Kennt ihr das, wenn man aufwacht und wirklich wach ist?
Ja? Ich nämlich nicht. Also wenn dann nur ganz selten und nur am Wochenende. Meistens wache ich auf und bin zu müde, um aufzustehen und zu wach, um wieder einzuschlafen. Dann kommt die Zeit, wo ich mich herumquäle und auf nichts Lust habe. Aber das mich jemand wachschlägt, war mir noch nie passiert.
Die Hand erwischte meine Wange und ein stechender Schmerz durchfuhr mein Gesicht: „Scheiße! Was soll das?"
„Ich habe dir gesagt, du sollst sie aufwecken und ihr keine Ohrpfeife geben!", raunzte eine Stimme, die sich anhörte wie die von Rowan.
Ich saß auf einem Stuhl und hob meinen Kopf. Vor mir standen zwei Männer und hinter diesen Rowan. Die Männer waren die gleichen, wie die aus dem Kontrollraum. Wie lange war ich wohl bewußtlos , dass sie wieder topfit waren? Neben mir auf einem weiteren Stuhl saß niemand geringeres als Liam.
„Oh Gott, Liam was ist denn mit dir passiert?", fragte ich besorgt, nachdem ich sein blutendes Gesicht sah.
„Er wird dir jetzt nicht antworten und auch nicht in zehn Stunden!", erklärte Rowan.
„Ist er tot?!"
„Was denkst du! Natürlich nicht, nur bewusstlos. Ihm wurde eine Spritze injiziert, die ihn schlafen lässt."
„Was ist hier eigentlich los?! Ich sitze gefesselt auf einem Stuhl und du plauderst mit Liams Entführern! Hast du ihn etwa entführt?"
„Bree, ganz ruhig."
„Rowan, sag mir nicht was ich tun soll! Erklär mir verdammt nochmal was hier gerade passiert ? Warum hast du mich hier hergelockt?"
„Erstens, nein ich habe Liam nicht entführt, HECTA war das. Zweitens, nachdem du gingst hat Andrew Lock mir erzählt, das sie Liam festhalten. Du bist meine Freundin , also fuhr ich sofort zu dir und erzählte dir alles. Bree, wir sind hier nicht die Bösen, HECTA sind es!"
„Willst du mich verarschen? Glaubst du wirklich ich kauf dir das ab?", ich war irgendwie überfordert. Ich wusste nicht mehr was und wem ich glauben sollte.
„Bree, du musst mir vertrauen!"
„Wie kann ich dir vertrauen, wenn ich an einen Stuhl gefesselt bin und mir anhören muss das ich für die Falschen arbeite!"
„Ok", sie holte tief Luft,„Versprich mir, das du ruhig bleibst." Ich nickte.
„Hunter - Binde sie los."
Nachdem ich wieder frei war, ging ich auf Rowan zu und schlug ihr mit meiner Faust ins Gesicht. Ich schüttelte schmerzhaft meine Hand. Mir hat es definitiv mehr wehgetan als Rowan, die sich nur das Blut unter der Nase wegwischte.
„Ok, dich versteh deine Reaktion. Jetzt lass uns reden. HECTA wird hier gleich auftauchen, da du ein Signal gesendet hast!"
Woher wusste sie das? Ich war mir doch sicher das sie nicht bemerkt hatte. Anscheinend doch.
„Einverstanden.", stimmte ich zu und sie begann zu erklären: „Hunter und Davis hier, habe ich schon vorher losgeschickt damit sie das Sicherheitspersonal von HECTA ausschalten und damit meine ich nicht töten. Bree, ich arbeite für beide Seiten. Bei HECTA allerdings undercover. Unsere Agentur heißt..."
Sie beendete den Satz nicht, da sie von einem Mann unterbrochen wurde, der in den Raum gestürmt kam: „Miss, sie sind da."
„Ok, Hunter, nimmst du bitte Liam. Bree? Kommst du mit? Du kannst dich ihnen auch ausliefern aber dann werden sie dich umbringen. " Ich sagte nichts, ging aber auf die Tür zu.
„Ok, dann mal los! Wir werden versuchen ihre Teams zu vermeiden. Wir haben Leute hinterm Haus stationiert, die HECTA umzingeln werden. Hier lang!"
Wir folgten ihr den langen Gang entlang, auf dem wir auch herkamen. Es erklangen die ersten Schüsse. Sie kamen von draußen, aber näherten sich schnell. Wir waren gerade in einer Halle mit riesigen Kesseln, hinter denen wir uns jetzt versteckten. Als sich die Schüsse wieder entfernten, kamen wir aus unseren Verstecken und liefen leise weiter. Plötzlich waren sie wieder hinter uns und die Schüsse prasselten auf uns ein. Einer der Schüsse traf Hunter im Bein. Dieser fiel hin und ließ dabei Liam fallen. Zum Glück wurde dieser nicht getroffen. Uns kam ein anderes Team entgegen, aber dieses hatte statt schwarzen Anzügen, dunkelrote an. Rowan nickte ihnen zu. Das war also ihr Team. Während ein paar der Agenten Hunter auf die Beine halfen und ihn hinter eine Mauer zogen, attackierten die anderen HECTA. Diese hatten in der Zeit Liam an sich gerissen und sich zurückgezogen.
„NEIN!", rief ich und Rowan gab ein paar Befehle durch. Ihr Team setzte sich in Bewegung und sie schritten langsam auf HECTA zu. Sie hatten wahrscheinlich Schutzwesten an, denn fast keiner fiel zu Boden. Als Rowans Team schon fast bei Liam ankam, zielte einer der HECTA Agenten plötzlich mit seiner Waffe auf Liam: „Waffen fallen lassen oder ich erschieße ihn!"
Im Raum wurde es still. Niemand schoss mehr. Alle guckten zu dem Mann. Hatte Rowan vielleicht mit allem recht? Der Mann hatte seine Finger an den Abzug gelegt. Er meinte es wirklich Ernst. Ein Schuss ertönte und ich erschrak. Rowan hatte dem Mann in die Hand geschossen, was ihn dazu brachte sein Gewehr fallen zu lassen. Das leitete einen weiteren Schusswechsel ein. Rowan nahm mich am Arm und zog mich weg.
„Mein Team hat alles unter Kontrolle! Sie werden Liam retten. Aber wenn du noch länger hier drin bleibst bist du als nächstes tot!", schrie sie schon fast, da es so laut war. In diesem Punkt vertraute ich ihr und folgte ihr aus dem Gefecht.
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-HECTA 35- Agentin wider Willen
AdventureNeue Stadt, neue Familie, neues Leben. Die siebzehnjährige Bree Sheppard muss umziehen. Schuld daran ist ihr Vater, der Wissenschaftler ist und eine neue Frau hat, Fiona. Sie müssen aus der Großstadt New York zu Fiona und ihrem Sohn Liam nach Huntin...