Beweis (32)

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»Steig aus, Mediha« Ich weigerte mich. Er konnte mich nicht aus dem Auto schubsen. Er wusste genau, dass ich ihn will und ich weiss genau, dass er mich will. Es kann nicht zu Ende gehen. »Mediha, steig aus ich sage es das letzte mal. Zwing mich nicht, dich aus dem Auto rauszukriegen« Ich rührte mich immernoch nicht.

Malik öffnete seine Tür »Los« Ich schüttelte den Kopf und schmunzelte. Er will mich doch auch haben. Plötzlich schnallte Malik mich ab und hob mich von dem Sitz hoch und trug mich raus. Es ging alles so schnell, doch ich klammerte mich an ihm. »Hey, du bist ja stark« sagte ich sanft in sein Ohr. »Geh nachhause« sagte er und setzte mich wieder ab. »Malik nein! Ich übernachte auf der Straße wenn du jetzt gehst« Er kam einen Schritt näher »Mediha, wie soll das funktionieren? Meine Mutter würde dich niemals akzeptieren« , »Und meine Mutter würde nicht wollen, dass ich mit einem Niqab rumlaufe. Sie möchte es nicht. Trotzdem sind wir doch nicht weniger religiös?« , »Ich diskutiere nicht über dieses Thema« er zuckte mit den Schultern. »Ich dachte du liebst mich« ich warf meine Tasche auf ihn. »Ey- sag das nicht mir. Ich bin nicht der jenige, der sich um 180 Grad verändert hat als er in Deutschland ankam. Denk drüber nach und geh Nachhause« Er stieg ins Auto und fuhr los. Ich stand auf der Straße und mir war zum weinen zu Mute.

Ich ging nachhause und öffnete die Tür »Mediha?« fragte meine Mutter vom Wohnzimmer. »Ja ich bins« sagte ich und ging schnell in mein Zimmer und sperrte mich dort ein. Kurz darauf schossen mir die Tränen hoch und ich fing an zu schluchzen. Er ist das schönste, was mir passieren könnte. Noch nie habe ich einen Jungen in einem ernsten Sinne kennengelernt und jetzt soll alles vorbei sein? Ich merke doch, dass er es auch will. Dass er mich auch haben wollte. Wieso ruiniere ich denn alles?

Er hatte Recht. Er hatte einfach Recht. Ich war ein anderer Mensch in Syrien und fühlte mich wohl. Ich habe ihn anders kennengelernt. Aber was ist, wenn mich meine Familie abstossen will? Meine Familie ist auch religiös aber wir sehen alles nicht so streng. Sie würden mich nicht mehr so lieben, wie ich bin.Ich musste einen Weg finden, ihn wieder davon zu überzeugen, dass ich die Richtige bin ohne dass meine Eltern mich als Terroristin halten.

Ich überlegte weinend in meinem Bett und mir fiel etwas ein. Ich kann ja in seiner Anwesenheit, ein Niqab anziehen.

-Whatsapp-
-Ich: Malik? Bist du wach?
-Malik: (gesehen)
-Ich: Boah Malik, hast du morgen Zeit? Ich will dir beweisen, dass ich immernoch die selbe bin...
-Malik: wir müssen nochmal reden.
-Ich: Jaaa. Wo sollen wir uns denn treffen?
-Malik: Ich hole dich wieder von da ab.
-Ich: Okay, Danke.. ❤️

Ich sperrte mein Handy und starrte Löcher in die Wand. Ich hatte Angst. Ich hatte hunderte Szenarios in meinem Kopf. Es muss einfach einen Weg geben, dass er damit klarkommt.

 Es muss einfach einen Weg geben, dass er damit klarkommt

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In Schutt und AscheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt