Das Wiedersehen (31)

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Ich ging zurück auf mein Zimmer und fing an mich zu schminken. Es war ein schönes Gefühl, wieder das zu tun, was man will. Ohne dass jemand etwas verbietet. Ich meine nichtmals meine Eltern verbieten es mir, also kann mir eine Organisation es auch nicht verbieten.

Ich schlüpfte das erste mal wieder in eine Hose und in ein normales Oberteil rein. Es war wirklich anders. Natürlich schön. Aber das Niqab war sehr gemütlich. Man musste sich nichtmals darum sorgen, dass man einen schlechten Haartag oder einen Pickel im Gesicht hat.

Nachdem ich mich fertig machte schoss ich ein paar Selfies mit meinem Handy und schickte sie den Mädels.
-Whatsapp-
Ich: #Foto# Also ich bin fertig! Ich geh gleich los.
Betül: Komme auch gleiich. (:

Wir trafen uns in unserer lieblings Shisha Bar. Dort waren wir damals fast jedes Wochenende. Wir kannten die Menschen dort und konnten uns gut entspannen. Ich fuhr alleine mit dem Bus dahin. Der Bus war relativ voll. Ich steckte mir meine Kopfhörer rein und hörte ein bisschen Musik.

Während ich in meine Musik vertieft war, merkte ich nicht, wie mich jemand anstarrte. Es war Malik. Ich riss meine Kopfhörer aus meinem Ohr und stand auf. Er hatte Tüten in seiner Hand. »Hey« sagte ich. »Mediha?« fragte er, als hätte er mich nicht wiedererkannt. »Ja wer sonst?« ich lachte. »Oh- sorry bin dich anders gewöhnt.« Er wirkte nervös. »Ich- Ich treffe mich mit meinen Freundinnen.« Ich grinste und schaute ihn an. Es war ein komisches Gefühl. Als hätten wir uns das erste mal gesehen. Er hatte immernoch seine Klamotten aus Syrien an.

»Wieso hast du immernoch die selben Sachen an? Waren die anderen Sachen in der Wäsche« ich schmunzelte. »Wie meinst du das?« Er schaute mich fragend an. »Na- deine Klamotten. Wo sind deine normalen Klamotten haha« ich zeigte auf sein Outfit. »Ich zieh mich auch hier so an?« Ich schluckte und realisierte es erst jetzt. Seine Familie war ebenfalls so gekleidet am Flughafen.

»Ahhh- Okayyy. Wir haben garnicht unsere Nummern ausgetauscht« sagte ich und holte mein Handy raus. »Stimmt. Warte« er holte sein Handy raus und sagte die Zahlen alle langsam auf. Dabei schaute er mich an. Es war mir unangenehm. »Hast du dich geschminkt?« fragte er. »Ja, endliiiich!« sagte ich erleichtert und war glücklich, dass es ihm auffiel. »Okay« sagte er bloß und musste an der nächsten Haltestelle aussteigen. »Bis dann« Er stieg aus und war wieder kühl. Ich verstand ihn nicht. Es ist doch nichts vorgefallen?

Als der Bus an meiner Station ankam, stieg ich aus. Dort sah ich bereits Betül und Sibel stehen. »Oh-mein-Gott!!!!« wir sprungen uns in die Arme und blieben für eine lange Zeig so. »Ich lasse dich nie nie nie wieder gehen« sagte Betül während sie ihr Gesicht in meiner Schulter vergrub. »Mein Schatziii« sagte Sibel. Wie schön es war, mit Menschen sich zu vereinen die sich wirklich um dich sorgten.

Nachdem wir uns begrüßt haben gingen wir in die Shisha Bar rein und saßen an einem leeren Platz. »2 mal Traube Minze & 3 mal alkoholfreien Cocktail bitte« sagte Sibel zu dem Kellner. »Jetzt sag schon, wie wars« Betül schaute mich mit großen Augen an. »Also mal abgesehen davon, dass ich fast ums Leben gekommen bin und eine Freundin gestorben ist, war es ein sehr spannender Aufenthalt. »Wie? Warst du alleine? Was ist passiert?« ich erzählte ihr über jedes Detail und beide starrten mich erschrocken an. »Wer ist Malik? Sag mir nicht dein neuer Lover?« ich wollte den beiden ebenfalls nicht viel erzählen, da ich nicht wusste wo ich bei ihm stand. »Nein wir waren gute Freunde. Er hat mir geholfen« , »Ja ja komm, da lief doch was.« , »Nein!« ich blockte ab und versuchte das Thema zu wechseln »Und was ist mit euch? Betül wie läufts mit Cem?« Betül verdrehte die Augen »Uff er hat nie Zeit für mich ya. Voll Scheiße.« Wir plauderten über Sachen, die ich verpasst habe und über den neuesten Klatsch. »Wusstest du, dass Melis Zwangsverheiratet wurde? Die arme« Betül machte einen schmollenden Mund. Sibel sah genervt aus »Ach, die Olle wollte doch unbedingt mit so einem Typen heiraten, der eine strenge Familie hat. Ich würd mir nix sagen lassen« , ich nickte.

Mein Handy vibrierte kurz.
-Malik: Schon Zuhause?
-Ich: Nein. Später 🙈
-Malik: Wo bist du um diese Uhrzeit noch?!

 Später 🙈-Malik: Wo bist du um diese Uhrzeit noch?!

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In Schutt und AscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt