Die Entschuldigung (7)

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Es kam eine Frau mit einem Wischmopp um die Pfütze sauber zu machen. Ich wusste immernoch nicht was ich zu der Situation sagen soll. Selin hakte sich unter meinen Arm und wir gingen gemeinsam zum Tisch. »I-Ich weiss einfach nicht wie das passieren konnte.« Ich starrte auf den Tisch »Jetzt mach dir keine Sorgen. Der Junge wird es schon überleben« sagte Miray und versuchte mich aufzumuntern. Mein Abend war bereits gelaufen.
Nach dem Abendessen packten wir unsere Sachen und bereiteten uns vor die Abendrunde vor. Bevor es dunkel wird, mussten wir fertig mit allem sein. Ich hatte immernoch den Unfall im Kopf. Es war so peinlich. Ich musste mich Entschuldigen, das stand fest. Mein Kaffee war höllisch heiß, dass muss bestimmt weh getan haben. Ich kaute an meinen Lippen herum, während wir auf die Jungs warteten damit wir losgehen können. Als die beide kamen wurden meine Knie weich. Er hatte ein anderes Oberteil an und unterhielt sich mit seinem Kollegen. Ich wollte etwas sagen, doch ich bekam kein Wort raus.. also drehte ich mich um. Wir gingen los und verteilten das Essen. Die Mädchen merkten, dass ich abwesend war. »Wieso bist du immernoch so nachdenklich?« ich zuckte mit den Schultern. Ich war einfach unruhig, weil ich mich nicht richtig entschuldigt habe. Ich hatte einfach ein schleches Gewissen. Selin überlegte »rede doch einfach nochmal mit ihm, dann geht es dir bestimmt besser« Ich ging also ein paar Schritte und nahm dann den Mut um mich umzudrehen. Die anderen verteilten währenddessen das Essen. Ich ging auf ihn zu und fing an »Also, wegen vorhin..« ich schaute auf den Boden. »Kann jedem mal passieren« sagte er kühl und wendete sich zu seinem Freund. Ich wippte mit den Füßen und versuchte etwas über meine Lippen zu bringen. Es fiel mir sehr schwer »Ja- gehts dir denn.. gut? Ich kann versuchen den Fleck wegzubekommen- wirklich« ich wischte eine Strähne weg, die aus dem Niqab rausguckte. Er schaute mich kurz an und schaute dann weg »alles gut, wirklich« , »Okay.. nadann auf einen Neuanfang also ich bin Mediha« ich schaute ihn an und versuchte freundlich zu klingen. Er hob eine Augenbraue »Ich bin nicht hier um Freundschaften zu schließen« W-Wie bitte? Ich traute meine Ohren nicht. »Bin ich im falschen Film? Hat euer Flugzeug Loopings gemacht oder warum ist eure komplette Gruppe so merkwürdig?« ich wurde sauer und verschränkte meine Arme. »Hast dich anscheinend mit vielen Jungs von uns unterhalten« Ich war sprachlos und drehte mich um. Ich diskutiere nicht mit so einer Person. Ich ging zurück zu den anderen Mädchen. »Und?« fragte Tuna. »Hat sich geklärt« antwortete ich und ging weiter. Tuna drehte sich zu den Jungs und es sah so aus, als hätte sie ihnen zugelächelt. »Hast du- nicht im ernst- ihm zugelächelt?« Selin runzelte ihre Stirn. Tuna grinste »Beim Abendessen haben wir uns ab und zu angeschaut«. Tuna strahlte wie die Sonne und ihr Tag wurde gerettet. Meiner war leider immernoch sehr bewölkt. Als wir fertig mit der Runde waren gingen wir zurück in unser Lager.
Nach dem aufräumen durften wir schon schlafen gehen. Natürlich waren die anderen zwei Mädchen die mit uns im Zimmer waren noch draussen. Auch viele andere saßen noch im Aufenthaltsraum. Doch ich war todmüde. »Wir könnten doch auch noch raus« sagte Tuna. »- in der Hoffnung, dass du deinem Prinzen begegnest?« fragte Selin. Tuna schüttelte ihren Kopf und drehte sich zur Wand. Ich legte mich ebenfalls hin und machte mir noch ein paar Gedanken.. Ach.. es war ihm doch genauso egal. Wieso mache ich mir überhaupt Gedanken, darüber wenn nichts passiert ist. Ich war einfach blöd. Ich werde hier noch dumm angemacht, obwohl ich nur versuche zu helfen. Ich dachte noch an meine Freunde, die Zuhause auf mich warteten. Ich fühlte mich immernoch sehr fremd hier..

In Schutt und AscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt