Ich sitze im Wohnzimmer und warte darauf, mit ihm zu reden. Immer noch bin ich nicht sonderlich davon überzeugt, dass er mir verzeiht, aber mich jetzt da rausreden kann ich nicht mehr. Nervös knete ich meine Hände, als der Schlüssel im Schloss gedreht wird. "Rafa?" ruft Neymar ins Haus und sofort setze ich mich aufrecht hin.
Rafa hat mir noch gesagt, dass sie oben ist, aber sofort runterkommt, sobald sie mitbekommt, dass das Ganze aus dem Ruder läuft.
Zögernd stehe ich auf und gehe zum Flur, wo Neymar sich gerade seine Schuhe auszieht. "Raf-" Mitten im Wort stoppt er, da er mich gesehen hat. Langsam richtet er sich auf und schaut mir dabei fest in die Augen. "Ehm... ich. Ich wollte mit... dir reden." stottere ich dann vor mich hin und atme tief durch. "Es... du wirst es mir wahrscheinlich eh nicht glauben..." Auch wenn ich wirklich nicht daran glaube, erzähle ich ihm alles, was er noch nicht mitbekommen hat, als ich es Rafa erzählt habe. "Ja, und er hat mir die Schuld dafür gegeben. Gewissermaßen bin ich ja auch Schuld, da ich den Unfall verursacht habe und mit einem Auto gefahren bin, obwohl ich nicht mal einen Führerschein hatte... Aber für das Koma und alles, was währenddessen passiert ist, kann ich doch nichts!"
Ney schluckt und guckt einmal an mir runter, als könnte er immer noch nicht glauben, dass ich noch in einem Stück und vergleichsweise unverletzt bin.
"Jetzt... jetzt weißt du, warum ich Angst davor habe, eine Beziehung mit jemandem einzugehen. Es hat nichts mit dir zu tun... Immerhin liebe ich dich ja..." Den letzten Teil habe ich so leise gesagt, dass er es mit Sicherheit nicht gehört hat. Dann atme ich tief durch und sage, mit erstaunlich fester Stimme: "Du kannst mich hassen, dafür dass ich dich wegen so einem, zugegebenermaßen dummen, Grund habe sitzen lassen, aber meine Erfahrungen haben mich nunmal zu dem gemacht, was ich heute bin. Ich habe Angst. Angst vor allem, was passieren könnte... Ich w-" Weiter komme ich nicht, denn Neymar hat mich einfach an der Hüfte zu sich gezogen und seine Lippen auf meine gelegt. Überrascht erwidere ich den Kuss und Ney drückt mich immer weiter nach hinten, bis ich an der Wand angekommen bin.Mir fällt erst jetzt auf, wie sehr ich seine Lippen vermisst habe, auch wenn ich den ersten Kuss noch bereut habe...
Neymar schiebt mein T-Shirt leicht nach oben und streicht mit seinem Daumen über meine Taille, wie vor ein paar Tagen, als ich ihm meine Narbe vom Unfall gezeigt habe. Und wie vor ein paar Tagen brennt meine Haut wie Feuer an den Stellen, an denen er mich berührt.
Als er den Kuss allerdings intensivieren will, drücke ich ihn vorsichtig von mir. "Ich... ich brauche Zeit, ja? Betrachte es bitte nicht als Nein..." Neymar guckt mich noch an, nickt dann nachdenklich und lässt mich los. Ich gucke ihm noch einmal in die Augen, ehe ich ihm einen Kuss auf die Wange gebe und dann so schnell ich kann das Haus verlasse. Ich laufe zurück zu Mara und klingle. Als sie die Tür öffnet, falle ich ihr erleichtert in die Arme. Fragend guckt sie mich an und zieht mich in ihre Wohnung. "Und? Wie ist es gelaufen?" Jetzt kratze ich mich am Hinterkopf. "Er hat es mir verziehen... und mich geküsst." Mara's Augen leuchten auf und sie guckt mich gespannt an. "Naja... ich habe gesagt, dass ich Zeit brauche, es aber kein Nein mehr ist." "Lisa! Der Typ liebt dich! Und du zögerst es immer weiter hinaus... Du hast selbst gesagt, dass ihm das Alles bisher nicht gutgetan hat und dann tust du ihm doch wieder so weh!" Ich wende meinen Blick ab. "Ich weiß, aber ich kann einfach noch nicht über das Risiko hinwegsehen..." murmle ich dann.
Mara hat mich dann nicht mehr darauf angesprochen und als ich dann nach Hause gehen wollte, meinte sie beim Abschied noch zu mir, dass sie morgen nicht zum Training kommt, weil sie nach Madrid muss, da ihr Bruder heiratet. "Wünsch' ihm alles Gute!" rufe ich ihr noch zu, ehe ich mich auf den Weg nach Hause mache.
Morgen werde ich das erste Mal alleine zum Training.Gegen Abend hat sich das dann allerdings schon erledigt, da Andréas mich angerufen habe, um mir mitzuteilen, dass ich ausgewählt wurde, morgen in einem Fotoshooting eine neue Kollektion vorzustellen. Ich muss um 12 Uhr fertig sein, da ich dann abgeholt werde. Und da ich es mir vorstellen könnte, dass ich verschlafe, bin ich extra früh schlafen gegangen.
Dennoch musste ich mich am nächsten Morgen aus dem Bett quälen, wie ich es hasse, früh aufzustehen!
Aber auch, wenn ich nicht dieses Fotoshooting hätte, könnte ich nicht viel länger schlafen, da das Training heute morgen nur knapp eine Stunde nach Beginn des Fotoshootings losgehen würde, weshalb ich auch nicht zum Training muss.Nachdem ich mich fertig gemacht habe, warte ich nun vor meinem Haus darauf, dass ich abgeholt werde. Wenig später hält tatsächlich ein Auto vor mir und das Fenster wird herunter gelassen. "Sind Sie Mrs. Meyer?" Ich nicke und der Mann am Steuer winkt mich zu sich.
Die Fahrt über reden wir nicht, um ehrlich zu sein, finde ich den Typen etwas merkwürdig und hätte schon leicht Angst, dass er gar nicht mein Fahrer war, aber als er mich dann vor einem Gebäude rauslässt und ich zögernd die Treppen hochgegangen bin, hat sich das wieder gelegt.
"Lisa! Schön, dass Sie kommen konnten! Dann können wir ja anfangen, meine Kollegin begleitet dich sofort zu der Umkleide. Die Sachen werden dir gegeben. Alles so weit verstanden?" Ich nicke schnell und werde dann von einer jungen Frau einen Gang entlanggeführt.
Als wir bei einem Zimmer ankommen, ist die gegenüberliegende Tür geöffnet und neugierig wie ich nunmal bin, gucke ich in den Raum.
Erstaunlicherweise steht dort Neymar und zieht sich gerade sein Shirt über den Kopf. Macht er auch beim Shooting hier mit?
Ney hat meinen Blick wohl bemerkt, denn er grinst mich durch den Spiegel im Raum mit seinem typisch schelmischen Grinsen an, weshalb ich meinen Blick schnell abwende und in meine Umkleide gehen.
Verdammt, er hat's mitbekommen...
DU LIEST GERADE
Fight Love (Neymar Jr.)
FanfictionEs war schon immer ihr größter Traum, für den FC Barcelona spielen zu dürfen. Jetzt endlich könnte dieser Traum in Erfüllung gehen, da Lisa die Chance bekommen hat, in einem zweiwöchigen Trainingscamp zu zeigen, was sie draufhat. Als dann aber ihr K...