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Namjoons P.O.V.

Die Polizisten wenden sich zum Gehen und der kleine, braunhaarige  wünscht uns noch einen schönen Tag. Ich schaue den Jungen an, welchen ich gestern aus Versehen angerempelt habe. Er hat auch braune Haare, ist ein bisschen kleiner als ich und ziemlich dünn. Er seufzt, fährt sich durch die Haare und dreht sich dann zu mir. Dabei bemerkt er meinen Blick und fragt: "Was ist denn?" "Was soll sein?" "Du guckst so..."  "Darf ich nicht gucken?" Er lächelt. "Doch, Natürlich. Ich bin übrigens Kim Seokjin, aber alle nennen mich Jin. Und du bist Namjoon?" Ich nicke. "Na komm.", sagt Jin. "Wohin?" "Na wohin wohl? Ich soll dich nach Hause begleiten." Ich schüttle den Kopf und erwidere schnell: "Das ist nicht nötig. Du musst nicht noch mehr Zeit für mich verschwenden." Ehrlich gesagt ist mir seine Zeit ziemlich egal, aber ich will nicht, dass er sieht, wo und wie ich lebe. Er verschränkt die Arme vor der Brust. "Ich bestehe aber darauf. Der Officer verlässt sich auf mich." Ich verdrehe die Augen. Ist er etwa einer von den braven, langweiligen Jungs, die sich an alle Regeln halten und absolut kein Risiko eingehen? "Ich will deine Begleitung aber nicht, okay?" Er zieht beleidigt einen Schmollmund. "Aber ich habe dir geholfen. Ich habe mich für mit der Polizei angelegt, habe für dich gelogen und mich damit strafbar gemacht, obwohl ich dich nicht einmal kenne, und du hast mir dafür noch nicht einmal gedankt.
Ich habe eindeutig was gut bei dir." Ich senke meinen Kopf und murmele ein leises "Danke." Es stimmt ja schon irgendwie. Er ist hier einfach aufgekreuzt und als ich dachte, ich wäre aufgeflogen und würde meine folgenden Jahre hinter Gittern verbringen, hat er der Polizei ins Gesicht gelogen. Für mich. Ohne mich zu kennen. "Also?", fragt er.
"Wenn es dich glücklich macht, dann komm halt mit. Anscheinend kann ich dich sowieso nicht davon abbringen." Er klatscht freudig in die Hände und machte eine
"warte-kurz-Geste". Dann läuft er zu einem Jungen, der schon eine Weile abseits stand und uns wahrscheinlich beobachtet hat. Jin spricht kurz mit ihm und kommt dann wieder zurück. "Können wir?", fragt er viel zu gut gelaunt. "Mmh.", mache ich und setze mich in Bewegung.
Die ganze Zeit über wechseln wir kaum ein Wort und laufen nur nebeneinander her. An einer Kreuzung bleibe ich dann stehen und verkünde: "Ab hier ist es nicht mehr weit, von hier gehe ich allein weiter." "Kommt gar nicht in Frage. Ich begleite dich nach Hause, so war die Abmachung." "Du würdest wahrscheinlich nicht mehr allein zurückfinden. Es ist ab hier sehr verwinkelt." Ich sehe, wie er überlegt und schiebe noch ein paar Argumente hinterher um ihn zu überreden. Irgendwann nickt er. "Okay, aber ich will wissen, ob du gut Zuhause angekommen bist. Hast du ein Handy?" "Ja..." Ich sage ihm meine Nummer und speichere auch seine ein. "Na dann.", sagt er, "komm gut nach Hause, Namjoon." "Ja, du auch." Ich gehe über die Straße und blicke mich noch einmal um. Jin steht immer noch dort und winkt mir zum Abschied zu. Ich drehe mich um und verschwinde um eine Ecke. Er ist zwar nervig, aber trotzdem irgendwie niedlich, dass er sich Sorgen um mich macht. Warum tut er das überhaupt?

Another Day // Namjin ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt