Düsterer Tag (12)

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»MAALIK? MAALIKKK? M-MAL-« ich hustete und versuchte aufzustehen. Ich zitterte am ganzen Körper. »HILFEE« schrie ich und versuchte mich an einer der Säulen abzustützen. »MALIK WO BIST DUU« schrie ich und versuchte meine Augen zu öffnen, doch ich bekam Asche in meine Augen. Ich konnte schwer Atmen, da die Luft verdreckt war. Ich erkannte nichts. Ich rannte in die Richtung in der Malik war und wurde plötzlich wurde ich von einer Person, zurückgeschubst »BLEIB DA«. Es war Malik. Ich war nicht alleine. Ich fing an vor Angst und vor Freude zu weinen. Er schloss mich in seine Arme und wir standen hinter einer Säule. Er hustete ebenfalls aber umschloss seinen ganzen Körper um meinen. Ich suchte seine Hand, um sie festzuhalten.

Als ich sie Griff spührte ich etwas nasses. Er stöhnte auf. Als ich auf meine Hand schaute sah ich Blut. »Malik du-du.. blutest. Oh mein Gott.. du blutest« ich riss das vordere Tuch von meinem Niqab ab, um es ihm über seine Hand zu binden. »Wir müssen hier bleiben, bis jemand uns holt. Es ist noch nicht vorbei« sagte er atemlos und ließ mich nicht los. Im selben Moment knallte es wieder und wir stürzten gemeinsam auf den Boden. Keiner von uns war in der Lage zu reden. Wir lagen da, und hofften auf ein Wunder. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit in der wir uns versteckten. »Was ist, wenn wir nicht lebendig rauskommen?« fragte ich ihn und klammerte mich immernoch an ihm. »Ich bin bei dir« sagte er bloß. »Wir kennen uns kaum, aber ich mag dich echt und falls wir sterben will ich, dass wir im Himmel uns noch einmal begegnen« sagte ich ihm, da ich mir sicher war, dass es die letzten gemeinsamen Momente mit ihm waren. »Rede keinen Unsinn« zischte er und hielt mich an meinem Niqab fest.

Nach gefühlten Stunden hörten wir Schritte. Ich versuchte aufzustehen um nach Hilfe zu rufen doch er hielt seine Hand über meinen Mund. »Medihaaaaaaa« , »Maaaliiiiiik« wir hörten die Stimmen unserer Freunde. Wir standen auf und rannten gemeinsam zu den Stimmen. Wir ließen unsere Hand nicht los. Als wir sie endlich getroffen haben sahen sie uns und rannten auf uns zu. »GOTT SEI DANK« Die Jungs rissen Malik zu sich und umarmten ihn und die Mädchen umarmten mich. »Es tut uns leid, dass wir dich alleine gelassen haben. Mediha, gehts dir gut??? Ist dir was zugestoßen« Die Mädchen hielten mich alle fest. Ich schüttelte mit dem Kopf und schaute zu Malik rüber. Er war mit seinen Kollegen auf dem Weg zurück ins Dorf. »YO! Kommt auch« rief einer der Jungs. Wir gingen ihnen hinterher. »Wir sind mit den Jungs euch suchen gegangen. Die Gruppenleiter wollten uns aufhalten!Die Spinnen doch« , »und ihr trotzdem gegangen?« fragte ich sie mit rauer Stimme. Sie nickten und umarmten mich wieder. »Geh erstmal duschen und dann reden wir über alles« sagte Miray und streichte mir über den Rücken.

Bevor wir reinkonnten kam uns die Gruppenleiterin über den Weg »ICH GLAUBE ICH SPINNE!!! Was habt ihr dort zu suchen?? Habt ihr sie nicht alle?! Ich werde eure Eltern informieren. Dies ist die letzte Mahnung. Sonst schicken wir euch nachhause!« sie schrie mit vollem elan beide Gruppen an. Ich wusste nicht, was ich sagen soll. »Habt ihr euch verletzt?« fragte sie uns. Die Gruppenleiterin schaute auf meine Hand »Du hast da Blut« ich schüttelte den Kopf und zeigte auf Malik. Malik hob seine Hand und ging anschließend zum Sanitätsdienst.

Ich versuchte den Dreck von meinem Gesicht abzuwaschen und schrubbte es mit Seife. Nachdem ich mich abtrocknete merkte ich im Spiegel, dass ich einen Kratzer entlang meiner Schläfe hatte. Es klopfte an der Tür »Alles okay Mediha?« fragte mich Miray. Ich schloss die Tür auf und kam raus »Ja, bin grad fertig geworden« sagte ich und lag auf meinem Bett »Ich bin so kaputt«. Die Mädchen saßen alle auf meinem Bett und wollten mehr erfahren »Jetzt erzähl uns alles von Anfang an. Du bist aus dem Raum rausgegangen und Malik hinterher. Und dann? Was habt ihr überhaupt geredet?« fragte Tuna- Natürlich wie immer neugierig. Ich seufzte »Wir haben uns nur unterhalten und sind spazieren gegangen. Dann waren wir im Dorf und wollten wieder zurück.. und plötzlich .. Knallte es.« , »Was habt ihr dann getan?? Hat es euch getroffen?« fragte Miray schockiert. Ich schaute sie verwirrt an »Natürlich nicht. Aber wir waren ganz in der Nähe. Es-Es war so schlimm. Mein Ohr hat gepiept und man konnte nichts erkennen. Ich- Ich dachte für einen Moment Malik wäre gestorben.« ich schaute auf die Bettdecke und schluckte. »Du magst ihn, oder?« ich zuckte mit den Schultern. »Ihr habt eure Hände gehalten« sagte Tuna. »Wir wollten uns gegenseitig nicht verlieren.« , die  Mädels starrten mich an »Richtig süß« sagte Selin. Ich lächelte und strich eine Strähne von meinem Gesicht weg. »Du bist verletzt« sagte Tuna und zeigte auf mein Gesicht »Es ist nur ein Kratzer« sagte ich und verdrehte die Augen. »Geht es dir wirklich gut?« fragte Selin. Ich nickte und umarmte alle »Ja danke, dass ihr mich holen gekommen seid. Ich bin aber jetzt echt müde.« Wir machten uns alle bettbereit und gingen schlafen. Wie es ihm wohl geht?

In Schutt und AscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt