~4 Monate später~
Toms Sicht:
Heute sind genau 4 Monate vergangen und Mila ist immer noch nicht zurück gekommen. Gerade heute hätten wir uns am meisten gefreut,denn heute ist Weihnachten. An dem Fest der Familie fehlt sie. Ich weiß gar nicht wie ich das die letzten Monate ohne sie geschafft habe. Wir haben zwar telefoniert und geschrieben,aber ich konnte sie nicht ein einziges Mal in meine Arme nehmen. Sie fehlt einfach so sehr. Auch an Amelie merke ich,dass sie mit der Situation gar nicht klar kommt. Am Anfang hatte ich einige Gespräche mit ihr und da haben wir dann über einige Dinge geredet. Das mit ihrem Bruder habe ich ihr auch erklärt und seitdem sie weiß das er tot ist und Mila deswegen Weg ist,geht es ihr gar nicht gut. Sie ist 6 Jahre alt und ich will gar nicht wissen wie sie sich fühlt. Erst fehlt ihr Papa das halbe Leben und jetzt ist ihre Mama,die engste Vertraute,auch noch weg. Gerade heute wäre es sehr schön gewesen,wenn sie hier wäre....aber das habe ich vorhin schon erwähnt. Kommen wir aber erstmal zurück ins hier und jetzt.
,,Amelie,zieh dich bitte an! Wir wollen zu Oma und Opa fahren",sage ich.
,,Papa,ich habe keine Lust",sagt sie.
,,Ach Maus, komm schon. Wir haben heute ein schönes Weihnachtsfest und feiern es mit Oma und Opa.",sage ich.
,,Ich will nicht ohne Mama feiern!",sagt sie und läuft in ihr Zimmer.
,,Mama ist immer dabei. Sie wird ganz fest an uns denken",sage ich und laufe ihr hinterher.
,,Papa,sie liebt uns bestimmt nicht mehr...sie wäre doch schon längst hier gewesen. Sie vermisst uns gar nicht!",sagt sie traurig. Seitdem sie in der Schule ist,merke ich wie sie immer selbstständiger und reifer wird.
,,Mama liebt uns über alles! Das hat sie mir jedes mal gesagt und das stimmt auch. Sie kann es einfach noch nicht. Sie geht damit anders um als wir...",sage ich und nehme sie in meine Arme.
,,Ich weiß nicht ",sagt sie und fängt an zu weinen.
,,Alles wird gut",sage ich und streiche über ihren Rücken. Nach einer Weile hört sie dann auf,steht auf und macht sich fertig. Ich gehe auch runter,mache mich fertig und setze mich dann auf den Boden um die Geschenke in die Tüte zu packen. Amelie und ich haben die Geschenke zusammen eingepackt. Natürlich hat sie ihre nicht gesehen,aber die von den anderen. Auch beim Kauf der Geschenke war sie dabei. Aber das ist ja eigentlich auch egal. Ich erzähle in der letzten Zeit ziemlich viel Blödsinn...
Am Abend sitzen wir dann alle zusammen bei Milas Eltern. Die ganze Familie ist da und ich konnte nicht "nein" sagen. Ich wollte eigentlich nicht ohne Mila hier sein,aber damit Amelie ein schönes Weihnachtsfest hat,mache ich alles dafür.
,,Guten Hunger",sagen alle und wir fangen an zu essen. Wenig später klopft es auch schon an der Tür und einige Minuten später steht eine bekannte Person im Wohnzimmer. Ich stehe sofort auf und gehe auf die Person zu. Amelie springt vom Tisch auf und rennt zu dieser Person. Mila. Sie ist da. Wir umarmen uns sehr lange und stehen einfach nur mitten im Raum und sagen nichts. Nur wir. Mila,Amelie und ich. Milas Eltern schauen uns nur an und sind auch froh,ihre Tochter wieder in die Arme nehmen zu können. Ich bin auch froh das sie wieder da ist. Ich kann gar nicht in Worte beschreiben,wie ich mich im Moment fühle. Einerseits bin ich total froh und glücklich das sie wieder da ist aber andererseits habe ich Angst wie es weitergehen wird. Wird alles so wie früher? Bleibt sie bei uns? Sind wir wieder eine Familie? Hat sich was zwischen uns geändert? So viele Fragen...

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Mein Leben♡
RomanceFreunde kommen und gehen,aber was wirklich bleibt, ist die Familie. Dieser Spruch prägt mein ganzes Leben, denn die Familie ist für mich das wichtigste. Ich musste schon viele Entscheidungen treffen,aber ich habe mich immer für die Familie entschied...