Kapitel 45

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Draco P.o.V. 

Gehetzt lief ich zum Raum der Wünsche. Nachdem Blaise, Theodor und ich zurück in Hogwarts waren, gingen wir in die große Halle, um zu Abend zu essen. Jedoch hatte das ein wenig länger gedauert, als es mir lieb war, denn Professor McGonagall musste noch unbedingt eine Rede halten. Da es mehr als unhöflich gewesen wäre, mitten in einer rede des Schulleiters zu gehen, musste ich wohl oder über warten und jetzt rannte ich meine drei Kreise vor dem Raum der Wünsche. Als sich eine mir bekannte Tür auftat, stürzte ich auf diese zu und hoffte, dass meine Arbeit nicht umsonst gewesen war. Ich blieb vor dem großen Kupferkessel stehen und sah auf die immer noch bläuliche Flüssigkeit. Verwirrt blickte ich auf die Buchseite, die neben dem Kessel lag. Erleichtert stieß ich die Luft aus, da ich noch nicht zu spät war. Ich suchte mir einen Stuhl und setzte mich so hin, dass ich den noch unfertigen Trank genaustens im Blick hatte. Wenn der Trank sich in eine milchige Flüssigkeit verfärbte, dann konnte ich fortfahren. Doch bis es so weit war, konnte ich nur warten. Was Hermine wohl gerade machte? In der letzten Zeit hatte ich so gut wie nie über sie nachgedacht, da ich mich nur auf den Trank konzentriert hatte. Wäre es vielleicht besser gewesen, sie einzuweihen? Vielleicht hätte ich mir dadurch einigen Ärger erspart, aber ich wollte, dass sie in Sicherheit war. Ich schreckte aus meinen Gedanken, als der Trank leicht anfing zu blubbern und sich langsam milchig verfärbte. Ich hatte es geschaffte! Ich ließ die magische Flamme, die ich gestern hergezaubert hatte, erlöschen und las mir die weiteren Schritte durch. Als Nächstes müsste ich den Gegenstand der gesuchten Person, also den Brief, so auf den Trank legen, dass er sich vollgesaugt hatte, aber noch oben schwamm. Ich hatte nur einen Versuch, dementsprechend nervös war ich. Vorsichtig legte ich den Brief auf die Oberfläche des Trankes und hoffte, dass ich es schaffte. Als der Brief oben schwamm, schloss ich für einen Moment die Augen und öffnete sie sogleich wieder, da ich noch das Haar hatte. Dieses musste ich jetzt auf den Brief legen und einen Zauber sprechen. Zum Glück stand der Zauber auf der Buchseite, denn sonst wäre ich echt aufgeschmissen. Vorsichtig legte ich das Haar von Pansy auf den Brief und sagte eindringlich "Ubi cinaede?" Augenblicklich löste sich der Brief auf und auf der Oberfläche des Trankes erschien das Bild von dem Friedhof von Little Hangelton. Was machte Pansy auf dem Friedhof, wo Familie Riddle begraben war? Ich hatte keine Zeit mir darüber den Kopf zu zerbrechen, denn ich musste so schnell eine Lösung finden, wie ich Hermine sagen konnte, wie sehr es mir leidtat und wie sehr ich sie doch liebte. Jedoch konnte ich mir nicht alle Zeit der Welt lassen, da ich so schnell wie möglich bei Pansy sein musst. Ich beschloss mir darüber Gedanken zu machen, während ich zurück in mein Zimmer ging und einige Sachen zusammen packen würde. Ich lief in mein Zimmer und nahm das Geschenk von Professor McGonagall und steckte es in meine Hosentasche und überprüfte, ob ich meinen Zauberstab dabei hatte. Da ich nicht wusste, was ich noch brauchen könnte, lief ich erneut Richtung Hogsmeade. "Mr. Malfoy? Wo wollen Sie zu so später Stunde noch hin?", ertönte eine Stimme hinter mir. Ich schloss die Augen und versuchte meine Stimme ruhig klingen zu lassen. "Ich wollte nur einem Hinweis nachgehen, Professor Slughorn." "Nun, ich weiß ganz genau, was Sie vorhaben und ich kann nicht zulassen, dass Sie Meisterin Pansy in die Quere kommen. Es tut mir leid." Fassungslos schaute ich auf meinen Zaubertranklehrer, der seinen Zauberstab auf mich richtete. "Wieso stellen Sie sich auf die dunkle Seite, Professor?" "Ich kann nicht darüber reden, Mr. Malfoy. Bleiben Sie hier oder ich muss ihnen wehtun." Was auch immer hier gespielt wurde, ich musste es aufhalten. Ich hob blitzartig meinen Zauberstab und sprach schweren Herzens 'Stupor!' Professor Slughorn flog mit einem lauten Krachen in die Schlossmauer, wo er regungslos liegen blieb. Schwer seufzend ging ich weiter nach Hogsmeade, um zu dem Fiedhof zu apparieren. Als ich in Hogsmeade angekommen war atmete ich noch einmal teif ein, bis ich mich auf den Friedhof konzentrierte, auf den Pansy sich aufhalten sollte. Langsam fing sich alles an zu drehen und dann verschwand für einen Moment der Boden unter meinen Füßen. Im nächsten Moment jedoch hatte ich wieder festen Boden unter den Füßen. Ich sah mich ein wenig um und ignorierte meinen Magen, der sich anfühlte, als hätte er sich zehnmal umgedreht. Ich sah ein altes Ortsschild, auf dem mit geschwungenen Buchstaben Little Hangelton stand. Im richtigen Ort war ich also schon einmal. Ich holte meinen Zauberstab hervor und zauberte einen Patronus herbei, der zu meiner Überraschung anders aussah, als damals im Manor. Ich erzählt diesem Patronus alles was passiert war. Von dem Brief, bis zu dem Trank, einfach alles und ich hoffte, dass Hermine es so ein wenig besser verstehen könnte. "Und jetzt geh zu Hermine Granger in Hogwarts.", wies ich meinen Patronus an. Meinen Zauberstab hielt ich fest in meiner Hand, las ich den Eingang zu dem Friedhof suchte. Es dauerte nicht lange, bis ich ein altes, rostiges Tor fand. Vorsichtig ging ich darauf zu und erkannte anhand der Grabsteine, die hinter dem Tor zu sehen waren, dass ich hier richtig war. Ich öffnete das Tor, welches bei jeder kleinsten Bewegung quietschte. Mit vorsichtigen Schritten betrat ich den Friedhof und fuhr bei jedem Geräusch herum. Wo konnte Pansy sein? Ich versuchte mich zu erinnern, was ich im Kessel gesehen hatte, doch die Bilder waren zu verschwommen. Ich entschied mich dazu, zu dem Grab der Familie Riddle zu gehen, was sich als gute Idee herausstellte. "Ich habe dich schon erwartet Draci.", flötete eine mir bekannte Stimme. "Pansy.", zischt ich und dreht mich mit zusammen gebissenen Zähnen zu ihr um. "Hallo Liebster, wie geht es dir?", fragte sie scheinheilig, als wäre nichts gewesen. "Hör auf mit den falschen Spielchen Pansy. Was soll das alles?" "Ach Draco, dass Schlammblut hat dich ganz verdorben. Früher warst du anders, viel böser." "Da war ich auch noch ein Kind, was zu feige war sich gegen seinen Vater zu stellen." Pansy kam einige Schritte auf mich zu, doch ich wich zurück. Ich wollte nicht die Nähe von ihr. "Draco, jetzt hab dich nicht so. Ich weiß, dass du mich was fragen willst." Da hatte sie allerdings recht. "Warum hat Slughorn dich 'Meisterin' genannt?" "Weil ich es so wollte. Durch ihn habe ich alles erfahren, was in Hogwarts passiert ist und natürlich auch, was du so getrieben hast." "Du hast ihn unter dem Imperius gestellt!", rief ich fassungslos. "Ganz genau Draco. Der Alte war sehr leicht über einen Imperius zu stellen. Aber was ich auch weis ist, dass du immer nur das Schlammblut lieben wirst und deswegen muss ich das jetzt tun." Verwirrt schaute ich sie an, doch mit einem Schlag wusste ich, was sie meinte. Sie erhob ihren Zauberstab und schleuderte mir allerhand Flüche entgegen. "Crucio, Secrum Sempra, Avada Kedavra!", schleuderte sie mir entgegen. Es ging so schnell, dass ich Mühe hatte alle Flüche abzuwehren. In der Zeit, wo sie weg war, war sie um einiges stärker geworden. Ich schaffte es nur die ersten zwei Flüche abzuwehren, für den letzten blieb mir keine Kraft und keine Zeit. Ich sah den grünen Lichtblitz, der aus Pansys Zauberstab schoss und schloss die Augen, bereit für das was jetzt kommen würde. Ich hatte einiges falsch gemacht, aber trotzdem konnte ich ohne Reue sterben, da ich wusste, dass Hermine alles wusste. Sie würde mich vergessen und ihr Leben ohne mich leben. Ich war bereit für meinen Tod. Ich war bereit zu sterben. Gerade als ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte, spürte ich einen stechenden Schmerz und ich fiel zu Boden.

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Till the End~DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt