Hallo ihr Lieben!
Ich danke euch für die lieben Kommentare zum letzten Kapitel, die ich mir bereits angeschaut habe - in den kommenden Tagen werde ich sie auch mit Antworten versehen :)
Am Sonntag melde ich mich endgültig aus dem Urlaub zurück und wünsche euch bis dahin noch ein traumhaftes Wochenende <3
Mit den liebsten Grüß'chen, Lara :)
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Es war eine lange Nacht. Zwei Mal wachte Brax auf und verlangte nach mehr Blut. Als er die Flasche in die Hand nahm, zitterten seine Finger so sehr, dass ich befürchtete, dass er alles verschütten würde. Mit angehaltenem Atem und beschwörenden, innerlichen Worten brachte ich mich dazu, ihm die dunkelrote Flüssigkeit einzuflößen und währenddessen die Nerven zu behalten.
Erschöpft sank er im Anschluss wieder in die Kissen und schlief beinahe augenblicklich ein.
Als am Morgen die Sonne ihre hellen Strahlen in das Krankenzimmer schickte, betrat Navarra den Raum. Er fragte mich nicht danach, wie es Brax ging, sondern warf nur einen Blick auf die fast leere Blutflasche und nickte mir zu. Dann legte er seine Hand auf die Stirn des Layphen mit den flachsblonden Haaren und strich prüfend darüber.
„Er hat Fieber. Das ist nicht gut."
Behutsam zog er die Decke zurück, die ich in der Nacht halb über Brax ausgebreitet hatte. Der faserige Verband hatte sich gänzlich rot gefärbt und auch das weiße Laken war nicht mehr unbefleckt. Mit vorsichtigen Fingern wickelte Navarra den Verband ab und zum Vorschein kam die Wunde, die ich am gestrigen Abend nur kurz erblickt hatte. Der Akademieleiter tupfte diese mit einem feuchten Tuch ab und entfernte so die gröbsten Blutreste. Ein roter Rand hatte sich um die kugelförmige Wunde gebildet und zog sich leicht den Oberschenkel hinauf.
„Es ist entzündet", murmelte Navarra vor sich hin. Er erhob sich mit einem Seufzen und trat in ein angrenzendes Zimmer. Zurück kam er mit einer Pinzette und einer weißen Tube.
Er legte die beiden Dinge auf dem Beistelltisch neben Brax' Krankenbett ab und klopfte dem blassen Layphen sacht auf die Wange. „Abraxas?"
Der Genannte stöhnte leicht und öffnete mit flatternden Lidern die Augen.
„Wie geht es dir?", erkundigte sich der ältere Layph mit besorgter Stimme.
„Ni...Nicht so gut", krächzte Brax und sein Blick glitt von seinem Professor zu mir. „Se...rena. Blut." Ein leichtes Flehen drängte sich in seinen Blick und ich nickte fahrig. Der Anblick der Wunde war mir nicht allzu gut bekommen und Navarras Äußerungen bereiteten mir Sorgen.
Ich hatte keine Ahnung, wo sich das Blut befand aber wollte Navarra nicht stören, der sich in diesem Moment wieder an Brax wandte. Leise schlich ich mich zur Tür hinaus und schaute mich auf dem Gang um. Die Vorräte konnten nicht allzu weit entfernt sein, Cyrion war am gestrigen Abend nicht allzu lang weg gewesen. Ich würde einfach den Nächstbesten fragen, der mir begegnen würde.
Unschlüssig sah ich mich auf dem Gang um. Links oder rechts? Links ging es zurück in Richtung Hof, also entschied ich mich für die gegensätzliche Richtung. Ich beschleunigte meine Schritte, als mir auf den ersten Metern niemand entgegen kam.
Auf einmal bog vor mir jemand um die Ecke und ich hielt erleichtert an. „Serena? Was suchst du denn schon so früh hier?", begrüßte mich Liones verwundert. Die Narben in seinem Gesicht waren im gedämpften Licht kaum erkennbar. „Ich brauche Blut. Brax wurde verletzt...ihm geht es nicht so gut."

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Nymphenkuss
Fantasía{ ABGESCHLOSSEN } Einige Momente lang durchdrang lediglich das Rascheln der Blätter um uns herum die Stille, dann untermalte ich sie mit leisen Worten. „Du, Aryan?" „Ja?" „Wie lange wird das Saphirherz eigentlich leuchten?" „Solange ich lebe und du...