Kapitel 39

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Draco P.o.V.

Ich wachte früh auf und es dauerte einen Moment, bis ich realisierte, was ich getan hatte. Ich hatte mit Hermine, dem Mädchen, was ich über alles liebte, Schluss gemacht. Ich zog mir eine schwarze Jeans an, die ich mit einem weißem Hemd kombinierte. Dazu trug ich noch meine schwarzen Lackschuhe und dann ging ich in den Gemeinschaftsraum; er war leer. Aus irgendeinen Grund hatte ich gehofft, hier auf Hermine zu treffen, warum wusste ich selbst nicht so genau. Innerlich seufzend verließ ich den Gemeinschaftsraum und machte mich auf den Weg zur großen Halle, um zu Frühstücken. Hunger hatte ich keinen, aber vielleicht würde ich dort Hermine sehen. Als ich die große Halle betrat, suchte ich den Gryffindortisch nach Hermine ab, aber das Einzige, was ich sah, waren die hasserfüllten und vernichtenden Blicke der Gryffindors. Daraus schloss ich, dass Hermine es ihren Freunden erzählt hatte und diese mich jetzt erneut hassten. Nicht, dass sie mich vorher gemocht hatten, allerdings hatten sie ihren Hass mir gegenüber nicht so offen gezeigt, als ich noch mit Hermine zusammen war. Schnell ging ich zu dem Slytherintisch und versuchte mir nicht anmerken zu lassen, dass ich noch etwas für Hermine empfand. Es musste glaubwürdig rüberkommen, dass ich sie nicht mehr liebte, sonst würde sie Fragen stellen oder noch schlimmer...sie würde den Brief finden und dann nach Pansy suchen wollen. Hermine durfte nicht einmal ansatzweise in die Nähe von Pansy kommen, denn ich war mir sicher, dass sie das nicht überleben würde. Aber nach Pansy zu suchen war keine schlechte Idee. "Draco?" "Mmhh was?" Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich mich neben Blaise gesetzt hatte und dieser hatte mich wohl etwas gefragt. Mit hochgezogenen Augenbrauen sah er mich mit seinen braunen Augen an, die besorgt funkelten. "Was ist los?" "Nichts. Was soll denn sein?" "Draco, wie lange kennen wir uns jetzt schon? Ich kenne dich ziemlich gut und ich weiß, dass etwas mit dir nicht stimmt. Ich zwinge dich nicht, es mir zu sagen, aber du sollst wissen, dass ich als dein bester Freund immer für dich da bin und du immer mit mir reden kannst." Ich nickte bloß, da ich nicht wusste, was ich sonst hätte sagen sollen. Blaise ist ein wundervoller Freund, aber ich konnte ihm nicht alles erzählen. "Ich hab gestern mit Granger Schluss gemacht." Schockiert sah Blaise mich an. "Was? Wieso denn das? Ihr saht so glücklich zusammen aus." "Wir waren auch glücklich, aber mit der Zeit habe ich bemerkt, dass ich Granger nicht mehr liebe. Und ich wäre dir dankbar, wenn wir nicht mehr darüber reden." Stumm nickte Blaise und wir aßen schweigend unser Frühstück, wobei ich die ganze Zeit nur an einem grünem Apfel herum nagte. Hermine hatte ich die ganze Zeit über nicht gesehen und das Schlimmste war, dass ich jetzt zusammen Astronomie bei Professor Sinistra hatten, was bedeutete, dass ich mit ihr zusammen arbeiten musste. Das letzte Mal hatte wir in Partnerarbeit etwas Theoretisches erarbeitet, was wusste ich nicht mehr. So langsam wie möglich machte ich mich auf den Weg zu dem Astronomieturm und je näher ich diesem kam, desto nervöser wurde ich. Wie sollte ich mich verhalten? Sollte ich wieder den kalten, gemeinen Eisprinzen spielen oder sollte ich mich normal ihr gegenüber verhalten? Ich versuchte abzuwägen, was für Hermine weniger schmerzhaft war und entschied mich dafür, mich normal zu verhalten. Als ich die letzten Stufen erklommen hatte, ging ich, die bösen Blicke der Gryffindors ignorierend, zu Theodor, der ebenfalls Astronomie hatte. "Was hast du angestellt, dass die mutigen Löwen dich so anschauen?", spottete er. "Ich hab keine Ahnung.", log ich, da ich keine Lust hatte, auch noch mit Theo über Hermine zu sprechen. Als Professor Sinistra kam, ging Theo zu Lavander und ich stapfte schweren Herzens zu Hermine, die angeregt mit unserem Lehrer sprach. "...geht nicht. Ich bitte Sie Professor, geben sie mir einen anderen Partner." "Tut mir leid Ms. Granger, aber es werden keine Partner getauscht. Sie müssen lernen, mit jedem zusammen zuarbeiten." Hermine nickte niedergeschlagen und kam auf mich zu. Als sie mich ansah, war kein Hass und keine Wut in ihrem Blick, sondern Bedauern. "Hi..." "Hi" Mehr redeten wir nicht, sondern schwiegen, bis Hermine plötzlich anfing zu reden. "Draco... Warum?" Es schmerzte, da ich sie immer noch liebte, aber wegen Pansy es nicht zeigen durfte. "Lass gut sein. Wir sollten weiterarbeiten." Betreten nickte sie und ich konnte sehen, wie sehr es sie verletzte, aber vielleicht sollte sie mich hassen, dann wäre es leichter für uns beide. So verlief die gesamte Stunde und als Professor Sinistra den Unterricht schloss, floh Hermine beinahe von dem Turm. "Toll gemacht Malfoy.", spuckte mir Weasley entgegen. Diesen ignorierte ich gekonnt und stolzierte an ihm vorbei, in den Turm der Vertrauensschüler. Ich warf meine Schulsachen in eine Ecke meines Zimmers und stellte fest, dass ich allein war. Vorsichtig näherte ich mich Hermines Zimmer. Sollte ich oder lieber nicht? Nein. Ich war nicht mehr mit ihr zusammen. Anstatt Hermine zu bedauern, sollte ich lieber nach Pansy suchen und sie umbringen, denn dann konnte ich wieder mit Hermine zusammen sein, vorausgesetzt sie würde mich dann noch wollen. Aber wo sollte anfangen? Vielleicht konnte ich sie durch den Brief finden. Pansy hatte zwar gesagt, dass es Zeitverschwendung sei, aber ein Versuch war es wert. Besser als nur tatenlos herumzusitzen und sich Sachen ausdenken, die eh zu nichts führen. Aber wie sollte ich es schaffen, Pansy durch den Brief zu finden. Es half wohl nichts, ich musste in die Bibliothek. Genau dahin wo sich Hermine immer aufhielt. Mit einem schlechtem Gefühl ging ich zur Bibliothek und als ich diese betrat, sah ich sie. Sie war wie ein Engel, der dort saß und in einem altem Buch las. Ich schüttelte meinen Kopf, um diesen Gedanken abzuschütteln, doch sie hatte mich bemerkt. Sie kam auf mich zugestürmt und blieb kurz vor mir stehen. "Ich akzeptiere, dass du mich nicht mehr liebst, aber das heißt nicht, dass du mir überall hin folgen musst und mir mein Leben noch schwerer machen musst." Bevor ich auch nur zu einer Antwort ansetzten konnte, war sie auch schon verschwunden.

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Till the End~DramioneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt