Kapitel 2. Cooper

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Ich stand neben meiner Schwester und blickte zu der Anzeigetafel. Ein genervtes Stöhnen verließ meine Lippen und ich drehte mich zu meiner Mutter.

"Der Flug hat Verspätung.", erklärte ich der blinden Frau. Sie seufzte und fragte mich, wie viele Minuten wir zusätzlich warten mussten. Mit einem weiteren flüchtigen Blick auf die Tafel las ich die digitalen Zahlen ab. "130 Minuten."

Genervt setzten wir uns wieder auf die ungemütlichen Plastikstühle des Wartebereiches des Flughafens in Boston. Wir wollten raus aus Massachusetts, hatten schon alles geregelt. Umziehen mit 17 gehörte nicht unbedingt zu meiner Muss-ich-auf-jeden-Fall-devinitiv-auf-jeden-Fall-zu-100-Prozent-machen-Liste, wenn ich so eine besitzen würde. Aber es war nichts dagegen zu machen. Mein Dad hatte da diesem Job bekommen, also zogen wir um. Unser Flug sollte nach Atlanta, Georgia gehen, unsere neue Heimat. Meine Schwester war hellauf begeistert, mir war es um ehrlich zu sein fast schon gleichgültig. Ich machte mir keine Sorgem, keine neue Freunde zubekommen, da ich damit noch nie Schwierigkeiten hatte. Ich war ziemlich attraktiv, offen und freundlich. Ohne Arrogant wirken zu möchten, musste ich zugeben, dass ich gut aussah und die meisten meine Freunde sein wollten.

Wieder zurück zum hier und jetzt. Wir saßen noch immer auf dem Flughafen fest und warteten auf unseren Flug. Der Gate war nicht allzu voll, da es weder in den Ferien, noch am Wochenende war. Es war Dienstag, nur wenige Leute wollten Dienstags, mitten in der Woche, nach Atlanta fliegen. Meine Eltern unterhielten sich, meine Schwester hatte sich an mich gelehnt und beobachtete gelangweilt einen der vielen Hausmeister, der gerade dabei war, den Müll aufzuräumen.

Elenor war vor gut zwei Wochen 19 Jahre alt geworden. Sie hätte in Boston bleiben können, doch die Blonde wollte lieber bei uns bleiben. Vor allem, da unsere Mutter sie brauchte, um den Haushalt zu schmeißen. Vor drei Jahren war meine Mutter bei einem Feuer um ihr Augenlicht gekommen. Sie kam ganz gut klar, hatte sich damit abgefunden, nichts mehr sehen zu können. Doch in einer neuen Stadt und dem neuen Haus musste sie sich erst einmal zurecht finden und eingewöhnen, und dazu brauchte sie die Hilfe meiner Älteren Schwester.

In wenigen Stunden würden 1.749,5 km zwischen mir und meinen Freunden, meiner Heimat, wo ich aufgewachsen bin, umd meiner Familie, liegen. Dieser Gedanke war schon ein wenig eigenartig, ja, sogar ein wenig beängstigend, doch ich würde mich schnell einleben. Hoffte ich.

Nach gefühlten Jahren durften wir endlich in den Flieger. Da meine Eltern zusammen sitzen wollten und Elenor sich gerne neben unsere Mum setzte, musste ich herhalten und es mir alleine eine Reihe dahinter bequem machen. Etwas genervt und aufgeregt setzte mich und wartete gespannt, dass das Flugzeug abhob und mich ins Ungewisse brachte.

Die Landung verlief relativ gut. Es rumpelte ein wenig, doch schließlich kamen wir holpernd zum stehen. Nach den vielen Stunden sitzen richtete mich auf und stteckte mich erst ein mal. Nachdem ich mich von dem älteren Ehepaar neben mir verabschiedet hatte, folgte ich meiner Familie nach draußen. Nur eine halbe Stunde nach der Landung standen wir auch schon an dem schwarzen Band und warteten auf unsere Taschen. Wir hatten verständlicher Weise nicht alles mit ins Flugzeug nehmen können. Also hatten wir die restlichen Sachen von Boston mit der Post bzw einem extra Transporter hinter her geschickt. Wahrscheinlich würden die nach drei, vier Tagen bei uns in Atlanta ankommen. Solange mussten wir uns mit dem begnügen, was wir hatten mit nehmen können. Wir sammelten einen Koffer nach dem anderen ein und verließen schließlich den stickigen Flughafen und traten ins Freie.

Ein angenehmer Wind schlug mit entgegen, als wir die Tür passierten und uns ein Taxi herbeiriefen. Nachdem mein Dad Harold und ich die Koffer verstaut hatten, wir alle saßen und schließlich dem Taxifahrer -ein etwas älterer, grimmiger Mann mit schwarz grauen Haaren und blauem Polohemd- unsere neue Adresse mitgeteilt hatten, ging es endlich los.
Nach gut einer Stunde kamen wir an. Vor uns befand sich ein kleines gemütliches Haus in ruhiger Lage. Ein kleiner ordentlicher Vorgarten befand sich vor dem Haus, ein Steinweg führte zu der neuen Haustür. Vom Vorgarten führte ein schmaler Weg zu einem Holztor, welches in den Garten hinter dem Haus führte und auf der anderen Seite war die Ausfahrt der am Haus angebauten Garage.

Mein Dad bezahlte den Taxifahrer und Elenor und ich halfen ihm, das Gepäck wieder auszuladen, während meine Mum schon zur Tür ging und diese aufschloss. Wenig später war alles im Haus verteilt, eine leichte Grundausstattung besaß das Haus schon. Dazu gehörte eine helle Küche und ein genau so helles Badezimmer im Erdgeschoss, sowie in der ersten Etage. Ich mochte es jetzt schon. Unser neues Haus war um einiges größer als unser altes in Boston. Das Haus war an sich größer als es aussah, es besaß einen großen Garten mit Terasse, viele Fenster, wodurch es Hell im Inneren war, ein offenes Wohnzimmer, drei Badezimmer, vier Schlafzimmer, eine durch den Flur erreichemde Garage, die ebenfalls die Funktionen eines Kellers hatte und eine weitere kleine Abstellkammer für die Wäsche. Ich mochte es, wie schon gesagt, auch im fast Leeren Zustand.

Zur Schule musste ich erst am Montag, somit hatte ich noch gut fünf Tage um mich einzurichten und zurechtzufinden. Um ehrlich zu sein freute ich mich schon richtig auf diese neue Zeit in meinem Leben.

Noch wusste ich nicht, dass ich vor Sorge um eine andere Person bald fast umkam. Noch wusste ich nicht, was für eine schwierige Zeit auf mich zukommen würde. Noch war alles okay. Aber hätte ich gewusst, dass ich mich bald um einen kranken Jungen kümmern müsste, hätte ich gelacht und gemeint, dieser Junge wäre mir egal. Aber nun weiß ich es besser. Nun weiß ich mehr.

Nate. Ist. Mir. Nicht. Egal.

Und wenn er stirbt, stirbt meine Seele mit.

Wenn ich nur wüsste, wie wahr dies doch ist...

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Soooo, wieder mal etwas länger :)
Darf ich vorstellen? Cooper -Nachname weiß ich noch nicht, wenn jemand Ideen hat, nur her damit :)-, eine der beiden Hauptpersonen.
Ich hoffe, das Ende spoilert nicht ;) Nein, habt Geduld, das Ende ist noch lange nicht geschrieben.

Bei Wünschen oder Fragen einfach melden.... ist das zu früh um sowas zu erwähnen??

Naja ist ja auch egal...

Xoxo
Janii und Cooper (welcher sich garade leicht grinsend verbeugt)

Ps: Nur um es los zu werden: 1055 Wörter hehe :)

Thin boyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt