Kapitel 4

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Emilie's POV

Der alte Mann ging an den Zwergen vorbei und auf uns zu: "Es tut mir leid, dass ihr es doch nicht ganz unbeschwert hierher geschafft habt. Aber jetzt kommt erstmal kurz mit mir mit und ich werde euch alles erklären." Ich sah ihn geschockt an, folgte ihm aber in einen anderen Raum. "Es ist unter Vielen schon bekannt, dass jemand aus der Linie der Durins zum Erebor zurückkehrt, der Drachen besiegt wird und so die Heimat der Zwerge zurückerobert wird, aber dies' ist nicht alles. Mir, als einer der 5 Zauberern, war es möglich, zu erfahren, was genau geschehen wird. Man spricht nicht nur von 13 Zwergen, 1em Zauberer und 1em Hobbit, sondern zusätzlich noch von 2, durch ihr früheres Schicksal geprägten mutigen Mädchen, die bei der Bekämpung des Drachens eine mehr als nur wichtige Rolle spielen werden und ihr seid jene 2 Mädchen. Ich weiß ihr habt jetzt viele Fragen, aber alles zu seiner Zeit. Unsere Reise wird lang und währenddessen werdet ihr alles erfahren, was ihr wissen wollt. Der Leiter dieser Aktion ist Thorin Eichenschild, ein Nachkomme Durins, und er hat mir erlaubt, euch mit auf diese Reise zu nehmen, wenn ihr Kampferfahrung, Loyalität und Mut beweisen könnt. Und natürlich nur, wenn ihr uns auch begleiten wollt", sagte der Mann, der sich als Gandalf später vorstellte. "Natürlich kommen sie mit. Jetzt haben wir sie einmal gefunden, jetzt werden sie auch bei uns bleiben", sagte Kili, der plötzlich hinter Maia stand und sie anlächelte. "Aber es könnte gefährlich werden, wenn Orks oder Goblins unseren Weg kreuzen und wenn wir dann vor Smaug stehen", Bofur wollte uns Angst machen, wurde aber von Fili, der gerade zu uns gelaufen kommt, unterbrochen. "Dafür sind wir doch da, dass wir sie beschützen. Und außerdem sind sie verwundet und brauchen unsere Hilfe", sagte Fili, der mir gerade auf die Schultern klopfen wollte, doch ich wich aus und sagte nur etwas genervt: "Wir können auch auf uns selber aufpassen, schließlich habe wir einen Flugzeugabsturz überstanden, dann werden wir auch mit einem Drachen und anderem fertig." Ich wollte weiterreden, wurde aber durch ein Klopfen an der Tür unterbrochen. "Er ist da", sagte Gandalf und machte sich auf den Weg zur Tür und öffnete diese. "Gandalf, du sagtest dieser Ort sei leicht zu finden. Ich habe mich verlaufen, zweimal!" Der schwarzhaarige Zwerg betrat die Hobbithöhle. "Das, meine Damen, ist Thorin Eichenschild, der Leiter unserer Unternehmung", wir gingen in die nähe der anderen, die sich schon um diesen Thorin versammelt hatten und ich sprach: "Emilie. Schön Sie kennenzulernen, Herr Eichenschild. Ich und meine Freundin Maia, sind hocherfreut, dass wir euch auf eurer Reise begleiten dürfen." Er blickte zu mir und Maia, welche sich langsam zurückzog. Ich merkte, dass das alles zu schnell für sie ging und zu viel für sie wurde. Als ich ihr hinterher gehen wollte, sah ich schon, wie Kili ihr nach lief. Sofort dachte ich mir, dass das noch was werden wird mit den beiden. Plötzlich sprach Thorin: "Manieren hat Sie, aber kann sie sich in einem Kampf auch beweisen? Welche Waffe führt ihr?" - "Maia hatte früher Pfeil-und-Bogen-Unterrichtsstunden und ich war früher beim Fechten, weshalb ich mit der Handhabung eines Schwertes durchaus vertraut bin." Thorin nickt mir nur zu und ging dann in das Esszimmer, wo er und die anderen Zwerge zu essen begannen. Da kein anderer Platz mehr frei war, musste ich mich neben Fili setzten. Er schaute etwas genervt zu mir, als ich mich setzte, doch das machte mir nichts aus. "Du bist ein ziehmlich zickiges Mädchen, stur und stolz zugleich." - "Zickig!? Stur!? Stolz!?" - "Ja, das beschreibt dich ziehmlich genau", als er das sagte, stieß ich ihn leicht gegen seinen Arm, er lachte, doch das ließ er sich nicht gefallen und schlug mir gegen meinen Arm. Ich schrie kurz auf, weshalb mich alle Zwerge anschauten und riefen: "Fili!? Was hast du getan!?" Erst jetzt bemerkte Fili, das er meinen verletzten Arm getroffen hatte. Sofort sprang er auf und krempelte meinen Ärmel hoch. "Zum Glück sind die Wunden nicht wieder aufgegangen! Es tut mir leid! Geht es?", sagte Fili besorgt. "Schon ok, es tut nur etwas weh und draufschlagen macht es nunmal nicht besser", sagte ich und grinste ihn an, "Jetzt sind wir quitt!" Die Zwerge sahen uns verwundert an und fragten, wieso wir jetzt quitt waren. Deshalb mussten wir ihnen die Geschichte erzählten wie Fili mich gefunden hatte. Als wir fertig mit erzählen waren, mussten die anderen Lachen, doch Fili sah nur zu Boden. "Sei nicht traurig, Jung! Es ist keine Schande, wenn eine Frau dich besiegt", sagte Bofur, sehr zur Freude der anderen.

Nachdem alle mit dem Essen fertig waren, begannen Gandalf und die Zwerge ihre Reise zu planen. Zum ersten mal verstand ich, worum es hier alles wirklich ging und merkte, wie wichtig es für die anderen war. Plötzlich kamen sie wieder auf Maia und mich als Thema und Thorin fragte, wie wir hierher gekommen sind, da er und die anderen schon von uns wussten, dass wir Menschen sind und nicht von hier kommen: "Genau kann ich das euch selbst nicht sagen, da wir eigentlich mit einem Flugzeug in eine andere Stadt wollte, als dieses aber plötzlich abstürzte und spurlos verschwand. Zuvor haben wir noch einen alten Mann gesehen im Flugzeug, der sich als unser Gefährte Gandalf entpuppte, der uns aus privaten und geheimen Grunden hierher schickte." - "Unser Gefährte?", fragte Thorin und warf mir einen wissenden Blick zu. "Da Maia und ich keinen Weg hieraus kennen, gebraucht werden und keine Heimat hier haben, beschließe ich hiermit, dass wir euch begleiten werden und euch treu dienen werden." Thorin ließ mir den Vertrag reichen, den ich für Maia und mich unterschrieb. "Willkommen in der Gemeinschaft von Thorin Eichenschild", flüsterte mir Fili ins Ohr und begann zu grinsen. 

Maia's POV

Es wurde mir alles zu viel und ich beschloss mich erstmal zurückzuziehen, um über alles nachzudenken. Ich setzte mich gerade auf den Boden in einem der vielen Räume, als ich auch schon Schritte hörte und sah, wie Kili neben mir Platz nahm. "Ist alles okay mir dir?", fragte Kili besorgt. "Ja, ich bin nur immer noch etwas unter Schock von dem Absturz", sagte ich, doch in seinem Blick sah ich, dass er wusste, dass das nicht alles war, weshalb ich beschloss weiterzureden, "Emilie und ich wollten ein neues Leben beginnen und neu anfangen, es sollte alles so perfekt werden, und jetzt !? Wir sind mit einem Flugzeug abgestürtz und sind hier gelandet, heimatlos, kennen niemanden und sollen jetzt mit auf eine gefährliche Reise und tragen so viel Verantwortung." Während ich das alles sagte, lehnte ich meinen Kopf auf Kili's Schulter, weshalb er einen Arm um mich lag und begann zu sprechen: "Ich weiß es ist hart für dich und dass das alles ziehmlich verwirrend für dich und Emilie sein muss, aber wir werden alles geben um euch zu helfen und zu unterstützen. Und ihr habt, wenn ihr uns begleitet, uns jetzt als neue Familie. Außerdem würde ich mich sehr freuen wenn du mitkommen würdest", ich sah ihn in die Augen und er begann zu lachen. "Danke, danke für alles. So viel wie ich weiß, habe ich eh keine Wahl und werde mitkommen müssen und außerdem wird Emilie sicher schon draußen alles geklärt und unterzeichnet haben, so dass wir offiziell ein Teil dieser Gemeinschaft sein werden und die Reise bald losgehen wird. Ich habe nur solche Angst, dass etwas passieren wird. Ich habe schon einmal ein  Familie verloren und habe Angst noch einmal verletzt zu werden." - "So lange ich da bin, wird dir nichts passieren, ruh dich jetzt aus. Morgen wird die Reise los gehen und ein harter Tag werden. Mach dir keine Sorgen sondern genieße unsere Anwesenheit. Es wird sicher lustig." Zum ersten Mal im Leben fühlte ich mich sicher und verstanden, von jemanden der nicht Emilie war. Er hatte recht, die Zwerge waren eine lustige Gesellschaft und würden schon bald unsere neue Familie sein. Ich muss einfach versuchen, die Vergangenheit zu vergessen und beginnen, Spaß an der Gegenwart zu haben. Plötzlich war das unsichere und bedrückende Gefühl weg und ein Gefühl voller Freude und Abenteuerlust machte sich in mir aus. Ich begann zu lächeln und lehnte mich gegen Kili, welcher etwas geschockt, aber nach einer Weile sehr entspannt aussah und mir einen Kuss auf die Stirn gab. Glücklich schloss ich meine Augen und schlief ein.

~ Unexpected ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt