Zweiundzwanzig

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Habt ihr noch Interesse an einer WhatsApp Gruppe? Vier wären wir schon.
Dieses Mal kommt aber nicht viel gelabere von meiner Seite bevor ihr lesen könnt. Viel Spaß :D
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"Los, steh' auf, nochmal.", befehle ich beinahe schon und muss mich selbst zügeln. Immerhin ist es erst Dima's zweite Übungsstunde mit mir.

Wir befinden uns bereits auf dem heutigen Event von Freitag Nacht. Jedoch hatten sich die Pläne geändert. Mein Gegner, gegen den ich heute kämpfen hätte sollen, hat sich kurzfristig dazu entschieden, nicht anzutreten.
Nun befänden wir uns in unserem neuen, eigenen Trainingsraum, in den uns einer von Jerry's Bodyguards geleitet hatte. Schlussendlich ließ er uns alleine und mit einem grinsen im Gesicht wandte ich mich an Dima.

"Hey, ich hab' auch nicht verlangt dass du mir an 'nem einzigen Tag einen Track produzierst.", entgegnet er und steht wieder auf.
Ich grinse. "Tut mir leid. Also, lass uns nochmal einfach anfangen, bevor es zu den schwereren Dingen wie 'nem Round House Kick geht ... obwohl du den eigentlich kennen solltest. Immerhin rappst du ja darüber."

Wir stellen uns wieder in die Kampfstellung und heben unsere Fäuste. "Beginnen wir doch einfach mit dem Upper Cut. Der ist ganz hilfreich, wenn der Gegner ganz nahe ist und dir gefährlich wird." In wenigen Schritten stehe ich direkt vor Dima, bin jedoch darauf konzentriert, ihm die genaue Ausführung zu erklären.
"Du führst ihn am effizientesten von deiner Bauchgegend in einer Aufwärtsbewegung ausgeführt, sodass eben sinnbildlich ein Haken entsteht. Ziel ist immer der Kiefer ... oder wenigstens das Gesicht des Gegners. Schau her." In einer langsamen Bewegung führe ich den Schlag aus und sehe anschließend zu Dimitri. "Gesehen?"
"Ist ja easy.", kommentiert er und sieht mich grinsend an.

"Na dann, greif mich an. Nur zu, versuch' es."

Wenige Sekunden später schnellt seine Faust in der Bewegung, die ich ihm beigebracht habe nach oben. Effizient und mit voller Wucht, doch ich bin schneller und bewege mich zur selben Zeit zurück, sodass seine Faust weiter nach oben schwingt und ins leere trifft.
Siegessicher grinse ich. "Die Ausführung war echt gut, doch Schnelligkeit und Reaktion sind noch wichtiger. Es ist besser einem Schlag auszuweichen und selbst zu einem Gegenangriff anzusetzen, wie einen einzustecken. Komm, in die Ausgangsstellung."

Ohne weitere Worte stellt er sich vor mich. "Bleiben wir doch bei den Nahkampftechniken. Das nächste was ich dir zeigen werde ist in manchen bestimmten Bereichen des Kampfsports verboten, doch da wir hier alle sowieso dreckig kämpfen, ist es das beste, wenn ich es dir trotzdem zeige. Immerhin ist dieser Angriff ziemlich hilfreich. Diese Technik nennt sich Clinch. Du umgreifst deinen Gegner im Nacken, hältst ihn fest und attackierst ihn mit Kniestößen. Entweder du bist im richtigen Kampf und der Schiedsrichter verwarnt dich oder du kämpfst dreckig und hältst ihn so lange im Griff bis er K.o geht."
Ich trete noch einen Schritt näher und lege beide Hände um Dimitri's Nacken, der nicht weiß, was er tun soll, weshalb er mir ununterbrochen in die Augen sieht.
Ich verhake meine Finger gest hinter seinem Nacken und nehme eine stabile Position ein.

"Also. Wenn du dich in dieser Lage befindest, ist es wichtig, dich selbst zu schützen. Am wichtigsten ist, dass du es nicht dulden darfst, Schläge gegen den Kopf oder in die Magengrube einzustecken. Hebe die Hände also vor dich wie ein Schild und wenn der Gegner gerade absetzt um erneut mit dem Knie auszuholen, musst du zum Upper Cut ansetzen. So kannst du dich am besten aus der Lage zu entwinden. Wenn du aber in meiner Lage bist musst du entgegen halten und schnelle, kräftige Schläge austeilen. Bis der Gegner selbst in die Knie geht.", erkläre ich und sehe Dima nun zum ersten Mal wieder an.

"Bereit für den Angriff? Wo sind deine Arme und Fäuste?", hake ich nach.
"Alles verstanden."
Ich zähle von drei herunter und versuche mich daran, ihn nicht allzu stark zu attackieren. Zu meinem Erstaunen hält er den Schlägen stand und kann nach kurzer Zeit seine Faust zu meinem Kinn durchbringen. Zu meiner Verwunderung versucht er jedoch nicht mich auf den Boden zu bringen. Stattdessen greift er mir leicht grob im Nacken, sodass es komischerweise angenehm ist, und zieht mich zu sich um mich stürmisch zu küssen.
Da ich jedoch doch von einem Gegenangriff ausgegangen bin, bringe ich ihn mit einem Low Kick gegen sein Schienbein zum Fall, wobei er mich mitzieht und ich auf ihm Lande.

Für einen kurzen Moment bleibe ich liegen und verarbeite den unerwarteten Konter. Ich spüre wie sich Dima's Oberkörper hebt und senkt.
"Sag mal, war ich etwa so schlecht?", fragt er nun leicht gedämpft und ich stemme meine Hände links und rechts von seinem Kopf ab, um mein Gewicht von ihm zu nehmen.
"Nein, ganz und gar nicht. Nur ... war ich nicht darauf vorbereitet.", gebe ich zu, mache aber keine Anstalten aufzustehen.
"Und was dann das für ein Angriff? Ein Low Kick, oder? Mein Knie tut verdammt weh."
Ich nicke zufrieden. "Du weißt also doch mehr über Kampftechniken wie ich gedacht habe."
"Ich bin Rapper.", gibt er stolz zu. "Auf irgendeine Art muss man sein Image immer aufpolieren." Dima zwinkert mir zu.

"Auch wenn deine Angebote verdammt verführerisch sind ... ", ich spreche weiter, während ich eine Hand hebe, meinen Körper wieder auf seinen lege und gleichzeitig meine Hand über die Seite seines Körpers gleiten lasse. " ... aber wir sind hier um zu trainieren, oder? Immerhin habe ich dich auch nicht mit irgendwelchen Spielchen unterbrochen, als wir im Studio waren, oder?"
In einem Zug stehe ich wieder auf den Beinen und schaue zu Dima hinunter, der gerade dabei gewesen war, mit seinen Händen nach mir zu greifen.
"Du spielst ja auch mit unfairen Mitteln!", ruft er lachend aus und steht ebenso wieder.

"Nichts da.", sage ich und gebe ihm spielerisch einen Schlag gegen seine Schulter.
"Hey." Sein grinsen wird breiter, als er sich ebenso in Kampfstellung begibt und mit einem regulären Schlag versucht auch mich zu treffen. Ich weiche jedoch aus und lache zum ersten Mal wieder wie ein kleines Kind, das schon lange in mir gefangen war.
Trotzdem bleibe ich dynamisch, bewege mich in kleinen Sprüngen um Dimitri herum und lasse meinen Körper kreisen, um ihm weniger Angriffsfläche zu bieten. Provozierend grinsend öffne ich meine Hände und winke ihn zu mir.

"Du kannst es nicht lassen, oder?" Er tritt einen Schritt nach vorne und versucht mir einen Schlag gegen die rechte Schulter zu verpassen, doch ich bin schneller und weiche aus.
"Pass auf. Ich bring dir jetzt den Front Kick bei, ok? Also bleib standhaft. Aber zuerst, der Ablauf. Bereit?" Immer noch muss ich mich zwingen nicht zu lachen.
"Ich geb' mich geschlagen und werd' aufpassen.", sagt er und zwinkert mir zu.
"Tritt man einen Front-Kick als Angriffstechnik, zieht man zunächst das Knie des hinteren Beins hoch." Ich deute auf mein hinteres Bein, lasse Dima aber nicht aus den Augen. "Der Oberkörper bleibt dabei gerade oder bewegt sich nur leicht in Richtung des Knies. Als Nächstes drückst du das angezogene Bein katapultartig nach vorne und bewegst den Oberkörper gleichzeitig nach hinten in 'ne leichte Rückenlage. In der Auftreffphase des Kicks bilden dein Fußspann und dein Schienbein eine Linie, mich treffen solltest du mich dabei mit den Fußballen. Das tut am meisten weh." Nun zwinkere ich. "Nach dem Kick bist du aber noch nicht fertig, du ziehst dann das Knie auf gleichem Wege wieder in Richtung der eigenen Brust und setzt das Bein kontrolliert ab. Ansonsten kann ich dein Ungleichgewicht nutzen. Als Abwehrtechnik kannst du die Technik auch nutzen. Dabei musst du mit dem vorderen Standbein abwehren. Der Bewegungsablauf identisch, nur dass der Front-Kick nun mit wesentlich weniger Kraft getreten werden kann, was zum Vorteil eines kürzeren Weges und einer insgesamt schnelleren Ausführung in Kauf genommen wird. Dennoch, du kannst dich wehren."

Ich gehe einige Schritte zurück und zeige ihm den Schritt ohne Gegner. Anschließend sehe ich ihn an. "Hältst du entgegen?" Ich sehe ihn herausfordernd an, wobei er sich wieder in eine stabile Lage begibt und mir mit einen Händen winkt.
Wenige Sekunden später schnelle ich vor und möchte den Front Kick ausführe, als ich sehe, wie Dima meine Abwehrtechnik zwar richtig anwendet, jedoch viel zu früh.
Ich beende die Bewegung frühzeitig und greife nach seinem vorderen Bein, dass zuerst in meiner Magengrube gelandet wäre. Schnell umgreife ich es, lasse ihn aber nicht zu Boden gehen.

"Damit machst du dich so verwundbar, weißt du das?" Mit überraschten Blick sieht Dimitri mich an und versucht sich auf einem Bein zu halten. "Hättest du ihn später ausgeführt, wäre ich nun auf dem Boden." Ich lasse sein Bein los und er fängt sich. Ohne erneut Zeit zu verlieren, packt er mich an den Hüften, hebt mich und drückt mich hinter uns gegen die nächste Wand. Ich schlinge meine Beine um seine Hüfte und halte Dima's Kopf seitlich fest, wobei eine Hand schnell ihren Weg in seine Haare findet.
Dadurch dass unsere Unterkörper nun vollkommen aneinander gepresst sind, kann er eine Hand von meiner Hüfte nehmen und lässt sie über meine Oberweite gleiten.
"Na? War das schnell genug?" Ich kann sein grinsen zwar nicht sehen, da ich seine Berührungen mit geschlossenen Augen fühle, doch unsere Gesichter sind zu nahe, dass ich auch dieses spüren kann.

"Verdammt, ja. Das war perfekt."
Mit diesen Worten werde ich von Dima direkt an die Wand gepinnt und werde in einen innigen Kuss gezogen.

Streetfighter - SpongeBOZZWo Geschichten leben. Entdecke jetzt