Kapitel 38

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Hermine P.o.V.

Ich sah in die geschockte Gesichter meiner Freunde. Genau diese Reaktion hatte ich ehrlich gesagt erwartet. Mir war bewusst, dass es sie schocken würde, das hatte ich schon bei Draco gesehen. "Oh mein Gott... ", kam es nur von Ginny, die als Erste ihre Sprache wiedergefunden hatte. "Es ist nicht so schlimm. Ich bin hier bei euch und das ist doch alles was zählt.", versuchte ich die drei Gryffindors zu beruhigen. "Nicht so schlimm?! Mine du wurdest von Parkinson entführt und gefoltert und jetzt droht sie dir mit Briefen. Wie ehrenlos muss man sein?" Ginny hatte sich richtig in Rage geredet und Harry und Ron nickten nur zustimmend. "Ginny, Pansy droht mir nicht, sie hat mich nur beleidigt, das ist ein Unterschied." Ungläubig sahen mich die drei an. "Wie kannst du sie, nach allem, was sie dir angetan hat, auch nicht verteidigen?", fragte Ron ungläubig. Ich senkte nur meinen Blick, denn ich wusste auf seine Frage keine Antwort. "Mine, Draco wartet draußen auf dich. Soll ich ihm sagen, dass du noch hier bleiben willst oder kommst du?", unterbrach Neville das Schweigen. Da ich nicht wusste, was ich noch tun sollte, entschied ich mich wieder mit Draco mitzugehen. Ich musste Harry, Ron und Ginny einfach Zeit geben all das zu verarbeiten. "Danke Neville." Dieser nickte und ich stieg durch das Porträt der fetten Dame und blickte in Dracis Augen, die jetzt erleichtert aufblitzen. "Ich hatte gehofft, dass du nich hier bist, Mine." Fragend schaute ich den blonden Slytherin an. "Naja... Ich hab halt Angst um dich, wenn du alleine im Schloss rumläufst." "Das ist wirklich süß von dir, aber ich kann auf mich alleine aufpassen." "Das hat man ja gesehen, als Pansy dich entführt hat." Fassungslos sah ich ihn an. "Was soll das denn heißen?!" "Nichts, ich wollte nicht... Es tut mir leid." Mein Blick wurde weicher und zog in eine Umarmung. "Ist schon okay.", flüsterte ich in seinen Nacken. "Wir sollten gehen." Draco nickte und so gingen wir in den Gemeinschaftsraum der Vertrauensschüler. "Draco? Kannst du heute Nacht bei mir bleiben?" "Was immer du möchtest Mine." Ich lächelte in mich hinein und Draco verschwand im Bad, um sich zu duschen. Ich ging in mein Zimmer und zog mir dort meine Schlafsachen an und ging ans Fenster. Wieso? Wieso musste ausgerechnet mir sowas passieren? Ich hatte gedacht, dass nach dem Krieg alles nur besser werden könnte, doch da hatte ich mich geirrt. Das Geräusch einer sich schließenden Tür riss mich aus meinen Gedanken. Ich drehte mich um und sah Draco an. Er sah anders aus, irgendwie... Fertig. "Draco, was ist los? Ist was passiert?"

Draco P.o.V.

"Was immer du möchtest Mine." Sie lächelte leicht und ich verschwand schnell im Bad. Nachdem ich die Tür geschlossen hatte, raufte ich mir verzweifelt die Haare. Was sollte ich nur tun? Auf der einen Seite wusste ich, dass ich das tun sollte, was von mir verlangt wurde, aber auf der anderen Seite hieß das, dass ich sie verletzten musste und das wollte ich unter keinen Umständen. Was also sollte ich tun? Ich griff in die Tasche meiner Robe und zog den Brief heraus. Wie in Trance faltete ich das Stück Papier auseinander un fing an, die Zeilen erneut zu lesen.

Lieber Draco,

Du hattest Glück, dass ich nichts unternehmen konnte, als du Schlammblut-Granger befreit hast. Ich muss zugeben, du hast mich mit deiner Ankunft mehr als überrascht, da ich nicht damit gerechnet hatte, dass du meine Aufenthaltsort so schnell herausfindest. Du fragst dich bestimmt, wie ich es geschafft habe, trotz deines Fluches zu fliehen. Nun...ich werde es dir erklären. Ich habe eine Kette so verzaubert, dass sich jeder Fluch nach sehr kurzer Zeit auflöst, selbst wenn kein Gegenfluch ausgesprochen wurde, ausgenommen natürlich die Unverzeihlichen Flüche. Und das habe ich nur die wundervollen Büchern aus der Bibliothek des Malfoy Manors zu verdanken. Dies ist aber nicht der wahre Grund für diesen Brief und ich bin mir sicher, dass du das weißt. Ich möchte nämlich, dass du Granger in Ruhe lässt und mit ihr Schluss machst, außerdem sollst du nicht nach mir suchen. Solltest du das nicht tun, werde ich sie töten und du weißt, dass ich das kann. Und versuche nicht, mich trotz meiner Warnung durch diesen Brief finden zu wollen, denn das wäre nur Zeitverschwendung. Und versuche erst gar nicht mich hereinzulegen, denn das bekomme ich mit, wie ist nicht wichtig. Bis dann Draco...man sieht sich.

P.S.: Ich liebe dich Draco

Pansy

Wie erstarrt blickte auf die einzelnen Buchstaben, die immer mehr vor meinem Auge verschwammen. Ich wollte das nicht. Ich wollte nicht von Hermine getrennt sein, dafür liebte ich sie zu sehr. Aber ich hatte keine andere Wahl, als das zu tun, was sie von mir verlangte. Pansy hatte Hermine schon einmal entführt und sie würde nicht zurückschrecken es noch einmal zu tun. Das wollte ich um jeden Preis verhindern. Ich stieg unter die Dusche, wusch mich und trocknete mich ab. Als ich fertig angezogen das Badezimmer verließ, sträubte sich alles in mir, das zu tun, was ich gleich tun würde. Ich atmete noch einmal tief durch und betrat Hermines Zimmer. Sie stand an ihrem Fenster und schien mich nicht zu bemerken, also stand ich eine Weile da und beobachtete sie, wie sie sich immer wieder einzelne Strähnen ihres gelockten Haares hinters Ohr strich. Ich riss mich zusammen und schloss die Tür, was bewirkte, dass sie sich zu mir umdrehte und mich erst freudig und dann besorgt ansah. "Draco, was ist los? Ist was passiert?" Ich suchte die richtigen Worte zurecht und versuchte sie so abweisend wie möglich anzusehen. "Es ist so, dass ich nicht bei dir schlafen kann, Hermine." Als ich bemerkte, dass ihr Gesicht ein einziges Fragezeichen war, fuhr ich schweren Herzens fort. "Ich weiß, es ist die unpassendste Situation, die es gibt, aber ich muss dir sagen, dass ich nichts mehr für dich empfinde." "Draco, w-wie meinst d-du das?" "Ich liebe dich nicht mehr, Hermine. Es tut mir leid." Sie sah mich stumm und als eine Träne ihre Wange hinab floss, verließ ich ihr Zimmer, da ich es nicht ertragen konnte, wenn sie meinetwegen litt, aber ich musste das tun. Ich hatte keine Wahl. Seufzend legte ich mich auf mein Bett und versuchte verzweifelt einzuschlafen, was mir nach gefühlten Stunden endlich gelang, denn ich hoffte in meinen Träumen nicht Hermine zu begegnen, was ich auch nicht tat.

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Till the End~DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt