Kap. 17

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Ich begab mich langsam zu dem naheliegenden Wald. Hier würde ich erstmal überleben können.

Ich entfernte mich von dem Pfad, und ging tiefer hinein. Ich atmete tief durch, als ich weit und breit keinen Pfad, der von Muggeln benutzt werden konnte, sah.

Langsam ließ ich mich im hohen Gras nieder.

Seufzend legte ich meinen Kopf in den Nacken, um noch ein paar Sonnenstrahlen zu ergattern, die sich durch die Baumkronen stahlen.

Vögel zwitscherten, hier und da hörte man ein Busch rascheln und ab und zu hoppelte ein Kaninchen vorbei.

Es tut mir leid, wenn ich dich fressen muss, dachte ich.

War es eine falsche Entscheidung gewesen von Hogwarts abzuhauen?

Ich meine, nun war ich in der Wildnis. - Mal wieder.

Und alleine. - Mal wieder.

Ich hatte niemanden. - Mal wieder.

Es dürfte kein Problem für mich werden, dachte ich und sah mich kurz um.

Ich wusste schließlich, wie ich überleben würde.

Allerdings begann ich jetzt schon Hagrid zu vermissen. Er war in den letzten Wochen ein echt guter Freund für mich. Wir verbrachten viel Zeit miteinander, jeden Abend schlich ich mich zu ihm hinaus. Er erzählte mir Geschichten aus seiner Kindheit und ich liebte sie.

Er verstand und tröstete mich. Ich zeigte ihm sogar ein Rezept für Plätzchen, allerdings waren seine Backkünste nicht die Besten und somit waren diese Plätzchen mindestens so groß und hart wie Ziegelsteine.

Bei dem Gedanken musste ich auflachen.

Hagrid war so ein toller Mensch.

Oder Riese.

Oder Halbriese..

Ich legte mich hin.

Und dann war da noch Remus.

Remus, der geheimnisvolle, schlaue, lustige Junge. Mein bester Freund.

Doch er hatte mit mir abgeschlossen. Ich war ihm egal. Er hat nichts getan, als alle sich gegen mich stellten und das tat weh.

Würde irgendjemand nach mir suchen?

Ich bezweifelte es.

Plötzlich hörte ich ein lautes Atmen und schwere Schritte auf mich zukommen.

Ich stand auf und suchte die Umgebung ab. Mein Herz begann leicht zu rasen.

Ich wusste, ich müsste keine Angst haben, doch irgendetwas in mir sprach dagegen.

Ich konnte durch meine stark ausgeprägte Nase einen Geruch wahrnehmen, den ich irgendwoher kannte. Er war in mein Gehirn eingebrand.. Ich dachte angestrengt nach.

Und plötzlich blieb mein Herz stehen, ich riss meine Augen auf, Tränen stiegen in meine Augen. Ich wusste es wieder.

Im selben Moment sprang jemand zwischen den Büschen hervor und grinste mich an.

"Na sieh' mal einer an, wen ich hier gefunden habe", lachte der Werwolf vor mir und leckte seine Zähne.

"Lassen Sie mich in Ruhe", sagte ich mit unkontrolliertem Atem.

"Heißt es nicht Was man gefunden hat, darf man behalten?"

Als er diesen Satz aussprach, begann ich zu rennen.

Ich war schnell, doch er war mindestens genauso schnell.

Ich rannte um mein Leben, sprang über Wurzeln, umgeknickte Bäume und kleine Büsche. Ich hatte furcbtbare Angst.

Ich traute mich nicht einen Blick nach hinten zu werfen, aus Angst ich könnte stolpern und er hätte mich eingeholt.

Tränen fielen aus meinen Augenwinkeln und mein Herz machte einen Marathon.

Ich will noch nicht sterben, dachte ich weinend.

Ich versuchte einen Weg aus dem Wald zu finden, doch ich hatte keine Ahnung, wo ich war.

"Ich werde dich kriegen, Claire!", hörte ich den Werwolf rufen und rannte nur noch schneller.

Endlich schien der Wald ein Ende zu finden und ich konnte ein paar Häuser ausmachen. Mit meiner letzten Kraft sprintete ich zu einem der Häuser und klopfte stürmisch an.

"HALLO?", schrie ich. "BITTE, ICH BRAUCHE HILFE!"

Niemand öffnete. Also rannte ich schluchzend weiter zum nächsten Haus. Das Licht brannte.

Ich drückte so oft es ging auf die Klingel und schrie um Hilfe.

"ER WIRD MICH TÖTEN!", schrie ich.
Ich sah, wie jemand die Vorhänge zuzog.

Ich schlug ein letztes Mal mit der flachen Hand gegen die Tür.

"Er wird mich töten", flüsterte ich und rutschte an der Haustür herunter.

Meine Beine schmerzten, meine Lungen schmerzten, meine Augen brannten und ich hatte Todesangst.

Tränen liefen unkontrolliert über meine Wangen.

"Ja, das werde ich", lächelnd stand er vor mir.

SOOO, mal wieder ein Update. Wie gefällt euch das Kapitel? Habt ihr damit gerechnet? :o Ich hoffe, ihr hattet eine schöne Woche und bis bald!
xx
Juls <3

Vom Mond gejagtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt