Nach dem Tod meines Vaters ging mein Leben nur noch Berg ab. Leider muss ich zugeben, nicht mehr Herr über die Lage gewesen zu sein. Alles wuchs mir über den Kopf. Es war zu viel. Es drohte mich unter des Last zu erdrücken. Am Anfang versuchte ich noch dagegen anzukämpfen. Ich versuchte den Schmerz, der der Verlust meines Vaters in mich hinein gebrannt hatte, mit essen zum schweigen zu bringen. Ich wollte ihn am Docht ersticken und ihn gar nicht erst zu einer großen Flamme werden lassen. Dass genau das mir zum Verhängnis wurde, wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht.
Ich versuchte mich von jedem und allem abzuschotten, meine Tränen mit Essen zurück zu drängen. Ein weiterer Fehler meinerseits. Heute bereue ich alles zutiefst. Doch heute ist diese Erkenntnis zu spät...
Ich nahm in dieser Zeit ziemlich schnell zu. Kein Wunder, wenn man überlege wie viel ich aß. Ich fühlte mich Leer. Und diese Leere war fast schon schlimmer als der Schmerz und die Trauer. Ich vermisste meinen Dad mit jeder Sehne, jedem Muskel und jeder Zelle meines Körpers. Ich vermisste die gemeinsame Zeit mit ihm. Mit ihm zu lachen und selbst die lauten Schreie meiner Eltern wenn sie sich stritten. Ich vermisste alles. Alles schien mich an ihn zu erinnern. Die Sonne, dich mich am Morgen weckte umd mir erdrückend fröhlich ins Gesischt schien. Die Zeitung, die unberührt auf dem Esstisch lag und darauf wartete, gelesen zu werden, doch am Ende nur wieder im Müll zu landen. Ich vermisste, wie er zu mir ins Zimmer kam, um mich nach der Arbeit zu begrüßen, wie er sich meist zu mir aus Bett setzte und mich anstrahlte. Mir durch die Haare fuhr und mir mit seinen vor Glück leuchtenden Augen zu begutachten, den Stolz förmlich ins Gesicht beschrieben. (Anmerkungen aus dem Schnitt ;): An dieser Stelle hatte ich leichte Tränen in den Augen...) Ohne ihn war es so furchtbar still in dem viel zu groß wirkendem Haus.
Nachts hörte ich das Weinen meiner Mum. Tagsüber sah ich ihre mit Schmerz getränkten Augen und ihre schwache Stimme hing wie Kanonenschüsse in der Luft. Alles war so klar und gleichzeitig so verschommen. Ich wusste, dass sie sich die Schuld für den Tod meines Vaters gab. Und ich wusste, dass sie jeden Streit, jedes böse Wört gegen ihren Mann bitterlich bereute. Sie konnte nicht mehr. Sie war wie ich am Ende.
Wir mussten hier raus. Meine Mutter verkaufte das Haus, welches sie viel zu sehr an ihren Mann erinnerte. Wir zogen in eine kleine Wohnung ein paar Blöcke weiter. Noch nah genug am Friedhof, um zufuß hin zu gehen. Täglich nach der Arbeit war meine Mutter dort und weinte. Ich selber konnte mich nicht dazu bringen, nach der Beerdigung nochmal hinzugehen. Zu tief saß der Schmerz, der mich fast umbrachte.
Ohne dass wir es wollten, ging es auch in unseren eigenen vier Wänden den Bach runter. Meine Mutter hatte keine Zeit zu putzen und mir fehlte die Kraft dafür. Oft stand ich einfach im Flur und wünschte, mein Vater würde am anderen Ende stehen und mich dazu auffordern, meinen Hintern hoch zu bekommen, und die Wohnung blitzeblank zu schrubben. Doch egal wie lange ich wartete, dies passierte nicht.
Nach fast fünf Monaten nach dem Tod meines Vaters hatte ich duch meinen Fresskonsum einiges zugelegt. Am Anfang war es mir egal. Doch mit der Zeit schien es mich zu erdrücken. Ich spürte jeden Millimenter fett an meinem Körper. Und die Leute in meiner Klasse machten es nicht besser. Im Laufe der Zeit begannen sie, auf mir herum zu hacken.
'Oh Gott, du bist so fett.'
'Dass du dich nicht schämst.'
'Wie kannst du dich trauen noch zu leben?'
Am Anfang versuchte ich noch wegzuhören, aber dies war einfacher gesagt als getan. Ich hatte unglaubliche Angst, dass die Kommentare, die mit der Zeit immer mehr und fieser wurden, wahr sein konnte. Und dann traf es mich wie der Blitz: Alles war sie sagte war nicht vielleicht wahr, nein, es war auf jeden Fall die Wahrheit. Ich war fett und hässlich, nichts wert. Das wurde mir von Tag zu Tag mehr klar. Sie hatten alle samt recht. Wie konnte ich nur so dumm sein?Natürlich, ich war etwas übergewichtig, aber Kinder sind grausam. Sie machen aus einer Mücke einen Elefanten. Gute Taten werden übersehen, Fehler niemals vergessen. Und ich machte einen Fehler, als ich meinen Kummer mit Essen zum schweigen brachte. Nun musste ich jeden Tag deswegen büßen. Und das gerade mal mit 13 Jahren.
Es machte mich kaputt... Es machte mich krank. Nur leider bemerkte es keiner.
Zumindest nicht rechtzeitig. Und nun ist es zu spät. Man kann das Geschehene nicht mehr rückgängig machen. Das Spiel ist vorbei. Game over.
Nur leider war es nie ein Spiel, sondern die bittere Realität...
_______
Sooo, das erste Kapitel. Nicht so lang, aber bis jetzt zumindest 767 Wörter lang. :)
Ich hoffe es gefällt euch. Über Feedback würde ich mich wieder sehr freuen ♡
Xoxo
JaniiPs: Ich habe keinen Plan was ich in dieser Abmod schreiben soll... lol. Naja, sorry Leute xD
Pss: Irgendwie fand ich dad Kapitel beim Schreiben echt traurig... ich hoffe, ihr findet das auch und Nates Gefühle sind klar für euch.... Meine Gedankengänge konnen manchmal ziemlich verwirrend sein. Glaubt mir, ich spreche aus eigener Erfahrung.
Psss: Bei mir spinnt Wattpad etwas: Beim Prolog zwei votes aber von keinem gelesen xD. Ich hoffe, das wird wieder richtig, vorrausgesetzt da ist überhaupt ein Fehler. LOL
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Thin boy
Teen FictionIch will doch nur, dass alles wird wie früher... 16 Jahre. Eigendlich ein schönes Alter. So aber nicht für Nate. Er ist nicht wie andere Kinder in seinem Alter. Schon seit der achten Klasse wird er von seinen Mitschülern in der Schule gemobbt und s...