Kapitel 2

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Hermine P.oV.

Wie angewurzelt blieb ich stehen. "Malfoy, was willst du?", fragte ich ihn, während ich versuchte möglichst kalt zu klingen, was mir nicht wirklich gelang, da meine Stimme leicht zitterte. "Ich wollte nur mal mein Lieblingsschlammblut sehen", säuselte er mit einem spöttischem Unterton in der Stimme und fing an fies grinsen. Das war mal wieder typisch für den blonden Slytherin. Er war also doch noch der alte,muggelhassende Malfoy, wie vor dem Krieg. Aber was hatte ich mir auch vorgestellt? Dass er auf einmal nett und hilfsbereit wäre, wie Harry und Ron? Ich warf ihm einen bösen Blick zu und verließ den Turm. Die Lust zum Lesen war mir gehörig vergangen. Also lief ich zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum, um mit Ginny zu reden. Sie war über die Jahre zu meiner besten Freundin geworden und wenn mich etwas bedrückte, dann war sie die erste, zu der ich kam. Da fiel mir ein, dass ich das Passworts gar nicht kannte, also drehte ich mich noch einmal um und machte mich auf den Weg in die Bibliothek. Ich könnte auch während dem Abendessen mit Ginny reden. Allzu lang würde es bis dahin nicht mehr dauern. Ich öffnete die Tür zur Bibliothek und setzte mich in meinen Lieblingssessel, welcher in der hinteren Ecke der Bibliothek stand. Dort war ich immer allein und ungestört, die besten Voraussetzungen zum Lesen. Ich schloss die Augen und atmete den Duft von altem Pergament ein. Endlich war ich wieder zu Hause. Nach einiger Zeit öffnete ich meine Augen und suchte mir ein Buch aus, um es heute Abend zu lesen. Schließlich entschied ich mich für Seltene und Gefährliche Zaubertränke.

Ich machte mich auf den Weg zur großen Halle. Dort warteten schon Harry, Ginny und Ron auf mich. "Hey, Hermine wie gehts?", fragte Harry lächelnd, während er die Hand von Ginny drückte. "Gut, danke Harry", antwortete ich ihm, während ich einen vielsagenden Blick zu Ginny warf. Diese verstand sofort. Mit einem Nicken gab sie mir zu verstehen, dass wir uns nach dem Essen an unserem üblichem Ort treffen würden. Dem Bad der Vertrauensschüler, denn dort könnten wir so lange quatschen wie wir wollten und uns würde dort niemand stören.

Als ich schließlich wenige Zeit später mit Ginny im warmen Wasser saß, fing ich an zu erzählen. "Ginny wie konnte ich nur so naiv sein? Wie konnte ich glauben das Malfoy sich ändern würde? Ich dachte, dass der Krieg und die Tatsache, dass seine Eltern endlich in Askaban sind, ihn verändert haben.", klagte ich der rothaarige Schönheit mein Leid. "Hermine, warum denkst du so über ihn? Gerade du solltest wissen, was er für ein Idiot ist?", fragte sie mich und ein leicht verständnisloser Unterton schwang in ihrer Stimme mit. "Ich weiß Ginny, aber ich war bereit ihm eine zweite Chance zu geben, was ich mir jetzt noch mal überlege, nach seinem Auftreten heute Nachmittag. Ich meine er hat genauso mit mir gesprochen wie damals", erwiderte ich noch immer ungläubig. Wir redeten noch eine ganze Weile, bis uns das Wasser zu kalt wurde. Natürlich hätten wir es auch wieder warm zaubern können, doch wir hatten genug. Wir trockneten uns ab und schlüpfen in gemütliche Kleidung. Ginny machte sich auf den Weg zurück zum Gryffindor-Gemeinschaftsraum, während ich mich auf das Sofa vor dem Kamin legte und anfing zu lesen. Nach einer Weile hörte ich zwei Stimmen. Ich legte mein Buch zur Seite und stellte mich schlafend. Warum wusste ich selber nicht so genau. Vermutlich wollte ich einfach nur einer Konfrontation aus dem Weg gehen. "Oh, sieh mal Draci, das kleine Schlammblut schläft. Wollen wir ihr einen kleinen Streich spielen?", rief da eine bekannte Stimme nicht gerade leise. Das konnte nur Pansy sein, was man unschwer an der penetranten, nervenden Stimme, feststellen konnte. Außerdem war sie die Einzige, die Malfoy 'Draci' nannte. Ich war mir sicher, dass er den Namen hasste, was man ihm nicht verübeln konnte. "Nein Pansy, ich hab mir schon was für Morgen überlegt und jetzt komm", flüsterte er ihr zu. Meinte er das etwas ernst? Er hatte sich wirklich kein bisschen geändert. Eine Tür wurde geöffnet und sogleich wieder geschlossen. Vorsichtig öffnete ich meine Augen und hob leise das Buch auf. Ich ging in mein Zimmer und warf mich auf mein Bett, das Buch sorgsam auf mein Nachtschränkchen gelegt. Müde schloss ich die Augen. Was meinte Malfoy? Was hatte er Morgen mit mir vor? Oder hatte er das nur gesagt, weil er Pansy endlich ins Bett kriegen wollte? Ich schob all diese Fragen bei Seite und bald empfing mich die Dunkelheit und ich glitt in einen traumlosen Schlaf.

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Till the End~DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt