Kapitel 12
Sandrine lag auf dem Bett und sah fern. Parsley saß neben ihr auf dem Nachttisch, Kopf und Beinchen eingezogen. Er schlief.
Es lief eine Talkshow, doch sie konnte ihr nicht folgen. Ständig ging ihr Daniel durch den Kopf. Dann dachte sie an mich und was ich wohl sagen würde, wenn ich davon erfahren hätte, dass sie ihm helfen wollte. Der Wunsch ihm zu helfen trieb sie unweigerlich in eine gefährliche Richtung, an deren Ende im schlimmsten Fall das Aus ihrer Karriere stehen konnte. Aber sie konnte nicht anders. Da war etwas an ihm, dass sie an mich erinnerte.
Das Handy läutete um 21:08 Uhr.
Sie hob ab und sagte: »Hallo?«
Am anderen Ende war die verzweifelte Stimme Daniels.
»Sandrine?«
»Ja.«
»Ich habe alles verloren.«
Sandrine schloss die Augen und kratzte sich an der Stirn.
Mit gedämpfter Stimme fragte sie: »Wie?«
Daniel schniefte.
»Wie du gesagt hast. Wir waren mit der letzten Runde fertig, ich habe einiges zurückgewonnen. Dann kamen Gregorys Sticheleien und seine Kumpel haben mich in die Mangel genommen. Ich sagte: Alles oder nichts mit einer Runde Draw Poker. Mit deinen Worten.«
»Und?«
»Ich hielt mich an den Ablauf, wie du ihn mir beigebracht hast und in der letzten Runde wollte ich dann den King-High-Straight-Flush bauen. Da packte Gregory meine Hand und schlug mir mit der Faust ins Gesicht. Jetzt ist alles weg und sie meinen, dass ich betrogen habe.«
»Wo bist du?«
»In seinem Hotelzimmer, ein Stockwerk unter der Suite der Baronin. Zimmer 298. Ich bin auf der Toilette und muss wieder raus. Hilf mir.«
»Bleib, wo du bist. Ich bin in zehn Minuten bei dir. Halte durch.«
»Ok … und Sandrine …«
»Was?«
»Gregory hat eine Pistole.«
Sandrine überlegte.
»Alles klar.«
Damit legte sie auf und packte ihre Pochette für die Rettungsmission. Ein Klappmesser, ein Röhrchen K.O.-Tropfen und etwas Flumazenil zur Sicherheit.
Sie hastete über die Stufen ins Erdgeschoß, vorbei an der Rezeption, hinaus auf die Straße und sprang in ein Taxi.
Sandrine hatte ein klares Ziel vor Augen. Daniel aus der Löwengrube befreien und möglichst wenig Schaden anrichten.
Würde Gregory etwas passieren, wäre nicht auszudenken, was das Konsortium mit ihr anstellen würde. Das hieß pragmatisch und präzise vorgehen. Sie spürte, wie ihr Herz schneller schlug und das Adrenalin in ihre Adern gepumpt wurde. Sie war konzentriert. Alle ihre Sinne waren auf die Aktion eingestellt. Sie fühlte sich lebendig und sie liebte es, denn endlich war sie wieder vollständig.
***
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