Ja, das hier ist eine SpongeBOZZ FF, doch kennt jemand noch die alten Sunny Tracks? Ich finde es ja echt schade dass man einen guten Rapper so runtermacht bis er "aufhört", obwohl das ach so gehasste Autotune, was er genutzt hat, gut eingesetzt ist und sich gut anhört. Sogar heute kann man es bei anderen Rapper hören und auch Trap ist jetzt populär. Ich frage mich was es also sollte, jemanden der etwas Neues, später auch erfolgreiches nutzt wie Autotune, so runter zu machen? Ich persönlich habe Sun Diego nie gehatet nur weil große Leute ihn schlecht gemacht haben und darauf bin ich echt stolz. Jetzt kommen nämlich alle zu dem was er einmal gemacht hat zurück nur weil wir jetzt wissen dass er SpongeBOZZ ist.
----------------------------------------—-------------------------------------"Dimitri, wie ist es mit dir? Möchtest du dich heute öffnen?"
Erwartungsvoll sehe ich hinüber zu meinem Sitzpartner und frage mich warum er wohl hier ist.
Meine Erwartungen werden jedenfalls gedämpft als ich sehe wie er den Kopf schüttelt und sich durch die dunklen Haare fährt. "Nein, heut' nicht.", antwortet er und stemmt seine Arme auf seinen Oberschenkeln auf, sodass er seinen Kopf auf seine Fäuste auflegen kann. Es scheint mir fast so, als wäre er gelangweilt, als ich auf einmal wieder aus meinen Gedanken gerissen werde.
"Das ist kein Problem, es gibt eben Tage an denen man nicht gestimmt ist zu reden.", entgegnet unser Leiter freundlich, was mir langsam wirklich auf die Nerven geht. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er wirklich so freundlich ist oder es nur aufgesetzt ist. "Mikey, was ist mit dir? Möchtest du uns nicht sagen, warum du hier bist?"
Ich spüre ein unangenehmes ziehen in meiner Magengrube als sich einundzwanzig Augenpaare auf mich richten. Ungewollt stehe ich im Mittelpunkt und versuche dabei nicht auszurasten.Ich rutsche in meinem Stuhl, sodass ich aufrecht sitze und lehne mich nach vorne. "Also, ich bin Mikey...-", der ganze Stuhlkreis unterbricht mich. "Hallo Mikey." Sogar Dimitri sieht mich nun an, was mich noch unsicherer macht. Ich balle meine Fäuste und beruhige mich innerlich wieder bevor ich dankend nicke und in die Runde sehe. "Ich bin hier weil das Gericht glaubt, dass dadurch meine kriminelle Ader bekämpft werden kann.", sage ich nun leicht sarkastisch und streiche mir eine Strähne meiner Haare, die mittlerweile wieder trocken sind, hinter mein Ohr, welches einige Piercings ziert.
"Nun, ich bin mir sicher dass wir dir helfen können ... möchtest du uns denn sagen, was du getan hast?", fragt der Leiter vorsichtig, um mich nicht zu verletzen oder zu weit zu gehen.Ich lache leise auf, wobei ich mir sicher bin, dass Dimitri mich dennoch gehört hat. Dieser sieht mich nun schräg von der Seite an ohne auch nur einmal den Blick abzuwenden, was mich noch nervöser macht.
"Shoplifting. Ich wurde dabei erwischt wie ich mir Zigaretten klauen wollte.", gestehe ich nun und stemme sofort meinen Kopf in meine Hände und schaue auf meine Beine.
Bitte, lass das alles ganz schnell vorbei sein.
"Danke, dass du dich geöffnet hast. Das ist ein großer Schritt in die richtige Richtung!", lobt mich der Leiter und ich höre wie die gesamte Runde für mich applaudiert.Langsam hebe ich meinen Kopf und schaue in zustimmende Gesichter. Ich kann es kaum fassen, doch ich fühle mich besser, allein durch die Zustimmung von fremden Menschen. Auch Dimitri neben mir klatscht für mich und für wenige Sekunden sehe ich ihn an, ehe ich wieder auf meine Hände sehe.
Meine Fäuste sind voller blauen Flecken, da ich mir keine Boxhandschuhe leisten kann.
Jeden Samstag gehe ich in das Fitnessstudio die Straße runter, welches nur fünf Minuten von meiner Wohnung entfernt ist. Freude kommt in mir auf, da es morgen wieder soweit ist.Die Runde wird weitergeführt, doch ich höre nicht mehr zu. Alles was ich tue ist mit der Gruppe zu sprechen oder zu applaudieren wenn jemand sich geöffnet hatte. Eine Frau Mitte vierzig beginnt sogar zu weinen, als sie über ihre Drogensucht redet, die begonnen hat als ihr Mann vor ihren Augen gestorben war. Erst jetzt wird mir klar, wie klein meine Probleme doch sind wenn ich Menschen wie sie ansehe.
Ich bemerke gar nicht, wie schnell die Zeit vergeht bis der Leiter uns erklärt dass wir nun Frei sind zu gehen oder noch etwas hier zu bleiben um etwas zu trinken oder sich zu unterhalten.Innerlich schüttle ich den Kopf und stehe schnell auf, um mich gleich zum gehen zu wenden. Ich öffne die Eingangstüre und bin froh als ich sehe dass der Regen nicht mehr so stark ist.
Geschickt greife ich mir meine Kopfhörer und stöpsle sie ein, um meinen nach Hause weg mit SpongeBOZZ zu verbessern.
Als ich loslaufen möchte, fällt mir jedoch ein dass ich meine Zigaretten mitgenommen habe und ziehe sie lachend aus meiner Hoodietasche. Wegen so etwas bin ich nun hier? Ich hätte es besser wissen sollen.Schnell zünde ich mir eine an und lehne mich am nächsten Gebäude an die Wand, da dieses überdacht ist.
Langsam aber sicher leert sich das kleine Gebäude der Selbsthilfegruppe und ich beobachte die Leute, deren Namen ich mittlerweile wieder vergessen habe, wie sie in der Dunkelheit der beginnenden Nacht verschwinden. Nach geraumer Zeit sehe ich auch Dimitri, den Kerl der etwa in meinem Alter sein muss und meine Distanz zu allen anderen gebrochen hat, aus dem Gebäude gehen, die Straße entlang auf mich zukommen.
Als er mich im Schatten der Mauer sieht bleibt er einen kurzen Moment stehen und sieht mich grinsend an. Ich ziehe einen Kopfhörer aus meinem Ohr, aus dem gerade G.T.A Bikini Bottom dröhnt.
"Kann ich mir bei dir eine schnorren?", fragt er ironisch und weiß genau auf was er gerade anspielt.
Geschickt drücke ich mich von der Wand weg und ziehe aus meiner Tasche die Zigarettenschachtel, die ich nun öffne aber stehen bleibe.
Dimitri schüttelt grinsend seinen Kopf ehe er die wenigen Meter auf mich zukommt und sich neben mich gegen die Wand lehnt, so das er mich ansehen kann.
Während er sich eine Zigarette nimmt, hole ich aus meiner Hosentasche mein Feuerzeug und gebe es ihm. Nickend nimmt er es, zündet sich schweigend seine Zigarette an und gibt mir mein Feuerzeug zurück.Ohne etwas zu sprechen ziehen wir beide an unseren Zigaretten. Nachdem er den Rauch ausgeblasen hatte sieht er mich wieder an und mustert mich von oben bis unten.
Mittlerweile habe ich meine Musik ausgeschaltet und meine Kopfhörer baumeln wieder lose aus meinem Hoodie."Mikey, stimmt's?", fragt er nun. Ich nicke und sehe ihn eine Sekunde lang an, ehe ich auf meine Hand sehe. "Hast du auch'n Nachnamen?"
Ich lache auf. Was ist das für eine Frage? "Milkovich.", sage ich und beobachte die Frau Mitte vierzig dabei, wie sie aus dem Gebäude geht und in ein Taxi einsteigt.
"Russin, hm? Ist ja ein Zufall. Ich bin auch Russe.", erklärt er mir und ich schenke ihm wieder meine Aufmerksamkeit.
"Dein Nachname?", frage ich nun in der gleichen Tonlage wie er es zuvor getan hatte.
"Chpakov.", antwortet er mir und ich nicke, während ich meinen Blick einmal komplett über seinen Körper wandern lassen.
Dimitri scheint dies zu bemerken und beginnt leise zu lachen.
"Gefällt dir was du siehst?", fragt er selbstsicher und zieht an seiner Zigarette.
Auch ich lächle nun etwas selbstsicherer und lockerer. "Ich bin mir noch nicht sicher.", entgegne ich und ziehe meine Augenbrauen zusammen, wobei eine meiner Augenbrauen von einer Narbe gespalten ist. In Situationen wie diesen wird mir dies wieder bewusst und ich sehe weg, aus Angst dass er die Narbe sehen könnte, was er sicherlich schon getan hatte.
"Ich bin Dimitri.", stellt er sich mir nun vor und ich zwinge mich ihn wieder anzusehen.
"Ich denke du kennst meinen Namen schon. Nett dich kennen zu lernen." Ich lehne mich wenige Meter vor ihm in der selben Position an die Wand und lasse meine Zigarette auf den Boden fallen um sie auszutreten. "Ich denke aber, dass ich jetzt nach Hause muss."
"Jetzt schon?" Fraglich sieht Dimitri mich an und ich nicke.
"Ja. Ich bin kein Draufgänger, der nachts noch um den Block streift." Ich ziehe die Hoodiemütze über meinen Kopf. "Außerdem möchte ich nicht krank werden. Bin vorhin schon durch den Regen gelaufen." Ich deute nach oben in den Himmel, der mit dunkeln Wolken gefüllt ist. "Ich will das nicht noch einmal." Ich stecke meine Kopfhörer bereits in meine Ohren, als Dimitri etwas einwirft.
"Ich kann dich nach Hause fahren. Mein Wagen steht gleich auf der anderen Seite der Straße. Wie wär das?"
Ich lehne dankend ab und schüttle den Kopf. "Ich laufe gerne."Ich laufe ohne ein weiteres Wort an ihm vorbei und höre noch, wie er mir hinterherruft. "Nächste Woche wieder hier?"
"Ich bin dazu gezwungen." Noch einmal lächle ich, bevor ich in der Dunkelheit verschwinde und SpongeBOZZ meine Ohren wieder füllt, ohne zu wissen wie nah er mir gerade wirklich ist.
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Streetfighter - SpongeBOZZ
FanfictionDas Leben eines Rappers wird doch wohl immer so sein, wie er es in seinen Tracks seinen Fans erzählt. Also ist es doch ziemlich unwahrscheinlich, dass man einen überaus talentierten Rapper unwissend in einer Selbsthilfegruppe kennen lernt, mit dem m...