Date? (35)

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»Ja« ich verdrehte meine Augen und legte mein Handy weg.

Kurze Zeit später kam meine Tante und mein Onkel. Das Hauptthema war natürlich wieder ich. Hijab und Syrien. »Interessant, Mediha. Du hast dich aber nicht dadurch beeinflussen lassen oder?« fragte mich mein Onkel und betrachtete mein Kopftuch. Ich schüttelte meinen Kopf und würde am liebsten jedem eine Kopfnuss verpassen.

Ich schaute ständig auf die Uhr. Es war bereits 19Uhr und Malik hat immernoch nicht geschrieben. Ich spühlte das Geschirr ab und ging auf mein Zimmer. Ich richtete mein Hijab und machte mir etwas Wimperntusche drauf. Außerdem zog ich mir ein normales weißes Oberteil mit einer langen grauen Jacke an. Ich hatte noch keine langen Klamotten.

Ich wartete auf meinem Bett und starrte auf mein Handy. Plötzlich vibrierte mein Handy und ich stand auf.
-Whatsapp-
-Malik: kannst du rauskommen?
-Ich: Ja, Ich komme

Vor Aufregung hätte ich beinahe vergessen, meinen Eltern bescheid zusagen. Als ich ins Wohnzimmer stürzte, war der Besuch noch da »Ehh- ich bin mit den Mädels ein bisschen unterwegs« Meine Mutter antwortete nicht und ich schloss die Tür wieder. »Dann halt nicht« sagte ich leise vor mich hin.

Draußen ging ich über die Straße und hörte bereits Maliks Auto. Es war sehr kalt und dunkel draußen. Ich schämte mich ein wenig, ihm mit dem Kopftuch zu begegnen. Was ist, wenn es ihm doch nicht gefällt? Jetzt war es bereits zu spät. Je näher ich kam, desto aufgeregter war ich wegen seiner Reaktion.

Ich öffnete die Beifahrer Tür und stieg ein. »Hey« sagte ich und schloss die Tür. Anschließend bückte ich mich, und legte meine Tasche unter meine Füße. Ich ließ mir extra mehr Zeit, da ich Angst hatte was Malik von dem Hijab hält »Zeig dich mal« Er hielt meinen Arm und zog ihn zu sich. Als wir uns ansahen lächelte er. Ich musste ebenfalls lächeln. Sein Lächeln war ein erleichterndes und fröhliches Lächeln. Meiner war eher ein beschämendes Lächeln. »Ich weiss, es ist nicht so schön« ich wollte an meinem Hijab herumzupfen doch er hielt meine Hand um mich davon abzuhalten »Nein. Es ist wunderschön« Wow, Malik kann Komplimente machen. Ich wurde rot und schaute weg.

Er fuhr los und atmetete tief ein und aus »So kann jeder Abend aussehen. So und nicht anders. Ich will dich Abends nicht aus irgendwelchen Shisha Bars rausholen« er redete und ich hörte ihm zu.
Er parkte auf einem Parkplatz und stieg dann aus. Ich stieg auch aus und schaute mich um. Ich kannte diesen Ort nicht und außerdem war es sehr dunkel. »Wo sind wir?« fragte ich. »An einem schönen Ort« er ging vor und ließ mich alleine im dunkeln hinter ihm her laufen »Malik, warte. Jetzt warte doch! Maliik ich habe Angst. Wenn ich entführt werde ist es deine Schuld« ich ging im schnellen Tempo ihm hinterher und versuchte mitzuhalten. Er stoppte abrupt und ich knallte gegen seinen Rücken, da ich es nicht gemerkt habe »Au-« , »Wowww« er drehte sich um und schaute mich an. »Sorry, ich habe nicht gesehen dass du stehen gebl-« , »Komm« er hielt meine Hand und hörte mir nicht zu.

Es sah so aus wie ein Spielplatz. Eher wie ein Park. Malik führte mich zu einer Hollywood Schaukel, die am Ende des Parks war. Als wir dort ankamen sah ich, dass man eine Sicht auf unsere Stadt hatte. Es war zwa nichts besonderes aber die vielen Lichter sahen sehr schön im dunkeln aus.

Wir saßen uns gemeinsam dahin und schaukelten langsam. »Ist das etwa ein Date« fragte ich Malik, um ihn zu ärgern. Er grinste und zuckte mit den Schultern »Vielleicht«. Der Gedanke zählte. Ich freute mich sehr darüber, dass er sich einen schönen Ort für uns ausgesucht hat. »Welche Orte würdest du noch gerne besuchen?« fragte er. Ich überlegte für eine Weile und sagte dann »Ich würde echt gerne einen Zoo besuchen. Ich unterstütze die Haltung von den Tieren nicht dort aber ich würde echt gerne mal so- so Elefanten oder Löwen in echt sehen. Oder in ein Freizeitpark oder .. oder.. Hm ich weiss nicht« ich schwärmte über die Orte und merkte nicht, wie Malik versuchte seinen Arm um mich zu machen. Als er seine Hand auf meinen Oberarm ablegte, schaute ich ihn erschrocken an doch er ließ sich nichts anmerken und schaute gerade aus. Ich schmunzelte und legte meinen Kopf auf seine Brust. Malik redete weniger und ließ eher die schönen Momente für sich sprechen. Er war halt ein Genießer.

»Wie lange darfst du noch draußen bleiben?« fragte er nach ein paar Minuten. »Weiß nicht« sagte ich und schloss meine Augen. Es war mir auch egal, wann ich Zuhause sein muss. Ich wollte bloß diesen Moment genießen.

In Schutt und AscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt