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Milas Sicht:

Ich bin eigentlich hierher gekommen,weil ich meine Tochter und meinen Freund vermisst habe und beide brauche um mit allem abzuschließen, aber irgendwie ist alles anders und schwieriger als gedacht. Ich habe mich mit Tom gestritten obwohl ich noch nicht einmal ein Tag zu Hause war. Es hat sich vieles verändert...Amelie und ich hatten immer eine sehr enge Bindung zueinander ,aber jetzt fühlt sich das nicht so an wie vor ein paar Monaten. Ich habe sie enttäuscht und alleine gelassen und ich kann verstehen das sie in Tom eine neue Bezugsperson gefunden hat,da er die letzten Monate immer für sie da war. Es fühlt sich an,als haben wir sozusagen die "Rollen" getauscht.
Ich habe sehr viel kaputt gemacht. Mein Leben ist ein reinstes Chaos. Die einzigen,die noch zu mir halten,sind meine Eltern und vielleicht auch noch meine beste Freundin.

Ich ziehe mich an und mache mich zu ihnen auf den Weg. Tom und Amelie sind nicht zu Hause und ich habe sowieso nichts zu tun ,deshalb werde ich jetzt zu meinen Eltern fahren. Ich steige ins Auto und fahre los. Eine Weile später bin ich bei meinen Eltern angekommen und klingle bei ihnen. Sie machen sofort auf und nehmen mich in ihre Arme. Sie sehen mich fragend an und ich sage ihnen,dass wir uns ins Wohnzimmer setzen können und ihnen dann alles erklären kann.

,,Bevor ich anfange wollte ich mich für alles entschuldigen. Ich habe viele Fehler gemacht und ich weiß das ich sie nicht mehr zurück nehmen kann ,aber bitte versteht mich. Nach der Geburt war ich so glücklich ,mein zweites Kind in den Armen zu halten,aber dann ist das passiert,was ich nie im Leben erleben wollte. Liam hat aufgehört zu atmen und ist wahrscheinlich in der Nacht gestorben. Ich hätte mehr auf ihn aufpassen sollen...Ich habe es einfach nicht verstanden und ausgehalten,deshalb bin ich weggelaufen. Ich musste da raus. Es ging nicht anders. Danach hat mich Tom im Park gefunden und wir sind nach Hause gegangen. Er hat Amelie abgeholt und in der Zeit habe ich meine Sachen gepackt und bin nach Holland gefahren. Der Aufenthalt dort sollte eigentlich nur kurz sein,aber er hat so gut getan und ich habe vieles gelernt...abgeschlossen habe ich noch nicht,aber ich glaube ich bin auf einem guten Weg...Naja aufjedefall bin ich gestern hier angekommen und da war noch alles toll. Ich habe mich gefreut, ihr habt euch gefreut,Amelie und Tom haben sich gefreut. Zu Hause war dann aber alles total komisch. Amelie wollte das Tom sie ins Bett bringt,was ich verstehen kann und dann haben Tom und ich uns noch gestritten. Ich liebe ihn immer noch sehr,aber gestern abend hat sich alles anders angegühlt. Nach dem Streit hatte ich so viele Gedanken in meinem Kopf,die ich eigentlich nicht haben sollte. Ich weiß nicht weiter...",sage ich und Mama nimmt mich in ihre Arme.

,,Ihr schafft das alles zusammen! Ihr seid doch ein starkes Paar und eine starke Familie zugleich...Amelie hat dich sehr vermisst und auch sehr viel geweint in der letzten Zeit. Für sie hat sich auch einiges geändert, denn sie muss jetzt jeden Tag in die Schule gehen und dann warst du auch noch weg...das ist doch klar,dass sie gestern überfordert war als du plötzlich wieder da warst. Sie gewöhnt sich schnell an die Situation! Und jetzt nicht mehr weinen!",sagt sie und wischt meine Träne von der Wange.

,,Mama,ich kann nicht mehr! Mein Leben ist ein reinstes Chaos! Was soll ich denn jetzt machen? Ich kann ja nicht nach Hause fahren und so tun als wäre nichts gewesen.",sage ich.

,,Papa und ich hätten nichts dagegen wenn du solange bei uns wohnst. Aber die andere Möglichkeit wäre,dass du nach Hause fährst und alles klärst.",sagt meine Mama und ich bin ihr sehr dankbar.

,,Ich habe eine menge zu verlieren,aber ich muss das alles klären. Ich brauche meine Familie und werde um sie kämpfen!",sage ich und sie lächelt mich an.

,,Gute Entscheidung!",sagt sie und ich umarme sie,ziehe meine Schuhe an und verabschiede mich. Danach steige ich ins Auto und fahre nach Hause. Wie mein zu Hause fühlt es sich zwar nicht mehr an,weil ich mich hier nicht mehr wohlfühle,aber das ist jetzt mein kleinstes Problem.

Ich schließe die Tür auf und höre schon die Stimme von Tom und Amelie. Ich ziehe meine Schuhe wieder aus und laufe schnell nach oben um auf die Toilette zu gehen.

,,Hey",sage ich nachdem ich ins Wohnzimmer gekommen bin.
Ich höre nur ein leises "Hey" von Tom und Amelie kommt zu mir gerannt. Sie freut sich sehr,das merke ich und ich freue mich auch.

,,Bleibst du jetzt bei uns?",fragt sie nachdem wir eine Weile gekuschelt haben und auf der Couch sitzen. Tom sitzt auch auf der Couch und guckt mich an,denn er wartet auf die Antwort von Amelies Frage.

,,Natürlich bleibe ich bei euch! Ich habe euch so vermisst und kann euch nicht wieder alleine lassen.",sage ich und sie nickt. Ich gucke ganz vorsichtig zu Tom,aber er beachtet mich gar nicht.

,,Papa hat gesagt das mein Bruder im Himmel ist,stimmt das?",fragt sie und ich muss schlucken.

,,Ja das stimmt mein Schatz. Liam wird immer auf uns aufpassen und uns immer von da oben aus beobachten ",sage ich und bin stolz auf mich. Ich habe es geschafft ohne in Tränen auszubrechen.

,,Das weiß ich ",sagt sie und lehnt sich an mich. Ich gebe ihr einen Kuss auf die Stirn und bin froh das ich sie wieder bei mir habe. Meine kleine Prinzessin habe ich noch nie so lange alleine gelassen.

,,Papa war auch ganz dolle traurig, genauso wie ich",sagt sie und ich schaue sie fragend an.

,,Das du weg warst und uns alleine gelassen hast",sagt sie und ich bin überrascht.

,,Maus,es tut mir leid! Ich wollte euch nicht so lange alleine lassen,aber jetzt geht es mir wieder besser und jetzt bleibe ich bei euch,egal was passiert okay?",sage ich. Sie nickt nur und lehnt sich wieder an. Tom sitzt immer noch wie angewurzelt auf dem selben Fleck und schaut ab und zu rüber. Ich muss aufjedenfall mit ihm reden! Und das heute noch. Egal was kommt...

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