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Jins P.O.V.

Leere füllt den Platz, an dem er stehen sollte. Den er verlassen hat. Wortlos.

Ich verstehe es nicht. Warum tut er das? Das Gefühl in mir ist unbeschreiblich. Schrecklich. Es schmerzt so sehr, dass ich mein Atem nur stoßweise funktioniert. Warum ist alles so grau? Wie mit einem Filter überzogen. Die aufgehende Sonne wirft warmes Licht und ist doch so kalt. Als würde sie mir viele kalte Stiche versetzten. Tränen steigen auf, in meinen traurigen Augen und meine Sicht auf diese unverständliche, unendliche Welt verschwimmt. Mir ist schlecht, mein Kopf schmerzt. Warum unterschätzt mich jeder? Warum werde ich nicht beachtet?

Ach, Jinnie... Eomma! Jin, du bist so niedlich. Das verstehst du sowieso nicht, Jin. Sowas kannst du, Jin?! Oh, Jin...

Was habe ich getan, dass ich immer nur Jin bin? Immer nur Ach Jinnie. Immer nur der der unwichtige, dumme, inkompetente, kindische, niedliche Jin. Meine Trauer, mein Selbstmitleid verwandelt sich in Wut. Verdammt, was mache ich falsch?! Alles was ich will ist beachtet zu werden. Von Namjoon, aber auch von allen anderen. Was muss ich tun, um ernst genommen zu werden? Um nur ein bisschen Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen?

Wütend balle ich meine Hand zur Faust und gehe mit langen Schritten hinter Namjoon her. "Jin!", ruft Jimin. "Hey, was machst du?" Ich beachte ihn nicht und gehe schneller. Als ich um eine Ecke biege, sehe ich am Ende der Straße tatsächlich noch Namjoons große Gestalt. Ich renne auf ihn zu und schreie: "Bleib gefälligst stehen, du Idiot!" Überrascht bleibt er stehen und wendet sich zu mir um. Ich packe ihn grob an der Schulter und presse ihn gegen die Hauswand. Er macht große Augen, als ich mit meiner Faust aushole und zuschlage. Ein Schrei des Überraschens entfährt ihm und ich prügele mit beiden Fäusten auf seine Brust und Schultern. "Wieso wehrst du dich nicht, he?", rufe ich und merke, wie mir heiße Tränen über die Wangen laufen. Er bleibt starr stehen und flüstert: "Wie könnte ich?" Ich erstarre. "Was?" Er schließt die Augen. "Nichts." Ich ohrfeige ihn und sein Kopf fliegt zur Seite. "Piungshin!", schreie ich, "Arschloch!" Er bleibt stumm. "Ich hasse dich! Verstehst du das?! Ich hasse dich!" Ich beginne wieder auf ihn einzuschlagen. Solange bis ein Schleier aus Tränen mir die Sicht versperrt und weiter. Plötzlich merke ich, wie ich an den Schultern sanft zurück gezogen werde. Aber ich wehre mich nicht, ich merke nichts mehr. Fühle nichts mehr, denke nichts mehr. Sehe nur noch seinen unvergesslichen Blick. Undeutsam. Dann endet meine Wut, meine Kraft, meine Entschlossenheit mit einem mal und ich kollabiere.

Hey, könnt ihr mal bitte sagen, ob euch die Geschichte gefällt? Soll ich weiterschreiben oder interessiert das euch eher nicht so? Generell Kommentare und konstruktive Kritik oder ein Zeichen, dass überhaupt jemand die Geschichte liest, ist sehr willkommen! Fühlt euch angesprochen!
A :)

Another Day // Namjin ABGESCHLOSSENWo Geschichten leben. Entdecke jetzt