Gruseltour

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Die letzten Tage bis Halloween in der Mansion erinnerten mich mehr an eine Schulklasse: Ganz ausgelassen dekorierte jeder Creep das Gebäude von oben bis unten. Jeff und EJ schnitten Gesichter in Kürbisse, Hoodie und Tim gingen und kamen mit einem Einkaufswagen voller Klopapier und Eierkartons wieder zurück, Sally sagte Slender, wo er die gebastelten Girlanden aufhängen sollte, während Toby und Ben, welcher Gruselmusic über seinen Computer laufen ließ, für Nachschub sorgten, Laughing Jack stellte seine Bonbons massenweise her und versteckte sie überall; selbst Puppeteer ließ sich wieder mal blicken und bezog alle Polstermöbel mit selbstgenähten Gruselbezügen.
„Jedes Jahr näht er neue und sie sind immer schöner als die letzten!",
erklärte mir Sally begeistert. Auch ich wollte mich nützlich machen, also ging ich in die Küche, um eine Einkaufsliste zusammenzustellen für Sachen, die man zu Halloween essen könnte. Jeff und EJ waren grade bei Kürbis Nummer 5 angekommen und stritten sich, welches Gesicht nun verewigt werden sollte:
„Slenders Gesicht ist vollkommen absurd, da kann man auch gleich nur einen Kreis reinschneiden!"
„Nicht, wenn man die Tentakel hinzunimmt! Und nebenbei, Sally war auch nicht wirklich gruselig und wir haben sie dennoch schon gemacht. Jeder soll einen Kürbis bekommen, so war die Abmachung!"
Lächelnd den Kopf schüttelnd öffnete ich den Kühlschrank und schrieb gleich schon ein paar Sachen auf. Zum ersten Mal war ich dankbar, dass meine Tante und mein Onkel immer ganz versessen ins Feiern von Festtagen gewesen waren. So kannte ich wenigstens genügend Rezepte.

Am Morgen von Halloween, wurde ich von einer mich schüttelnden Sally geweckt:
„Komm schon, Eowyne, wir müssen in die Küche!"
Ich hatte ihr versprochen, dass sie meine Assistentin beim Kochen sein durfte....und in diesem Moment bereute ich dies kurz. Doch dann rappelte ich mich auf, schickte Sally schonmal vor, zog mich an und ging in die Küche. Es stellte sich schnell heraus, dass der kleine, blutende Wuschelkopf besser kochen konnte als ich und so tauschten wir die Rollen und ich half ihr nur noch aus, meistens in dem ich ihr die Rezepte erzählte und Sachen schnitt, beziehungsweise schälte. Bald kam auch EJ zu uns und half mit; Ich glaubte, dass er sich insgeheim über meine Ungeschicklichkeit amüsierte. Schließlich trotteten immer mehr nach unten, die dann halfen, in dem sie den Tisch deckten oder die anderen weckten. Das Wecken übernahm zu meiner Überraschung Hoodie, der sich einfach ins Wohnzimmer stellte und brüllte:
„AUFSTEHEN!!!"
Kurz danach hörte man Gepolter von den oberen Stockwerken und wenig später auf der Treppe. Wir waren währenddessen fertiggeworden und gerade, als der Rest in die Küche reinstürmte, stellten wir das Essen auf den Tisch. Alle setzten sich und Slender ergriff das Wort:
„Creeps und Proxies, es freut mich, dass wir wieder einmal Halloween zusammen feiern können. Danke an die Dekorationsgruppe, für die schönen Girlanden, Kürbisse und Bezüge. Ich weiß, Jeff und EJ, dass ihr was sagen wollt, aber lasst mich eben zuende sprechen. Danke auch an Masky und Hoodie, die die Sachen für den saueren Teil des Abends gesorgt haben, und auch danke an die Kochgruppe, die dieses tolle Essen zubereitet hat. Lasst es euch schmecken!"
Wir alle klatschten und johlten; die Extremeren schlugen sogar mit ihren Fäusten als Trommelwirbel auf dem Tisch, so dass das Geschirr nur so klirrte und der Nachtisch, zwei Götterspeise, jeweils in rot und grün mit Gummibären in Form von Schlangen, Teufeln, Spinnen und Geistern, wie verrückt wackelte. Danach richtete sich die Aufmerksamkeit auf Jeff und EJ, die sich kurz stritten, wer nun was sagen durfte. Schließlich gewann Jeff:
„Wie ihr wisst, haben wir ja Kürbisse geschnitzt. Für jeden von euch haben wir einen angefertigt. Momentan sind sie draußen und im Haus als Deko, doch heute Abend könnt ihr eure gerne mitnehmen und anstellen mit ihnen, was ihr wollt."
Wieder Jubel, dann wurde endlich gegessen. Rührei in Kürbisform, Grabstein-Toast, Geister-Käse, Blut-Marmelade (wo EJ sehr traurig war, dass es sich nicht wirklich um Blut handelte, sondern um Kirschen) und noch viele andere Sachen wurden rumgereicht und verspeist.
Kaum waren alle vollgefressen, wurde erstmal noch gequatscht, bis man sich erhob und gemeinsam abräumte.
„Heute Abend um 17 Uhr treffen wir uns unten im Wohnzimmer. Bitte denkt an eure Tüten", verkündete Slender, bevor jeder seiner Wege ging.
Ich ging zu Helen, welcher in seinem Zimmer an einem Bild arbeitete. Es war ein Aquarell von einer alten Straße im Herbst bei Nacht. Nur das gelbe Licht der Straßenlaterne erhellte die Szenerie und wenn man ganz genau hinschaute, erkannte man, dass es regnete.
„Eowyne, hilf mir. Wenn ich noch weiterarbeite, mache ich das Bild kaputt, aber ich kann nicht aufhören."
Lächelnd nahm ich seine Hand mit dem Pinsel in meine:
„Dann lass uns gucken, was die anderen anstellen. Heute Abend kannst du ja nochmal einen Blick auf dein Bild werfen, wenn du willst."
„Wie findest du es denn?
„Wunderschön."
Meine Betonung dieses Wortes schien ihm zu gefallen und er schaffte es den Pinsel beiseitezulegen. Hand in Hand gingen wir durch die Mansion und trafen auf Ben, Sally, Toby, Masky, Hoodie und LJ, die gerade „A Nightmare before Christmas" angefangen hatten zu schauen. Wir setzten uns zu ihnen, ich nach einer Weile an den Blutmaler gelehnt, und schauten mit. Wir sangen alle bei „This is Halloween" mit, feuerten das Ship von Jack und Sally an und verglichen häufig das Skelett mit Slender. Als der Film endete hatten wir noch etwas Zeit und so guckten wir auch noch „Hokus Pokus", wo wir die drei Hexen mit unserer ganzen Seele unterstützten.
Kaum lief der Abspann, mussten wir auch schon ins Wohnzimmer, wo der Rest schon wartete.
„Hat jeder seine Tüten?", fragte Slender, während Masky und Hoodie jedem eine Klopapierrolle und einen Eierkarton gaben. Als alle nickten, wanderten wir geschlossen aus der Mansion in die nächste Stadt, um Süßes oder Saures zu laufen. Alle waren aufgeregt und glücklich, schließlich war dies der einzige Tag, wo sie so rumlaufen konnten, wie sie wirklich waren. Natürlich gab es dafür aber auch die Regel, dass niemand jemanden an diesem Tag ermorden durfte, da dies zu viel Aufruhr verursachen würde.
Wir gingen in Grüppchen von Tür zu Tür, staubten Süßigkeiten ab und warfen Eier an die Fenster und Klopapier übers Dach, wenn wir nichts bekamen oder unhöflich behandelt wurden. Alles in einem hatten wir unheimlichen Spaß, lachten viel und fühlten uns einfach frei.
Als wir spätabends wieder bei der Mansion ankamen, begutachtete jeder seinen eigenen Kürbis, lachte und freute sich über die Details in den Schnitzungen und nahm seinen schließlich mit in sein Zimmer. Als ich das jedoch machen wollte, war meiner verschwunden. Leicht verwundert ging ich in mein Zimmer, um zu schlafen...und da sah ich einen Kürbis, der mit warmen Licht den Raum erleuchtete. Aber es war nicht meine, sondern Helens Maske, die an die Wand geworfen wurde. Kopfschüttelnd, aber auch mit einem Kribbeln im Bauch legte ich mich hin. Und glücklich schlief ich ein.

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Happy Halloween!!🎃👻💀😊

Unter der Oberfläche - a Bloody Painter lovestory Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt