Kap. 26

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Ich verbrachte den restlichen Tag in meinem Zimmer, packte meinen Koffer aus, schlief oder aß.

Ich wollte nicht unbedingt rausgehen, da ich ungern Dumbledores Schutzzauber verlassen wollte, weshalb ich eben den ganzen Tag daheim blieb.

Spät abends kam Aubrie von der Arbeit zurück, während ich vor dem Fernseher - eine Muggelerfindung, die echt amüsierte - saß.

"Du bist noch auf?", fragte sie, als sie ihren Mantel auszog.

"Ja, konnte nicht so gut einschlafen", antwortete ich und sah sie über meine Schulter an.

"Hast du schon etwas gegessen?"

"Ja, ich habe mir dieses Muggelkochbuch angesehen und irgendwas auf die Beine gestellt", erwiderte ich und lächelte sie an.

"Okay, gut. Ich geh' mich dann mal bettfertig machen. Bin furchtbar kaputt", seufzte meine Tante und fuhr sich durchs Gesicht.

"War es so anstrengend heute?", fragte ich und runzelte meine Stirn.

"O ja, furchtbar viele wurden mit Schnittwunden eingeliefert, am Anstrengsten waren die Angehörigen.. Wollten die ganze Zeit bei den Untersuchungen dabei sein."

"Man kann es ihnen nicht verübeln", meinte ich.

"Ja, das stimmt." Sie schwieg eine Sekunde, bevor sie sich wieder fasste. "Nun gut, ich gehe duschen."

Sie ging durch eine Tür neben der Treppe und es dauerte kaum fünf Minuten, da hörte man schon das Wasser anspringen.

Ich schaltete den Fernseher aus und begab mich auf mein Zimmer.

James wollte, dass ich mal schreibe. Also, wieso nicht? Ich bin zwar gerade mal einen Tag hier, aber etwas Besseres hatte ich eh nicht zutun.

War ich eigentlich wieder mit denen befreundet?

Ich wusste die Antwort nicht.

Immerhin waren sie bei mir, als ich aufwachte und es schien, als hätten sie sich Sorgen gemacht.

Wieso sollte ich ihnen keine zweite Chance geben?

Ich griff nach meiner Feder, tauchte sie in Tinte und kramte eine Rolle Pergament hervor, bevor ich begann zu schreiben.

"Lieber James und der Rest,
ich bin wirklich gut zuhause angekommen und Dumbledore hat für meine Sicherheit zuhause gesucht. Ich bin froh, wieder daheim zu sein und dass ich ein wenig Zeit mit meiner Tante verbringen kann.. Ich hoffe, wir können uns alle mal demnächst aussprechen, denn so Einiges ist noch nicht geklärt. Ich hoffe ihr vermisst mich nicht zu sehr. Grüßt Hagrid von mir.
Ich verbleibe mit den schönsten Grüßen,
eure Claire."

Zufrieden las ich mir den Brief mehrere Male durch.
Ich steckte ihn in einen Umschlag und schrieb vorne noch James' Namen rauf, bevor ich wieder nach unten ins Wohnzimmer ging und unsere Eule zusteuerte.

"Na, süße", ich kraulte ihr graues Gefieder, "bringst du den hier zu James und den anderen?" Ich hielt den Umschlag hoch und als Antwort knabberte unsere Eule mir am Finger.
"Danke", flüsterte ich und öffnete das Fenster. Sie flog mit dem Umschlag im Schnabel hinaus und ich sah ihr noch nach, bis sie nichts weiter als ein kleiner Punkt im Horizont war.

Seufzend schloss ich das Fenster wieder. Sie wäre jetzt ein paar Tage unterwegs.

Ich schlurfte in die Küche und nahm mir eine Wasserflasche aus dem Kühlschrank.

Aubrie kam frischgeduscht aus dem Badezimmer, in einem Bademantel gehüllt und sah mich an.

"Immer noch wach?", lachte sie.

Ich nickte.

"Ich glaube, ich lege mich schlafen. Muss morgen aber auch erst später los. Habe dann meine Nachtschicht."

"Tu das. Gute Nacht", sagte ich lächelnd.

"Gute Nacht", lächelte sie zurück und stieg die Treppe auf.

Ich nahm einen Schluck Wasser und wartete bis ich Aubries Zimmertür hörte.

Unschlüssig stand ich in der Küche herum, bis ich mich dazu entschloss, erneut schlafen zu gehen.

Ich ging also in mein Zimmer, zog meine Vorhänge zu und legte mich in mein Bett. Ich strich über das Foto auf meinem Nachttisch und lächelte leicht. Wie ich sie vermisste..

Dann drehte ich mich um und fiel in einen unruhigen Schlaf.

Joa, das ist so ein ziemlicher Lückenfüller. Ich will das Ende einfach noch rauszögern, haha..
Das Ende rückt immer näher, Freunde. :'(
Bis bald,
Juls! xx

Vom Mond gejagtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt