Ich kam zehn Minuten zu spät in der Schule an. Ich stand vor der Klassentür und kämpfte mit mir selbst. Man sah, dass ich verprügelt wurde. Und dementsprechend fühlte ich mich auch. Was würden die Anderen denn denken? Ich konnte ja schlecht erklären, dass ich von meiner betrunkenen Mutter blutig geschlagen wurde.
Ich holte tief Luft und zwang mich, zaghaft an die Tür zu klopfen. Ein paar Sekunden war alles still, dann wurde ich in die Klasse gerufen. Langsam öffnete ich die Tür und betrat den Raum. Alle Blicke lagen auf mir. Die meisten wirkten belustigt oder einfach genervt. Einzig und allein Coopers Blick lag besorgt auf mir.
Ein wohliges Zittern erfasste meinen Körper und ich trat zum Pult, um der Lehrerin leise zu sagen, dass ich aufgehalten wurde und es mir leid täte. Sie nickte und forderte mich auf, mich auf meinen Platz neben Cooper zu setzen, wo ich mich wenig später auch wieder fand.
"Was ist passiert?", fragte er mich sichtlich besorgt. Ob es ihn jedoch wirklich interessiert oder er nur so tat, wusste ich nicht.
"Alles gut.", zwang ich mich ihn anzulügen und traute mich nicht, ihm in die Augen zu schauen. "Ich bin nur die Treppe runter gefallen", fügte ich schnell hinzu, als ich Coopers ungläubigen Blick auf mir spürte. War ja klar, dass er mir nicht glaubte. War nicht die häufigste Ausrede für häusliche Gewalt, die Treppe hinunter gefallen zu sein? Hätte mit nichts besseres einfallen können?
Als ich meinen Blick hob, wusste ich augenblicklich, dass mein neuer und gleichzeitig einziger und somit bester Freund mich nicht wirklich überzeugt anschaute. Er glaubte mir nicht. Ob dies nun gut war oder nicht, war mir nicht sonderlich klar.
Die Zeit im Unterricht verging kaum, es kam mir so vor, als säße ich schon mehere Stunden hier, dabei waren es erst eineinhalb. Müde wanderte meine Augen mit dem Zeiger der Uhr mit. Tick Tack. Tick Tack. Immer wieder.
"Nate?", wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Verwirrt blickte ich zu dem Übeltäter, wie nicht anders zu erwarten war es Cooper. "Kommst du? Es hat schon längst geklingelt.", leicht schmunzelte er. Mit meinen trägen Knochen erhob ich mich und hielt mich kurz an der Tischplatte fest, da mir die bekannten schwarzen Punte vor den Liedern umher tanzten. Nach ein paar Sekunden ließ der Schwindel nach und ich konnte ohne Probleme den Klassenraum verlassen.
"Hast du Hunger? Wollen wir etwas essen gehen?", fragte Cooper mich auf dem Weg Richtung Mensa. Ich seufzte. Hunger war in desem Moment das letzte, was ich verspürte. Um genauer zu sein, war mir schon seit der Sache mit meiner Mutter spei übel.
"Gut.", sagte ich lediglich niedergeschlagen. Ich folgte ihm, hoffe inständig, dass Bobby uns in Ruhe lassen würde.
Als wir in der Cafeteria ankamen, nahm ich mir eine Wasserflasche und eine Banane, während Cooper sich bediente. Auf seinem Teller häufte er von Nudeln bis hin zu kleinen Fleischbällchen so einiges drauf.
"Nate? Sicher, dass du nur das essen willst?", fragte er mich stirnrunzelnd und ich nickte schnell.
"Nicht jeder ist so ein Vielfraß wie du.", kicherte ich und wurde sofort leicht rot im Gesicht. Doch Cooper nahm mein Kommentar lachend auf und schüttelte grinsend den Kopf. "Da hast du recht, kleiner Mann." Ich spürte, wie ich noch röter wurde, wenn dies überhaupt noch möglich war.
"Kom, setzten wir uns.", sagte er schließlich und nickte mit seinem Kopf in die Richtung von den Sitzplätzen. Mehrere waren noch frei, ein kleiner runder Tisch mit vier unterschiedlichen Stühlen schien schon auf uns zu warten. Zusammen machten wir uns schnell auf den Weg und ließen uns aud die freinen Stühle sinken. Unsere Taschen stellten wir auf die andern beiden Stühle.
Cooper begann zu essen, ich schälte langsam meine Banane und biss schließlich hinein. Die weiche Banane ließ sich von meiner Zunge an meinem Gaumen zerdrücken, ich brachte sie nur ein paar mal zu kauen, dann konnte ich die breiähnlichen Banane hinunter schlucken. Diesen Vorgang wiederholte ich mehrmals langsam, während sich Cooper bei mir über den Matheunterricht beschwerte, welchen wir aben gehabt hatten. Ich selber konnte mich kam noch daran erinner. Für mich war die Stunde irgendwie eine verschwommene Masse an Schmerzen, Hunger und den Gedanken an Essen und das, was meine Mutter mir angetan hatte.
Ich fühlte mich leidend, nachdem ich die Banane aufgegessen hatte und legte die Schale sorgfälltig vor mir auf den Tisch zusammen. Kurz danach hielt ich meine Wasserflasche in der Hand und trank. Cooper hatte ebenfalls aufgegessen, und wenig später brachten wir zusammen das Geschir bzw. meinen Abfall weg.
Einige Stunden später standen wir nebeneinander an dem Schultor. Noch immer hatte ich mich nicht getraut, Cooper zu fragen, ob ich mit zu ihm nach Hause konnte. Bestimmt würde er nicht nein sagen, jedoch war ich schon so lange bei niemanden mehr gewesen. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen.
"Alles gut, Nate?", fragte Cooper mich und fuchtelte mit seiner Hand wild vor meinem Gesicht herum. Erschrocken wich ich ein paar Stritte nach hinten und starrte ihn entgeistert auf. "Was is los?", fragte ich atemlos.
"Alles gut, beruhig dich.", lachte mein einziger Freund und ich fasste mir symbolisch an meine magere Brust. "Du hast mich erschreckt.", gestand ich kleinlaut und der Ältere lachte.
"Du? Cooper? Darf ich vielleicht... mit zu dir kommen? Wir könnten zusammen Hausaufgaben machen oder so.", murmelte ich in meinen nicht vorhandenen Bart und wich geschickt seinem forschenen Blick aus.
"Klar, solange wir kein Mathe machen.", lachte er und erleichtert ging ich in ihm mit, Richtung Bushaltestelle.
Das wir alles andere als Hausaufgaben machen würden, wusste ich zu dieser Zeit noch nicht...
________________________
Heh Hey Heeeeeeeeey.
Es tut mir echt leid, dass das Kapitel sooooo kurz ist, ich hoffe ihr verzeiht mir trotz allerdem und konntet dieses kurze und verhältnismäßig langweilige Kapitel dennoch genießen.
Nun guuut. Viel Spaß beim lesen unf nochmal danke an die vielen süßen Kommentare ^^. Ihr seit echt sooo süß und das bedeutet mir immer sehr viel.
Xoxo
Eure Janii und euer unzufriedener Nate, welcher Angst hat, Cooper zu enttäuschen, wenn er stirbt.Ps: In meinem Kopf sind zu viel Ideen für diese Geschichte aber wenn ich sie aufs Papier bzw. Ins Handy bekommen will, fehlen mir die perfekten Worte. Ich versuche eventuell mal eine Story line oder wie das heißt zu machen und nicht immer nur drauf los zu schreiben. Nämlich habe ich so keine Ahnung, in welche Richtig die Geschichte laufen wird. Versuche das jetzt mal ganz einfach ohne Details zu planen und lasse mich dann einfach inspirieren. Das klingt nach einem guten Plan, was?! :)
Pss: Schönes Wochenende ihr Lieben.
Psss: Kurzes Kapitel, heißt 1138 Wörter.
Pssss: Was haltet ihr von der Idee, jedes volle Kapitel, also Kapitel 10 und 20 etc in der Sicht des Erzählers zu schreiben?? Hätte da gerade voll Bock drauf und joa... Wäre nett wenn ihr mir eure Meinung dazu mitteilen könntet. :)
DU LIEST GERADE
Thin boy
Teen FictionIch will doch nur, dass alles wird wie früher... 16 Jahre. Eigendlich ein schönes Alter. So aber nicht für Nate. Er ist nicht wie andere Kinder in seinem Alter. Schon seit der achten Klasse wird er von seinen Mitschülern in der Schule gemobbt und s...