14. Kapitel - JAMIE

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"Grüß Mom von mir. Und meld dich, wenn du zuhause bist." Rief ich Joy noch hinterher als sie aus der Tür ging.

"Ja, mach ich. Ach und Jamie? Es wäre schön wenn du mir bald sagen könntest, ob du zur Hochzeit mit oder ohne Begleitung kommen wirst."
Gab sie zurück, als sie sich noch einmal vor meiner Tür umdrehte.

"Mit welcher Begleitung sollte ich denn Bitteschön kommen, Schwesterchen?" Antwortete ich ihr spöttisch.

Sie verdrehte nur ihre Augen und schüttelte ihren Kopf leicht. Ich müsste nicht mal ihre Gedanken lesen können, um zu wissen, dass jetzt ihr Lieblingsspruch kommen würde.

"Jamie. Erstens kommt es oftmals anders ..."
Ich ließ sie nicht mal aussprechen und unterbrach sie, indem ich ihren Satz beendete.

"... und zweitens als man denkt... Ich weiß." Diesmal war ich derjenige, der die Augen genervt verdrehte.
Ich umarmte sie noch einmal zum Abschied und schloss dann die Tür hinter mir nachdem sie ging.

Es war noch früh am Morgen und ich hatte noch so einiges zu tun bis ich mich heute Abend mit Alex treffen würde.
Allerdings klopfte es schon wieder an der Tür. Joy hatte bestimmt mal wieder irgendwas vergessen. Wenn ihr Kopf nicht angewachsen wäre, würde sie den ganz sicher auch noch verlieren.
Ich ging zur Tür und öffnete sie, aber gerade als ich meinen Mund öffnen wollte, um Joy ihre Vergesslichkeit unter die Nase zu reiben, bemerkte ich, dass es gar nicht Joy war.
Vor mir stand zwar eine Frau, aber es war nicht meine Schwester. Es war wie Joy sie genannt hatte meine 'heiße Nachbarin'.

"Hi." Sagte sie mit einem Lächeln auf ihren Lippen.

"Äh... hi" Entgegnete ich nur.

"Ich bin Hanna. Du bist hier grade hergezogen oder? Da wollte ich mich einfach mal vorstellen."
Während sie sprach bemerkte ich, dass sie mich musterte. Na, wenn sie das tat, dann durfte ich das ja wohl auch. Sie hatte lange blonde Haare, die sie in einem hohen Zopf zusammen trug. Sie hatte blaue Augen und war ziemlich schlank. Im großen und ganzen hatte Joy wohl mal wieder recht. Meine Nachbarin sah echt nicht schlecht aus, aber um ehrlich zu sein ist sie nicht mein Typ.
Ich finde eher dunkle Haare und braune Augen attraktiv.
Aber das ist sowieso egal, da ich gerade nicht an einer Beziehung oder ähnlichem interessiert bin. Wirklich, danach habe ich momentan echt kein Bedürfnis.
Da war sie wieder. Diese kleine Stimme in meinem Kopf, die sich wie meine Schwester anhörte und sagte: 'Warte erstmal ab. Es kommt so wieso anders als du denkst.'
Ich versuchte die Stimme aus meinem Kopf zu verdrängen und widmete mich wieder Hanna.

"Nett dich kennenzulernen, ich bin Jamie."
Gab ich freundlich zurück und reichte ihr meine Hand.

"Hey, ich weiß, dass es doof kommt, aber hast du zufällig Kaffee da? Ich hab nämlich leider keinen mehr."

"Ja... warte kurz." Ich ging in die Küche und nahm ein Päckchen aus einen meiner Schränke. Dann ging ich wieder zurück zur Tür, wo Hanna sich gerade in meiner Wohnung umsah.

"Hier Bitteschön." Sagte ich, als ich es ihr gab.

"Oh mein Gott, danke. Du bist mein Retter in der Not!"

"Also wolltest du mich gar nicht kennenlernen. Du wolltest nur an meinen Kaffee." Erwiderte ich frech und lehnte mich an den Türrahmen.

"Das ist nicht wahr. Ich hätte auch gerne ein Date mit dir heute Abend." Antwortete sie entschlossen und biss sich dabei leicht auf die Unterlippe.

"Leider hab ich schon etwas vor." Gab ich zurück.

"Okay, aber ein anderes Mal. Versprochen?"
Fragte sie etwas enttäuscht.

"Sicher." Naja, sicher war ich mir da nicht. Nett ist sie ja, aber hatte ich nicht gerade beschlossen mich auf niemanden einzulassen?

"Okay, wir sehen uns Jamie." Verabschiedete sie sich und gab mir einen leichten Kuss auf die Wange. Komisch?! Früher hätte ich mich sofort von ihr angezogen gefühlt und mich auf sie eingelassen.

Und wieder schloss ich die Tür hinter mir.

Finding Happiness (menxmen) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt