Kreuzdame - Kapitel 27

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Kapitel 27

Mees van de Brantdhal stieg aus seinem Land Rover in eine Dreckpfütze. Er grinste. Sein Diener würde am Abend mit dem Putzen der Stiefel richtig viel zu tun haben.

In drei Käfigen am Rücksitz saßen seine Lieblinge. Drei russische Barsoi Windhunde. Edelste Abstammung, perfekt zur Zucht, und wenn sie einmal losrannten, dann waren sie kaum mehr wieder zu finden.

Daher ließ Mees äußerste Vorsicht walten, als er sie an die Leine nahm.

Für eine nach der anderen öffnete er den Käfig, legte eine starke Lederleine an und ließ sie aus dem Land Rover hüpfen.

Das Wetter war herrlich. Die Sonne strahlte, ein blauer Himmel fasste das Firmament in einen Rahmen und der Duft von frischem Gras lag in der Luft. Bari war schon im Februar ein Genuss und Mees liebte Genuss über alle Maße.

Einmal in der Woche nahm er sich die Zeit, um mit Lenka, Leika und Lena einen ausgedehnten Spaziergang durch sein Jagdrevier zu machen.

Die Hündinnen hüpften aufgeregt um ihren Herren. Mees kramte aus einem Plastiksäckchen ein paar Leckereien, die seine Köchin extra für die brunftigen Hündinnen aus Gänseleber kreierte.

»Lenka, du starkes Mädchen. Du wirst mir ein paar richtig kräftige Rüden schenken, nicht wahr?« Die Hündin hechelte und fraß Mees aus der Hand. Er tätschelte ihren Kopf.

Als Mees die ersten Schritte machte, trabten die Tiere artig an seiner Seite.

Sie spazierten entlang des Waldesrandes. Die Insekten schwirrten um ihre Köpfe und immer wieder schnappte eine der Hündinnen nach ihnen.

»Meine sanftmütige Lena«, er kraulte sie hinter den Ohren.

»Du sorgst dafür, dass wir geschmeidige Fähen bekommen, nicht wahr? Ich hab ein paar Verehrer für dich ausgewählt. Reinstes Blut. Du wirst sie lieben.« Dann hielt er ihr zwei Gänseleber-Pralinen hin, die sie gierig verschlang.

Mees bog mit seinen Hündinnen in den Wald. Durch die hohen Wipfel brach vereinzelt das Sonnenlicht.

Er blinzelte ins Dickicht. Hatte sich da etwas bewegt?

Er schüttelte den Kopf. Eine Sekunde dachte er an Sandrine. Unwillkürlich lachte er. Liebend gerne hätte er ihr Gesicht gesehen, als ihr klar wurde, dass sie auf einen Schlag drei Delikte ausbaden musste. Vertragsbruch, Betrug und Mord. Aus diesem Schlamassel würde sie nicht mehr herauskommen. Es sei denn, sie tat, was er von ihr wollte und er hatte einiges mit ihr im Sinn.

Leika zog stark an der Leine, sodass Mees aus seinen Gedanken gerissen wurde.

»Was ist los, meine Hübsche? Hast du einen Hasen gesehen?«

Nun wurden auch die anderen beiden Hündinnen unruhig. Gemeinsam zogen sie immer stärker an den Leinen.

Mees musste mit beiden Händen zupacken, um sie unter Kontrolle zu halten. Der Hut rutschte ihm in den Nacken.

Es raschelte immer lauter im Gebüsch. Ihm wurde unwohl.

»Beruhigt Euch. Das ist sicher nur verschrecktes Wild«, versuchte er, so selbstsicher wie möglich zu sagen, spürte aber, dass er sich selbst nicht mehr recht glaubte.

Mit lautem Gebell jagten fünf räudige Straßenköter aus dem Dickicht. Sie umschwirrten die Hündinnen, die vor Schreck kurz aufjaulten, aber dann sofort ihr eindeutiges Interesse an den frechen Jungs bekundeten.

Mees war außer sich. Er rief um Hilfe. Siedend heiß wurde ihm klar, dass es ein Fehler gewesen war, seinen Jäger Donald zu feuern, nur weil er ein paar Gläschen Schnaps zu viel in seiner Jagdhütte genossen hatte.

Mit aller Kraft zerrte und riss er an den Leinen.

Die Wege liebestoller Hunde jedoch sind unbekannt und so fand sich Mees schon bald in einen komplexen Knoten aus Fell und Leinen wieder.

Er begann zu taumeln und stürzte.

Im Nu hatte er Pfoten und sabbernde Zungen um sich. Aus den Augenwinkeln konnte er erkennen, wie die ersten Annäherungen der Straßenköter ihre Früchte trugen. Nun jaulte er vor Verzweiflung.

Er fühlte einen Schatten auf sich liegen.

»Hallo, ist da jemand? Helfen Sie mir! Diese Bastarde versauen mir meine Rassehunde. Schnell!«

Mees überstreckte seinen Kopf und konnte eine Figur in schwarzem Mantel erkennen. Der Mann streckte seine Hand aus und hielt Mees eine Visitenkarte vor die Augen.

Darauf stand: »Mit den besten Empfehlungen, wir sehen uns. Sandrine.«

Wäre Mees in diesem Moment mit seinen Händen zu seinen Augen gekommen. Er hätte sie verdeckt und geweint. So blieb ihm nichts weiter, als zu fluchen.

***

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Euer Luc

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