>> Kapitel 7 <<

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Michelle's Sicht:

Ich war bis zum Auto zurück gelaufen und stand nun angelehnt am Kofferraum, ich war froh das ich Jace keine Träne mehr nach geweint hatte, ich hatte es einfach so gut es geht verdrängt und wurde wieder Eiskalt. Nachdem Morgan, Jace erwähnt hatte kam alles wieder hoch, ich wusste nicht einmal wie ich jetzt Daryl in die Augen sehen könnte, nach allem was passiert war. „Michelle wir sind wieder da", sagte Carl jetzt der freudestrahlend ein Baby Bett mit Michonne trug. „Cool du hast ein Bett für Judith gefunden, dann können wir ja jetzt auch wieder fahren", sagte ich und schwang mich auf den Fahrersitz. Alles was mit kleinen Kindern zu tun hatte wollte ich einfach nicht sehen, denn umso schwieriger wurde es für mich nicht an Jace denken zu müssen.



Als alle drei saßen fuhr ich auch schon wieder die Straße nachhause lang, wenn ich wieder im Gefängnis wäre würde ich mich erst einmal zum Jagen verabschieden, ich brauchte die Zeit einfach. Eine halbe Stunde später kamen wir auch am Gefängnis an, die Fahrt bis hier her war es still gewesen und keiner hatte etwas gesagt. Axel einer der Heftlinge von damals öffnete uns das Tor und ich fuhr den Wagen auch durch das Zweite Tor. „Michelle magst du reden?", sagte Rick nachdem Carl und Michonne schon ausgestiegen waren. „Nein ich gehe jetzt meine Armbrust holen und dann Jagen", sagte ich und stieg ebenfalls aus. „Du solltest nicht alleine gehen, nimm dir wen mit", sagte er noch bevor ich ins Gebäude trat. „Michelle ich habe Essen gekocht", sagte Vanessa die mir entgegen kam.



„Ich hab keinen Hunger trotzdem Danke", sagte ich und lief schnell in meine Zelle um meine Sachen zu holen. Alleine machte ich mich auf den Weg in den Wald, ich konnte da jetzt keinen gebrauchen. Jemand der mir gute Ratschläge geben würde und mir erzählen würde wie toll doch die Welt wäre und wir haben doch uns, all sowas wollte ich nicht hören denn das brachte mir Jace schließlich auch nicht zurück. Gedankenverloren lief ich durch den Wald auf der Suche nach nichts und hing einfach mit meinen Gedanken in der Luft. Ich war weit genug vom Gefängnis weg und ließ mich auf den Boden fallen, diese Gedanken brachten mich einfach um. Wie konnte man das nur ertragen, einfach in so einer Welt, bei dem was man alles verloren hat glücklich zu sein. Ich hörte ein lauter werdendes Stöhnen und sah im nächsten Moment schon eine kleine Herde Beißer auf mich zu kommen, doch all das war mir egal, es würde schnell gehen und dann wäre ich bei Jace und müsste mir das Unheil auf der Welt nicht mehr mit ansehen.


Die Beißer kamen immer näher und ich rührte mich immer noch kein bisschen, doch war es richtig jetzt einfach aufzugeben und zu sterben. „Bist du bescheuert steh auf wir müssen hier weg da kommen noch mehr", schrie Daryl mich jetzt an und zog mich auf die Beine und im Rennen schubste er mich regelrecht nach vorne. „Was sollte das, wolltest du dich umbringen?", sagte er jetzt nachdem wir eine kurze verschnauf Pause machten. „Und wenn dann geht dich das gar nichts an", sagte ich und ging einfach weiter. „Jetzt rede mit mir, wolltest du wirklich so sterben?", bohrte er weiter nach. „Lass mich einfach in Ruhe Daryl", sagte ich und rannte wieder los. „Du bist eine kleine", fing er an doch beendete seinen Satz nicht. „Eine was Daryl?", rief ich. „Egal und jetzt sieh zu das wir nachhause kommen", sagte er jetzt.

Daryl und ich waren mittlerweile durch den Zaun geschlüpft und er begann ihn auch gleich zu schließen. Ich wartete gar nicht erst auf ihn, klar er hatte mir mein Leben so zu sagen gerettet doch ich konnte ihm einfach nicht in die Augen sehen. So schnell ich konnte war ich in meiner Zelle verschwunden und hatte sie auch mit meinem Schlüssel abgeschlossen. Frustriert warf ich mich auf das untere Zellen Bett und schloss meine Augen, ich brauchte den Schlaf jetzt einfach. Alles um mich herum vergaß ich einfach, das einzige was ich wollte war ruhig und ohne Gedanken zu schlafen. Es fiel mir auch ziemlich leicht und so schlief ich dann auch zum Glück schnell ein.

Daryl's Sicht:

Als wir wieder im Gefängnis waren, war Michelle ziemlich schnell verschwunden, ich verstand sie einfach nicht so war sie nicht. Irgendetwas muss sie durch gemacht haben was sie verändert hat, denn so kannte ich sie gar nicht. Auf dem Weg in den Zellenblock begegnete mir Rick der mich musternd ansah. „Ist irgendetwas?", fragte ich ihn auch gleich mürrisch. „Nein, alles gut danke das du Michelle mit zurück gebracht hast", sagte er noch bevor er schnellen Schrittes weg ging. Was meinte er den jetzt damit sie konnte normalerweise auf sich selbst aufpassen. „Hallo Bruder, hast du was gefangen?", riss mich mein Bruder aus meinen Gedanken. „Ne im Wald war nichts", sagte ich jetzt brummelnd und machte mich auf den Weg in den Zellenblock. „Falls du Michelle suchst die ist in ihre Zelle gegangen", hörte ich Beth zu Lena sagen. „Danke, irgendwie ist sie heute seit der Tour mit Rick, Michonne und Carl schlecht gelaunt", sagte Lena und machte sich wohl auf den Weg zu Michelle.

„Oh Daryl ich habe dich gar nicht kommen hören", sagte Beth jetzt zu mir und wiegte Judith leicht hin und her. „Macht nichts alles gut", antwortete ich ihr brummelnd. Ich begann ebenfalls die Treppe zu meinem provisorischen Bett hochzusteigen und ließ meine Sachen dort nieder. Ein Blick nach vorne zeigte mir das Michelle mit dem Rücken zu mir stand und sich das Oberteil ausziehen wollte. Eigentlich wollte ich sie dabei nicht beobachten doch mein Blick fiel auf ihren Rücken, wo man sämtliche Narben sehen konnte, also war es nicht nur die eine. Wütend ging ich auf Michelle zu und riss ihr das Top was sie grade überziehen wollte aus der Hand. „Was soll der Scheiß?", fuhr sie mich auch gleich Wütend an. „Warum hast du mir nicht erzählt das es mehr wie nur eine Narbe ist?", fragte ich sie jetzt wütend.

„Weil es verdammte Vergangenheit ist Daryl", sagte sie jetzt und Lena ließ im nächsten Augenblick etwas fallen was Michelle aber schnell wegsteckte. Ich hatte erkannt was es war, es war ein Bild mit einem kleinen Jungen drauf. „Was willst du hier noch? Ich will mich endlich umziehen", rief sie jetzt immer noch wütend. Geschockt verließ ich ihre Zelle, wer war das auf dem Foto ich kannte die Person nicht. „Du musst es ihm sagen", hörte ich jetzt Rick zu ihr sagen der kurz nach mir in ihre Zelle gegangen war. „Ich kann nicht Rick", sagte sie jetzt. „Du musst es ihm aber sagen, Daryl hat ein Recht darauf es zu erfahren", sagte er jetzt leiser wie vorhin. Auf was hatte ich ein Recht, langsam wurde es unheimlich. Vorsichtig schlich ich mich an die Tür, um so noch mehr mitzubekommen. „Sag es ihm, am besten gleich", sagte er und verließ ihre Zelle, als er mich sah hatte er einen geschockten Blick auf mich gerichtet. „Rick was ist denn lo-", sagte sie, doch bevor sie ihren Satz beenden konnte blieb ihr der Rest im Hals stecken. „Was machst du hier Daryl?", sagte sie wieder mit wütender Stimme.


Man trifft sich immer zweimal im Leben.. [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt