Müde gähnend wachte ich auf. Gerstern war es wirklich eine lange Nacht gewesen. Dennoch war ich glücklich. Jedenfalls glaube ich, dass sich so Glück anfühlt. Leise schwang ich meine Beine aus dem Bett, um Tim und Brian nicht zu wecken, die bestimmt auch noch schliefen. Man weiß ja nie, wie dünn die Wände in einem Haus sind, bevor man darauf angesprochen wird.Obwohl ich mich am liebsten einfach umgedreht hätte und weitergeschlafen hätte stand ich auf. Ich wusste, dass es keinen Zweck mehr hatte. Um etwas frische Luft ins Zimmer zu lassen, öffnete ich mein Fenster. Sofort schlug mir die schwüle Sommerluft ins Gesicht. Es würde heiß werden, dass stand fest. Also beschloss ich etwas lüftigeres zum Anziehen rauszusuchen. Jetzt hatte ich ja endlich eine Auswahl, was ich tragen konnte. Schnell wanderte meine Wahl daher zu einem etwas längerem, blauen Top und einer khaki-farbendene Hose, die mir bis zu den Knien reichte. Passend zu dem Top wechselte ich meine Kontaktlinsen und nahm die in Blau. Nur meine Haare kurz zum Zopf hochbinden..fertig! Da ich nicht sicher war, ob ich mein Zimmer verlassen sollte, nahm ich meinen MP3-Player und ließ mich wieder aufs Bett fallen. Langsam, aber sicher wurde ich dann zu 'Somebody's watching me' von Rockwell wach. Nach ca. 10 Minuten hiefte ich mich dann aber auch wieder auf und verließ den Raum. Niemand da. Dennoch dachte ich mir nichts dabei und ging runter.
Unten angekommen war nur Helen da.Na klasse.-.-
,,Hallo Helen."
Wie nicht anders zu erwarten war, antwortete er nicht. Ich seufzte und nahm mir ein Glas aus einem der Wandschränke um es mit Wasser aufzufüllen. Ich hatte einen mörderischen Durst. Währenddessen spürte ich die ganze Zeit den Blick des Malers in meinem Nacken. Schließlich hielt ich es nicht mehr aus:
,, Sag mal, hab ich einen Fleck irgendwo oder weshalb starrst-"
Ich wollte mich gerade umdrehen, doch da sah ich schon direkt in Helens Gesicht. Uns trennten gerade mal ein paar Zentimeter.
Gott, wie ich das hasse! Dem Kerl müsste man echt eine Glocke um den Hals binden.-.-
Doch anstatt was zu sagen, schaute er mir einfach in die Augen. Nun erkannte ich seine immer mehr. Ein etwas dunkleres Himmelblau mit kleinen, eisblauen und indigofarbenden Splittern. Helen hob seine Hand und strich mir über die Wange. Ich konnte nicht anders als ihn wie einen Irren anzuschauen.
,,Du hattest da etwas von einer vertrockneten Träne", sagte er tonlos.
Na ganz super, jetzt kennt er diese Eigenschaft von mir auch noch-.-
Genauso schnell, wie er bei mir gestanden hatte, saß er nun wieder auf seinem alten Platz. Dieser Junge war echt seltsam. Als wäre er schizophren oder so. Und genau in diesem viel mir die erste Situation ein, wo er so schräg war.
,,Was willst du jetzt eigentlich mit meinem Blut?"
Abermals schwieg er. Am liebsten hätte ich die Augen verdreht, doch ich verbat es mir. Stattdessen trank ich mein Wasser. Dabei konnte ich es mir aber nicht nehmen, mehrfach den Blick nach ihm schweifen zu lassen. Warum wusste ich nicht.
,,Jetzt fängst du an mich anzustarren", kommentierte Helen mein Handeln und, meine Güte, schmunzelte sogar etwas.
Es kann etwas wie Humor empfinden 0.0
Trotzdem ließ er mich blöd aussehen, was ich mir natürlich nicht bieten lassen musste, also konterte ich:
,,Na und? So sind wir quitt."
,,Ja, das sind wir wohl..", sagte er mehr zu sich selbst, stand dann auf und ging. Verwirrt schaute ich ihm nach, dann schüttelte ich schnell den Kopf und stellte das Glas zu den Abwaschsachen. Dann wollte ich ins Wohnzimmer, doch mir wurde der Weg versperrt...von einem Mädchen ungefähr in meinem Alter. Sie trug ein weißes, ziemlich knappes Kleid, welches mich irgendwie an eine Zwangsjacke erinnerte, weiße Strümpfe mit Strapsen und weiße, hochhackige Stiefel. Ihre Haare waren blond und in Kinnlänge geschnitten. Aber am außergewöhnlichsten waren ihre Augen: Schwarz ohne dem weißen Zwischenraum und mit lauter kleinen Glanzflecken, die alles wie einen Sternenhimmel aussehen ließen. Grimmig schaute mich das Mädchen an:
,,Du kennst also Helen?"
,,Ähm.....ja? Und du bist?"
Energisch kam sie auf mich zu und wollte mich damit wohl zur Theke drängen und mich dadurch einschüchtern, doch ich blieb einfach stehen, so dass sie mir jetzt bedrohlich nahe war.
Heute rücken mir irgendwie alle auf die Pelle, oder?-.-
,,Hör mal, halt dich von Helen fern, klar? Er gehört mir und einem Engel nimmt man nicht das Seine weg." Während sie das sagte bedachte sie mich mit einem Todesblick vom Feinsten.
,,Aha. Findest du nicht, Engel ist etwas...keine Ahnung...selbstverliebt?", erwiderte ich, woraufhin ihr Blick noch tödlicher wurde.
,, Wag das noch einmal und ich werde dich vors Gottesgericht ziehen! Helen gehört mir. Also hör auf dich ihm an den Hals zu werfen."
,,Hä? Wenn dann drängt er sich mir auf!Glaub mir, meinetwegen kannst du ihn haben, das ist mir scheißegal."
,,Lügen werden dir nichts bringen! Aber gut...ich lasse dich heute noch damit davonkommen. Allerdings warne ich dich: Ich dulde keine Konkurrenz."
Und damit rauschte sie davon und ließ mich nun komplett verdattert zurück.
Ich und mich ihn an den Hals werfen?! Ernsthaft!? Okay, diese Tante hat echt einen an der Waffel! Apropos Waffeln, vielleicht kann mir Toby sagen, wo die anderen sind.
Also ging ich dorthin, wo ich mir sicher war, ihn finden zu können: Beim Holzhacken hinter der Mansion.
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Unter der Oberfläche - a Bloody Painter lovestory
FanfictionEowyne ist nach außen hin normal, innen führt sie aber einen ewigen Kampf mit sich selbst. Jahrelang geht das schon so. Und zu allem Überfluss kommt dann auch noch ein gesuchter Mörder in ihr Leben und verwirrt sie noch mehr als sie es schon selbst...