Finding Happiness (menxmen)

28. Kapitel - JAMIE

Fühle ich mich wirklich von ihm angezogen?

Will ich seine Haut wieder an meiner spüren und ihn küssen?

Ist es verrückt sich auf einmal in seinen besten Freund zu verlieben?

Mir schwirrten alle möglichen Erinnerungen in den Kopf und ich wusste die Antworten zu all diesen Fragen genau. Ja, Ja und vielleicht.

Dennoch, ich war mir sicher über das was ich wollte. Aber wie sagst du jemanden, dass du Gefühle für ihn hast, wenn er dir ständig aus dem Weg geht?

Also ich wusste es nicht.

Denn als ob es nicht schon schwer genug wäre meinem besten Kumpel zu beichten, dass ich auf ihn stehe, lässt dieser Sturkopf sich nicht mehr Blicken.
Die letzten 48 Stunden hatte ich ihn kaum zu Gesicht bekommen.
Wenn ich ihn irgendwo sah war er sofort wieder verschwunden, bevor ich mit ihm ein Gespräch beginnen konnte und wenn ich ihm schrieb oder anrief antwortete er nicht.
Es machte mich verrückt, ja es ließ mich sogar durchdrehen, dass ich nicht wusste was er dachte. Ich meine, was mag in seinem Kopf nur vorgehen, dass er sich vor mir versteckt.
Klar, war es merkwürdig, dass wir uns geküsst hatten, weil wir halt Freunde sind, aber was an dem Abend da zwischen uns war, das kann doch keine Einbildung gewesen sein oder?

Aus meinen Ohren kamen bestimmt schon Rauchwolken, weil ich so viel darüber nachdachte, aber ich kann mir nicht anders helfen, denn ich weiß nun was ich will.
Ich will Alex sagen, dass ich mehr für ihn empfinde als nur Freundschaft, dass ich mehr als nur ein Freund für ihn sein will und dass ich mir im Klaren darüber bin, dass ich ihn und niemand anderen will.
Er soll wissen, dass ich falsch lag, denn ich habe zwar gesagt, dass ich keine Beziehung will, aber ich will eine, ich will eine Beziehung mit ihm. Das war mir nur nicht bewusst.
Ich will ihm sagen, dass ich es früher nicht begriffen habe, dass ich früher einfach zu jung, zu dumm war um zu erkennen was ich an ihm habe.
Ich will, dass er weiß, dass mich keiner so gut kennt wie er, dass er die Person ist neben der ich morgens aufwachen möchte und dass ich nie gedacht hätte, dass ich nach seiner Berührungen süchtig werden könnte, weil ich sie so sehr liebe.
Ich will, dass er weiß, dass ich ihm mehr vertraue als jedem anderen, dass wenn mir was tolles passiert er die erste Person ist, der ich es erzählen möchte und dass ich jedes mal unbewusst die Luft anhalte, wenn er den Raum betritt. Ja, all diese Sachen will ich ihm sagen und es ist mir scheiß egal wie kitschig sich das anhört.
Ich komme mir so blöd vor, weil mir diese Dinge erst jetzt bewusst werden und dass ich nie bemerkt habe, dass die Person mit der ich zusammen sein will direkt vor meinen Augen war. Die ganze Zeit.

Ich war gerade auf dem Weg zum Flughafen, da ich meine Eltern besuchen werde. Meinem Dad geht es zwar gut, aber ich wollte ihn trotzdem unbedingt sehen. Seit meinem Umzug war ich nicht mehr bei ihnen und ich vermisste sie wirklich sehr, obwohl wir oft telefonierten und skypten.
Ich freute mich so sehr darauf die Beiden wiederzusehen.
Außerdem ist die Hochzeit in knapp zwei Wochen und sie brauchten bestimmt Hilfe um alles zu organisieren, denn so wie ich Mom und Dad kenne wird die Feier trotz Dad's Erkrankung stattfinden.

Ich hatte noch ein bisschen Zeit bevor mein Flug nach New York startete und beschloss daher noch einen kurzen Abstecher bei Alex zu machen.
Nun stand ich vor seiner Wohnung und mein Herz klopfte etwas schneller. Meine Hände waren total schwitzig und Nervösität machte sich in mir breit. Immerhin ging ich hier auf volles Risiko, denn was ist wenn er nicht das Gleiche fühlt? Was dann?

"Alex?" Ich klopfte erneut an. "Alex, bist du zuhause?" Wieder kam keine Antwort und ich hatte nach 20 Minuten langsam keine Hoffnung mehr, dass er zuhause war. Ich fragte mich, ob er wirklich nicht da war oder einfach nur die Tür nicht aufmachen wollte. So oder so musste ich jetzt los und schrieb ihm daher noch schnell eine Nachricht:

Alex wir MÜSSEN reden.
Melde dich bitte, es ist dringend!

- Jamie

Ich sehe noch einmal zur Türklinke und hoffte inständig, dass sie sich bewegen würde, aber sie tat es nicht und so musste ich leider gehen. Mein Flug würde bald starten und ich will ihn nicht verpassen. Mit schwerem Herzen machte ich mich auf dem Weg und hoffte dem ganzen Drama wenigstens für ein paar Tage entfliehen zu können.