Ich öffnete erschöpft meine Augen und war noch immer von Dunkelheit umgeben. Ich spürte den Schweiß meine Schläfe hinunterfließen und keuchte leise.
Ich sah zu meinen Händen und konnte durch das spärliche Licht erkennen, dass ich noch immer in Ketten gelegt war.
Waren es nicht eigentlich die Werwölfe, die in Ketten gelegt werden sollten?
Ich schnaubte und lehnte meinen Kopf an die relativ kühle Mauer hinter mir.
Würde man nach mir suchen?
Ich schloss meine Augen und hoffte es.
Remus und die anderen werden kommen, um mich zu retten, dachte ich und zog meine Augenbrauen zusammen.
Nein, werden sie nicht, entgegnete mein Verstand und ich seufzte.
Ich war dem Tod ausgeliefert. Es gab keine Chance mehr für mich.
Vielleicht war es so für mich bestimmt. Vielleicht sollte ich sterben, wie meine Eltern.
Ich hatte keine Angst vor dem Tod. Ich wusste, ich würde meine Eltern wiedersehen.
Doch ich wollte nicht sterben. Ich wollte noch leben, alt werden und Kinder bekommen.
Ich hörte schwere Schritte und kurz darauf erblickte ich wieder den hässlichen Kopf Greybacks.
Ich schluckte.
Er trat ein, wieder mit einem gehässigen Grinsen.
"Guten Morgen", sagte er grinsend und sah mich herablassend an.
"Bereit für eine Fragerunde kurz vor dem Tod?"Ich zuckte mit den Achseln.
Gut, dann eben keine Kinder.
Aber dafür endlich die Anwesenheit meiner Eltern.
"Brav", lachte Fenrir boshaft.
"Also erneut.. Was bist du?!"Ich schloss meine Augen.
"Als Sie mich damals kratzen, legten Sie einen Fluch auf mich. Ich würde mich zwar niemals verwandeln, doch ich würde die Sinne eines Werwolfes haben. Ich würde an Vollmond den Hunger und die Mordlust bekommen. Ich würde blutrünstig sein und nach Blut ächzen. Doch ich würde mich nicht verwandeln. Dazu wäre ein Biss nötig gewesen. Ich bin die Erste, dieser Art."Es herrschte kurze Stille.
Plötzlich klatschte mein Gegenüber anerkennend in seine Hände und lobte sich selbst. "Ich bin ein verdammtes Genie", sagte er zu sich selbst.
Ich blieb stumm und sah zu Boden.
Er freute sich darüber, ein Monster wie mich geschaffen zu haben. Ich kämpfte jeden Tag mit mir selbst und er feierte sich einfach dafür.
"Gut, ich brauche dich nicht mehr", wandte er sich dann wieder an mich.
Ich spürte eine Kältewelle meinen Rücken hinunterlaufen und sah dem Monster in die Augen.
Jetzt würde ich sterben.
"Du bist zwar mein Meisterwerk, doch so etwas brauche ich nicht. Es ist ekelhaft. Doch keine Sorge, ich werde mir deinen Kopf als Erinnerung an die Wand hängen."
Er trat näher, hockte sich vor mich und starrte mir ausdruckslos in die Augen.Dann holte er aus und wollte mir seine Krallen gerade in den Hals rammen, als ihn ein Zauber zur Seite riss.
Geschockt sah ich zur Tür und traute meinen Augen kaum.
Dort stand ein alter Mann mit dunklem langem Haar und richtete seinen Zauberstab auf Fenrir Greyback.
Dumbledore?
Fenrir stand knurrend auf und wollte seinen Angreifer attackieren, doch er hielt ängstlich inne, als er den Mann vor ihm erkannte.
"Wage es dich nicht noch eimmal, ein Kind anzugreifen", hörte ich die Stimme des Mannes bedrohlich sprechen. Ich war mir sicher, es war Dumbledore.
Ich würde nicht sterben! Eine Welle Erleichterung durchströmte mich und Tränen stiegen in meinen Augen auf.
Ich sah, wie Greyback fluchend floh.
Dumbledore richtete seinen Blick nun auf mich.
Hier saß ich, zusammengekauert auf dem Boden. Ketten an meinen Händen.
"Was machen Sie für Sachen", fragte Dumbledore und kam auf mich zu.
"Es tut mir leid", flüsterte ich ehrlich, den Tränen nahe.
"Wir sprechen ein anderes Mal darüber, Sie gehören sofort zurück nach Hogwarts zu Madam Pomfrey. Glauben Sie mir, sie wird ihnen auch noch eine Standpauke halten." Er schüttelte lächelnd seinen Kopf.
Mit einem Zauber löste er die Ketten. "Man hat sich Sorgen um Sie gemacht, Claire. Und ein gewisser junger Mann saß genauso tränenreich in meinem Büro, wie sie jetzt vor mir sitzen. Wenn ich mich recht erinnere, waren es sogar zwei."
Ich lächelte leicht und ein Schwindelgefühl überkam mich erneut.
"Danke", flüsterte ich trocken, bevor mein Sichtfeld erneut schwarz wurde.
Supi, Claire wurde gerettet. Ob das Ganze Folgen für sie haben wird? Und wer hat um sie geweint? War's das jetzt mit Greyback?
Wir finden es alle noch heraus!
Bis bald,
eure Juls! xx
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Vom Mond gejagt
Fanfiction[Diese Geschichte spielt zur Zeit der Rumtreiber] Was passiert, wenn du ein wohl behütetes Geheimnis hast, das niemand erfahren darf? Und was passiert, wenn einem die Freunde auf die Schliche kommen? Ist der einzige Ausweg Flucht? [Alle Rechte liege...