29||Finally

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Völlig verschwitzt schrecke ich aus dem Schlaf. Ein Blick nach draußen verrät mir, dass es bereits hell ist. Aber von Mara und Neymar ist keine Spur, habe ich das also nur geträumt? Schnell nehme ich mein Handy und schaue auf die Uhr. 10:00 Uhr morgens.

Gut, es war doch nur ein Traum...
Einschlafen kann ich jetzt auf keinen Fall mehr, weshalb ich dann doch aufstehe und mich fertig mache. Ich ziehe eine Skinny-Jeans und ein Barcelonatrikot an. Auf dem Rücken steht die Nummer 11 und Neymar Jr. Dazu setze ich mich noch wieder Ney's Snapback auf.

Toll, und was kann ich den Rest des Tages noch machen, um nicht die ganze Zeit an Ney denken zu müssen? Ich beschließe, Mara anzurufen und sie zu fragen, ob ich jetzt schon kommen könnte. Gott sei Dank ist sie schon wach und stimmt auch zu. Wenig später klingelt sie schon an der Tür und ich öffne die ihr lächelnd. "Bereit für nachher?" fragt sie grinsend, als sie mein Trikot und die Cap sieht. Unsicher lächle ich ebenfalls. "Ich habe nur Angst, dass er nichts mehr von mir wissen will..." Sie legt eine Hand auf meine Schulter und lächelt mich aufmunternd an. "Wenn er dich liebt, wird er die Entschuldigung annehmen, glaub' mir." Ich nicke nur, hoffentlich nimmt er das wirklich an. Bis um 12 haben Mara und ich dann noch Fifa gespielt, was lustiger als erwartet war, denn Mara hat sich jedes Mal, wenn sie verloren hat, so sehr aufgeregt, dass sie fast den Controller an die Wand geworfen hat. Wenn sie allerdings gewonnen hat, ist sie wie ein aufgedrehtes Känguru durch das Wohnzimmer gesprungen und hat sich gefreut wie sonst was. Ich musste darüber jedes Mal so sehr lachen, dass mein Bauch schlussendlich schon wehtat.

Aber irgendwann mussten wir uns fertig machen, um zum Flughafen zu fahren. Schon nervig, dass man eigentlich überall in Spanien mit dem Flugzeug hinmuss. Mit dem Auto hätten wir knapp 9 1/2 Stunden gebraucht. Dann haben wir beschlossen, lieber mit dem Flugzeug und dafür pünktlich zu kommen.
Am Flughafen herrscht reges Treiben und nur mit Mühe finden wir den richtigen Schalter. Glück gehabt, dass heute überhaupt ein Flug geht... Schnell zeigen wir die Karten vor und werden dann direkt durchgebeten. Als wir uns fragend angucken, lächelt die Frau am Schalter. "Viel Spaß beim Spiel! Mrs. da Reyes, Mrs. Meyer." Sie nickt und jeweils zu und zeigt dann den Gang entlang. "Ich muss zugeben, es hat auch Vorteile, bekannter zu sein..." sagt Mara leicht lachend und ich stimme mit ein.
Im Flugzeug versucht Mara mich dann noch etwas abzulenken, aber auch sie kann nicht verhindern, dass ich immer nervöser werde...
Nach einer Stunde schließe ich dann meine Augen und versuche so, mich zu beruhigen.
"Lisa, ich will dich nicht noch nervöser machen, aber wir sind da..." sagt Mara dann irgendwann und ich öffne meine Augen wieder. Tatsächlich sind wir bereits gelandet und die ersten Passagiere nehmen bereits ihr Handgepäck. Schnell stehen auch Mara und ich auf, nehmen unsere Rucksäcke und verlassen das Flugzeug, so schnell es geht.
Wir haben einen Rückflug für morgen gebucht und müssen uns jetzt dementsprechend ein Hotel suchen... Gott sei Dank konnte uns ein Hotel ganz in der Nähe des Flughafens noch aufnehmen, sodass wir unsere Sachen im Zimmer ablegen und dann zum Stadion fahren können.
Dort angekommen ist noch beinahe niemand da, was zu unserem Vorteil ist, denn dann kann niemand uns in die Quere kommen.

Nachdem wir der Sicherheitskräfte erklärt haben, dass wir nicht mehr bei den normalen Zuschauern sitzen können, hat er uns dann auch endlich durchgelassen. "Ein Nachteil, dann noch nicht ganz so bekannt zu sein." Ich nicke leicht und ziehe die Kapuze über meinen Kopf und die Cap.

Nach einiger Zeit füllt sich das Stadion immer mehr und schließlich fangen die Mannschaften auch an, sich aufzuwärmen und mein Blick fällt beinahe automatisch auf Ney. Er wirkt ziemlich konzentriert. Von hier kann ich nicht erkennen, ob ihn das alles mitnimmt oder kalt lässt. Als sie sich dann wieder auf den Weg in die Kabine machen und die Auswechselspieler wenig später wieder rauskommen, schaue ich, ob Ney unter ihnen ist. Er nicht, dafür aber André... Er scheint mich, genau wie die anderen, nicht bemerkt zu haben. Mara haben sie allerdings auch nicht gesehen, auch wenn wir ganz vorne sitzen, wieder in der Nähe der Ersatzbänke.

Als sich die Spieler dann schlussendlich aufstellen, lächle ich leicht. Ney hat es also wirklich wieder in die Startelf geschafft und spielt auf seiner Lieblingsposition: Dem linken Flügel.

Das Spiel läuft aber überhaupt nicht gut, der Schiedsrichter ist grottig, auch unsere Jungs haben einen schlechten Tag erwischt.
Neymar hat eine gelbe Karte bekommen, weil er sich die Schuhe zugemacht hat. Zugegebenermaßen hat er das genau vor dem Ball gemacht, sodass der Freistoß nicht ausgeführt werden konnte. Der Schiri hat das als Zeitspiel gewertet und Ney die Gelbe verpasst. Dieser hat ihn geschockt gemustert und sich dann fürchterlich aufgeregt, weshalb er fast die zweite Gelbe und somit die gelb-rote Karte bekommen hätte.
Aus dem Freistoß entstand dann auch noch ein Tor, weshalb Ney sich doppelt so sehr ärgert.
Allgemein ist Ney heute ziemlich schlecht drauf, er meckert sowohl Gegen-, als auch Mitspieler an und tritt vor Wut in den Rasen. In der zweiten Hälfte schießt Málaga sogar noch ein Tor und man sieht Neymar deutlich an, wie sehr er sich zurückhalten muss, nicht komplett auszurasten. Dann einmal versucht er sich auf seiner Seite durchzudribbeln, schafft ein paar Gegner, legt sich dann aber den Ball zu weit vor. Dementsprechend ist ein Gegner früher am Ball und klärt, doch Neymar springt in den Gegner und reißt ihn somit zu Boden. Ich schlage mir die Hand vor's Gesicht und beobachte die Szene weiterhin. Der Schiedsrichter kommt sofort zu Ihnen gelaufen und zieht eine Karte. Okay, Ney fliegt somit vom Platz... Aber als er dann direkt die rote Karte zieht, stocke ich doch. Glatt rot?! Na super...

Neymar schüttelt nur seinen Kopf, steht auf und geht, ohne ein weiteres Wort zu sagen, vom Platz. Ich folge ihm mit meinem Blick, bis er im Spielertunnel verschwindet. Dann erst taue ich auf und will zur Absperrung gehen, werde allerdings von einem der Sicherheitskräfte zurückgehalten. "Tut mir leid, sie können hier nicht hin." Verzweifelt suche ich nach einer Möglichkeit, doch durchzukommen und entdecke André. Sofort rufe ich nach ihm und gucke ihn flehend an. Er zögert noch, doch als ich lautlos ein 'Bitte' mit meinem Mund forme, steht er auf und kommt zu mir. "Ist schon okay, sie gehört zu uns." sagt er zur Sicherheitskraft und die lässt mich dann wirklich durch. André begleitet mich zum Spielertunnel und sagt dann noch: "Rette, was zu retten ist." Ich nicke schnell und verabschiede mich mit einer Umarmung von ihm.
Dann laufe ich in die Katakomben und versuche, Ney einzuholen, noch bevor er in der Kabine verschwindet. Als ich um eine Kurve laufe, kann ich ihn am anderen Ende des Ganges sehen und renne zu ihm. "Ney..." sage ich dann außer Atem, doch er bleibt nicht stehen. "Hör' mir wenigstens zu !" rufe ich ihm hinterher. "Ich will jetzt nicht mit dir reden, Lisa..." sagt er leise und ich muss schlucken. So bleibe ich stehen. Eine Chance habe ich noch.

"Ich... ich habe mal gehört, dass du eine Person, die du liebst, nie wieder gehen lässt." Er bleibt stehen und guckt über seine Schulter zu mir. "Ja..." sagt er dann leise und ich atme tief durch. "Dann lass' mich nicht gehen." Als er das gehört hat, dreht er sich ganz zu mir und schaut mich ungläubig an. "Soll das heißen..." fragt er dann vorsichtig nach und Tränen sammeln sich in meinen Augen. "Ja Neymar... Ich liebe dich." Dann schlucke ich und wende meinen Blick ab, doch ich höre das Klackern von Stollen auf glattem Boden und kurz darauf dreht er mein Gesicht schon zu sich und guckt mir tief in die Augen. "Sag' das nochmal." flüstert er dann und guckt mir weiterhin ununterbrochen in die Augen. "Ich liebe dich." wiederhole ich mich und es werden immer mehr Tränen. Neymar's Augen fangen an, zu funkeln und er zieht mich zu sich. Ohne zu zögern legt er seine Lippen auf meine und eine Hand an meinen Rücken, um mich näher bei sich zu haben. Ich kann nicht anders, vor Freude fange ich an, zu weinen und erwidere seinen Kuss. Als er allerdings bemerkt, dass ich weine, löst er sich von mir und streicht die Tränen weg. "Was ist denn los?" fragt er mich leise und ich beruhige mich ein wenig. "Ich bin nur so froh, dass du mir verziehen hast..." "Hör' zu, ich liebe dich. Okay? Denk' daran." Ich nicke und ziehe ihn dann wieder zu mir. Das Gefühl von seinen Lippen auf meinen ist so unbeschreiblich... wie konnte ich es nur so lange ohne sie aushalten?
Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken und merke, wie er leicht in den Kuss lächelt.
"Na endlich!" hören wir da die Stimme von André und kurz darauf Klatschen. Schnell lösen wir uns und schauen in die Gesichter von allen Spielern des FC. "Glückwunsch!" sagt Messi und klopft Neymar auf die Schulter, weshalb er lächelt. "Hat ja lange genug gedauert." sagt nun auch Marc und lächelt erst ihn, dann mich an.

Noch nie, nicht mal bei Luke, war ich so glücklich. Ich habe Neymar, eine Mannschaft, die hinter uns steht und eine beste Freundin, die sich wahrscheinlich mehr freuen wird als ich.
Zum Glück ist am Ende doch alles gut geworden. Auch wenn ich zu Anfang gegen die Liebe gekämpft habe, musste ich einsehen, dass es nichts bringt und bin glücklich, dass alles so ist, wie es jetzt ist.

Das Abschlusskapitel ist dann mal einfach fast doppelt so lang wie die anderen :D
Ich hoffe, euch hat die Geschichte gefallen und wir sehen uns in einem anderen meiner Bücher :)

~Lilly

Fight Love (Neymar Jr.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt