>> Kapitel 15 <<

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Michelle's Sicht:


Nachdem ich wieder zu mir gekommen war, sah ich das Glenn, Tara und Rosita nicht da waren, Maggie saß auf dem Rand des Feuerwehrautos und beobachtete die Umgebung. Abraham saß immer noch wie gestern Abend auf der Straße. Ich musste erst einmal Husten, mein Mund war staubtrocken und man konnte schon ein Kratzen im Hals feststellen. „Michelle, alles in Ordnung?", rief Maggie jetzt, sie war ziemlich schnell bei mir angekommen. „Ja, mit mir ist alles in Ordnung, kann ich Wasser haben?", fragte ich Maggie und sah das sie ihre Flasche nahm und mir hin hielt. Dankend nahm ich ihr die Flasche ab und trank einen kleinen schluck. „Wo sind die anderen?", fragte ich sie jetzt. „Die suchen Wasser", sagte sie und sah sich wieder um. „Die werden hier nichts finden", sagte ich ernst und stand vorsichtig auf. „Wie meinst du das?", fragte sie jetzt erstaunt. „Komm ich zeig es dir", sagte ich und ging vorsichtig an die Stelle wo die anderen in den Wald gegangen sind. Maggie hatte zum mindestens gemeint das sie hier rein sind, ich erklärte ihr wie man erkennen konnte ob dort Wasser verläuft oder nicht.


„Ich habe die Stelle hier gestern noch geprüft, aber da sah es genau wie jetzt auch aus", sagte ich zu ihr und sah mir die Umgebung an. „Das ist echt schlecht, wir haben nicht mehr viel Wasser", sagte sie bedrückt und starrte ebenso wie ich zu Abraham. „Hat er sich seit gestern mal bewegt?", fragte ich sie jetzt. „Nein, keiner hat gesehen ob er sich bewegt hat", sagte sie jetzt zu mir. „Ich werde mal mit ihm reden", sagte ich und guckte noch einmal mit einem Lächeln zu Maggie. „Michelle, dass solltest du lieber la-", sagte sie doch ich unterbrach sie. „Nein ich weiß was ich tue", sagte ich und ging jetzt auf Abraham zu. Neben ihm blieb ich stehen und sah in die Richtung wohin er sah. „Hey", sagte ich und setzte mich neben ihn. Er erwiderte auf mein Hey nichts, ich weiß das er eine harte Nuss ist, dass war er schon immer. „Ich weiß, dass du grade auf die ganze Welt sauer bist, aber es gibt auch Leute die dich brauchen Abe und dazu zähle ich, komm rauf dich zusammen, wir sollten zurück fahren", sagte ich etwas lauter und sah ihn an.


Erst erwiderte er nichts auf meine Frage, doch sah mich mittlerweile wenigstens mal an. „Abe, hörst du mir zu?", fragte ich ihn noch einmal. „Ja verdammte Scheiße, du hast ja recht, wir sollten zurück fahren", sagte er etwas lauter und stand jetzt auf. „Dann hilf uns mit Eugene und ich suche die anderen", sagte ich jetzt und sah das er wirklich auf Maggie und Eugene zu ging. „GLENN, TARA, ROSITA??", schrie ich einmal durch den Wald. „Was ist denn?", fragte Glenn jetzt hinter mir. Ich bekam dabei einen halben Herzinfarkt und hatte mein Messer im Drehen gezogen. „Fuck Glenn, erschreck mich doch nicht so, ich hab Abe dazu bekommen zurück zu fahren und jetzt wollte ich euch holen", sagte ich jetzt und ging schon wieder in Richtung Feuerwehrauto.


„Wie hast du ihn dazu bekommen?", fragte mich Rosita jetzt die neben mir geht. „Ach ich hab da so meine Methoden, ich kenne Abe schon länger", sagte ich jetzt und sah das sie mich wütend ansah und dann an mir vorbei stiefelte. „Was hat die denn für ein Problem?", fragte Tara mich jetzt lachend. „Ich habe keine Ahnung, wahrscheinlich hat Püppi ihre Tage", sagte ich und sah mir wieder die Umgebung an. „Glenn endlich", rief Maggie ihm entgegen und lief auf ihn zu. Genau hingucken wollte ich nicht, dass erinnerte mich zu sehr an Daryl und an ihn wollte ich jetzt nicht unbedingt denken. „Seit ihr alle soweit?", fragte Abe jetzt was mich nicken ließ. Rosita wollte grade neben Abe einsteigen als er sie nachhinten schickte und mir zu winkte. Den Blick den sie mir dabei zu warf würde ich nie vergessen. „Ich danke dir", sagte er nachdem ich im Wagen saß.


„Ich hab nichts gemacht, das einzige was ich gesagt habe ist die Wahrheit", sagte ich jetzt und sah mir die Umgebung an. Nachdem Abraham los gefahren war, war der komplette Wagen still und darüber war ich jetzt froh, ich musste die Wörter die ich Daryl sagen würde zusammen sammeln und auch wie ich ihm wieder gegenüber stehen würde. Es war alles nicht so einfach, klar ich war Schwanger von ihm und das im zweiten Monat aber ich brauchte auch meine Freizeit und musste druck ablassen können und das wollte er mir nehmen, damit musste ich erst einmal klar kommen. „War das Kind geplant?", fragte Abe und sah kurz zu mir. „Nein, ich wollte nach Jace keine Kinder mehr", sagte ich zu ihm und sah wieder auf die Straße. „Jace, was ist mit dem kleinen passiert?", fragte er vorsichtig. „Beißer", erwiderte ich knapp, es tat immer noch weh über ihn zu reden und da Abe mich schon länger kannte war ihm auch bewusst das ich nicht näher auf das Thema eingehen würde. „Was ist mit deiner Familie?", fragte ich ebenso wie er vorsichtig. „Ich denke mal, dass die Beißer meine Kinder und meine Frau erwischt haben", sagte er kalt und sah weiterhin auf die Straße.


„Wir sind in zehn Minuten da", sagte er und schaute in den Rückspiegel. Hinten Maggie und Glenn saßen an einander gekuschelt, Tara saß bei Eugene und Rosita saß in einer Ecke und schien Wütend zu sein. „Abe Vorsicht", schrie ich doch es war schon zu spät, Abraham hatte die komplette Treppe und einen Stützbalken mit dem Feuerwehrauto gerammt. „Man Abe du hättest besser parken sollen", sagte ich bevor ich seine Tür öffnete und Michonne zu uns kam. „Was ist denn hier los?", fragte Abe der die Beißer jetzt auch bemerkt hatte. „Erzählen wir euch später, wir müssen nach Atlanta da ist der Rest", sagte sie und scheuchte Gabriel, Carl und Judi in das Auto. Ich hörte Maggie weinen und sie umarmte Glenn, ich hatte es nur leicht mitbekommen, Beth lebte noch und die anderen wollten sie befreien.


„Auf nach Atlanta", murmelte ich leise vor mich hin und sah kurz zu Abe hinüber. „Du warst bis zur Seuche dort stationiert oder?", fragte er mich jetzt um ein Gespräch aufzubauen. „Ja bis die Seuche angefangen hat", sagte ich und sah wieder auf die Straße. „Wie hattest du das mit Jace gelöst?", fragte er jetzt und ich nahm es ihm wirklich nicht übel. „Naja nachdem ich bis zum sechsten Monat im Dienst war, war Jace immer voll mit dabei, danach habe ich dann drei Monate pausiert bis er kam, danach war ich noch zwei Monate bei ihm und dann hatte ich ein Kindermädchen für ihn", sagte ich und sah wieder zu ihm. „Ich verstehe, wie hast du es mit ihm rausgeschafft?", fragte er mich jetzt und versuchte sich nicht an ihn zu erinnern. „Ich weiß es ehrlich gesagt gar nicht mehr genau, er hat es vier Tage geschafft bis uns die Beißer gefunden haben, danach habe ich Lena getroffen, weißt du ich hab jedem erzählt, dass ich ihn erlöst habe und begraben hab aber das hab ich nicht", sagte ich und schluchzte leise.


„Ich kann dich verstehen, ich hätte es auch nicht gekonnt", sagte er jetzt und fuhr auf dem Highway schneller. Nach Abraham seiner Antwort war es leise im Feuerwehrauto geworden, jeder hing seinen Gedanken nach und dachte an das erlebte. „Bist du dir denn eigentlich sicher, dass er gebissen wurde?", fragte Abraham mich jetzt leise. „Damals war ich es ja, aber ich habe nicht richtig nach gesehen, er meinte das er mich liebt und hat auch seine Augen zu gehabt und dann bin ich weggerannt, ich hatte Angst, dass ich ihn als Beißer nicht erlösen kann", sagte ich und sah das wir fast da waren. „Du hättest nachsehen sollen, was wenn er noch gelebt hätte?", fragte Abraham mich jetzt. „Du hast recht, ich weiß und ich schäme mich", sagte ich und sah das er vor dem Krankenhaus anhielt. Ich war die erste die aus dem Wagen rausmusste und so nahm ich meine Armbrust und stieg aus. Nach mir folgten Abraham, Rosita, Glenn, Maggie und Michonne, Gabriel war mit Carl und Judi im Auto geblieben.


Gemeinsam mit den anderen gingen wir in Richtung Eingang, hier war es fast Beißer frei, die einigen die hier rumstreunten erlösten wir einfach. Lange mussten wir auf den Rest der Gruppe nicht warten, Rick war der erste der uns erschrocken ansah, jedoch dann wieder traurig wirkte. Carol und Tyreese waren die nächsten die aus dem Gebäude traten, inklusive Sasha. An ihren Blicken konnte ich sehen das etwas nicht stimmte, langsam machte ich mir echte Sorgen um Daryl und als ich ihn dann sah wich die Erleichterung von mir ab. Rick war neben mir stehen geblieben und drückte mit einer Hand meine Schulter, Maggies schreie konnte man Meilen weit hören, Daryl trug Beth auf seinen Armen, ihr Körper war schlaff und Maggies schreie sagten uns allen, dass Beth es nicht überlebt hatte. Es war das erste Mal das ich Daryl richtig heulen sah, er hatte vorher noch nie so geheult, doch diese Situation war anders, wir waren anders, wir waren eine Familie und diese ist jetzt um ein Mitglied geschrumpft. „Lebe in Frieden, Beth!", murmelte ich leise.


Man trifft sich immer zweimal im Leben.. [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt