Kreuzdame - Kapitel 21

1K 61 0
                                    

Kapitel 21

Der Krankenwagen rollte Richtung Polizeistation. Sandrine betastet die Beule auf ihrer Stirn, die unter ein großes Pflaster verpackt worden war.

Sie lag auf einer Bahre. Neben ihr saß ein junger Sanitäter und sah immer wieder verstohlen zu ihr. Er hantierte mit ein paar Verbandspäckchen herum.

»Wo fahren wir hin?«

»Zuerst ins Krankenhaus. Wir machen ein paar Röntgenaufnahmen, um sicherzugehen, dass es Ihnen gut geht. Wenn alles in Ordnung ist, bringen wir Sie danach auf die Polizeistation.«

Sandrine nickte im Liegen. Sie hielt ihren Kopf.

Irgendwie musste sie abhauen und Kontakt mit dem Konsortium aufnehmen. Wenn erst einmal die Polizei bei Babette, Mees und Arden auftauchte, dann hatte sie das Spiel verloren. Niemand würde ihr dann noch helfen wollen. Das Wichtigste war im Moment an ihren Pass zu kommen und so viel Geld wie möglich in Sicherheit zu bringen. Babette würde nicht zögern ihre Konten einzufrieren, wenn die Polizei ihr eine krude Version der Wahrheit erzählen würde. Dann wäre sie mittelos und in Nizza gestrandet. Sie musste handeln. Genau, wie Gregory vor seinem Tod gesagt hatte. Das Kartenspiel, die Drogen, die Verfolgungsjagd und ein verschollener Killer. Es würde lange dauern, das alles zu erklären. Viel zu lange.

Doch wie war es soweit gekommen? Warum sollte das Konsortium neun Jahre gute Zusammenarbeit mit einer derartigen Aktion zu Grabe tragen? Noch dazu, wenn sie extra für sie einen Posten geschaffen hatten? Und wenn Daniel nicht nur für die Amerikaner, sondern auch für Babette, Mees oder Arden arbeitete? Doppelagenten gab es immer wieder. Oder noch schlimmer, was, wenn der Posten gar nicht für sie, sondern für Daniel geschaffen worden war? Die Fragen ließen Sandrine schwindeln.

»Wie heißen Sie?«, fragte sie den Sanitäter.

Der junge Mann trug einen blonden Schnauzer. Seine freundlichen blauen Augen schienen Sandrines Gesicht zu streicheln.

»Roland.«

Sandrine stützte sich auf ihre Ellenbogen und drückte ihren Busen hervor. Rolands Blick traf ihn vollends.

»Gut hören Sie zu Roland.«

Der Sanitäter sah ihr wieder ins Gesicht.

»Auf dem Weg zum Spital liegt mein Hotel. Ich weiß ja nicht, was ihr alles mit mir vorhabt und noch schlimmer, was die Polizei mit mir machen wird. Glauben Sie, Sie könnten einer Dame einen Wunsch erfüllen?«

Roland sah sich unsicher zum Fahrer des Krankenwagens um. Der Arzt saß auf dem Beifahrersitz und füllte Formulare aus.

»Was möchten Sie?«, fragte Roland leise.

Sandrine lächelte. Sie beugte sich zu ihm vor und flüsterte: »Überreden Sie doch die beiden da vorne, dass ich mir aus meinem Hotelzimmer schnell ein paar Sachen zum Umziehen zusammenpacken darf. Es dauert keine zehn Minuten ... bitte.«

Dabei waren sich die Gesichter der beiden so nahe gekommen, dass Sandrine Roland einen Kuss auf die Wange hauchen konnte.

Der junge Mann lief puterrot an. Er stammelte: » ... ähm, ähm ... ich werde mal fragen.«

»Tun Sie das«, sagte Sandrine und sah ihm tief in die Augen.

Roland kroch hoch und schob sich zwischen den Fahrer- und Beifahrersitz.

Sandrine betastete erneut ihre Stirn. Der Krankenwagen wurde an einer Kreuzung langsamer und bog schließlich nach rechts ab.

Sie waren auf dem Weg zum Hotel.

***

... wie geht es weiter?

Wenn es Euch gefallen hat, dann habt ihr jetzt mehrer Möglichkeiten. Ihr könnt ...

* Ein Sternchen zum leuchten bringen! Vote for it!

* Eure Ansichten in Form eines Kommentars posten (darüber freue ich mich besonders!)

* Mal auf Wattpad stöbern, was es von mir sonst noch so gratis zu lesen gibt

* Auf meiner Amazon-Seite vorbeischauen: http://amzn.to/SnipaX

Das alles könnt ihr machen ... nicht zwingend in der Reihenfolge, versteht sich. ;)

Euer Luc

KreuzdameWo Geschichten leben. Entdecke jetzt