Kapitel 18
Die Morgensonne schien durch das Dachfenster auf Sandrine, die an Daniels Brust geschmiegt erwachte.
Sie löste sich aus seiner Umarmung, nahm ihr Kleid und stand auf. Sie streifte durch das kleine Zimmer, als suchte sie nach etwas Vertrautem, doch sie fand nichts.
Daniels Handy ragte aus seiner Hose, die neben der Couch unter dem Tisch lag.
Sandrine angelte sich ihr Handy und schaltete es ein.
Sie beobachtete den schlafenden Daniel. Dann schnappte sie sich sein Handy und installierte ihre Abhör-App auch auf seinem iPhone. Vorsichtig schob sie es zurück in die Hosentasche.
Als sie vor dem Fenster stand und auf den Hof sah, verurteilte sie sich dafür, aber schlussendlich konnte sie im Moment niemandem trauen. Jetzt, als sie wieder bei klarem Verstand und Sinnen war, wurde ihr bewusst, dass sie nicht nur ein Problem mit Unsicherheiten hatte. Es gelang ihr nicht einmal bei einem netten Jungen, dem sie das Leben gerettet hatte und der ihr in der Not beistand. Der Mangel an Vertrauen in andere verfolgte sie ebenso. Sie zerdrückte eine Träne. Wie sie sich dafür hasste, die einfachsten Dinge des Menschseins nicht beherrschen zu können.
»Guten Morgen«, kam es von der Couch.
Sie wischte die Träne weg, drehte sich um und sagte: »Ausgeschlafen?« Sie verfluchte sich erneut. Nicht einmal ein liebevolles Wort wollte über ihre Lippen. Hatte sie ihr Beruf schon dermaßen verhärmt?
Daniel lächelte.
»Kaffee?«
»Das wäre wunderbar«, antwortete sie.
Sie drehte sich wieder zum Fenster, ihr Kleid an die Brust gepresst, Rücken und Po nackt. Sie fühlte sich zerrissen. Das Schlimmste aber war, dass sie nicht wusste, warum dem so war. Plötzlich sah sie Alexandra und ihren Sohn Timmy vor sich, wie sie die Stufen des Fitness-Centers hinuntergingen und sie ihnen nachstarrte. Sie spürte, dass in diesem Bild irgendein Schlüssel zu ihren Problemen verborgen war, doch sie konnte ihn nicht ausmachen.
Daniel goss heißes Wasser auf den Instant-Kaffee und reichte Sandrine eine Tasse. Sie sog den Duft ein.
»Was machen wir nun?«, fragte Daniel, der sich von hinten an sie drückte und seine Hand um ihren Bauch legte. Er zog sie sanft an sich.
»Anziehen, rüber in mein Hotelzimmer, dann wasche ich mich und dann suchen wir die Baronin auf. Heute ist zwar Sonntag, aber ich nehme an, dass wir sie beim Frühstück im Hotel finden werden. Sie hasst es, alleine essen zu müssen.«
Daniel küsste Sandrine auf den Nacken.
»Gut. Ich mache mich fertig. Mein Auto steht unten auf der Straße. Ich fahr dich.«
Bevor er sich von ihr löste, drehte sich Sandrine um, nahm seinen Kopf und küsste ihn auf den Mund. Er lächelte sie mit strahlenden Augen an. Sandrine legte ihre Fingerspitzen auf ihre Lippen. Sie wurde traurig. Da war nichts. Kein Kribbeln, keine Euphorie. Daniel würde nichts weiter als ein guter Freund bleiben und sie war erneut alleine.
***
... wie geht es weiter?
Wenn es Euch gefallen hat, dann habt ihr jetzt mehrer Möglichkeiten. Ihr könnt ...
* Ein Sternchen zum leuchten bringen! Vote for it!
* Eure Ansichten in Form eines Kommentars posten (darüber freue ich mich besonders!)
* Mal auf Wattpad stöbern, was es von mir sonst noch so gratis zu lesen gibt
* Auf meiner Amazon-Seite vorbeischauen: http://amzn.to/SnipaX
Das alles könnt ihr machen ... nicht zwingend in der Reihenfolge, versteht sich. ;)
Euer Luc
