Kapitel 6

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Emilie's POV

Wir ritten eine Weile, ich neben Fili und Maia natürlich neben Kili, als plötzlich Bilbo hinter uns auftauchte. "Wartet! Wartet! Ich habe unterzeichnet!", sagte er und reichte Balin den Vertrag, den er schnell gründlich durchlas, und lächtelte, "Willkommen in der Gemeinschaft von Thorin Eichenschild!" - "Gebt ihm ein Pony", entgegnete Thorin nur leicht genervt, bevor er sich umdrehte und weiter ritt. 

"Also. Jetzt, da die Reise los geht, kann ich euch auch eure Fragen beantworten. Welche habt ihr zuerst?", fragte Gandalf, der auf einmal neben uns ritt. "Ich würde ja gerne mal wissen, was wir machen sollen, wenn wir vor Smaug stehen?", fragte ich und Fili sah mich verwundert an, da er ja noch nicht von unserem Teil der Reise wusste. Gandalf schaute uns an und sagte: "Ich wusste, dass das eure erste Frage sein wird, doch es tut mir leid, aber ich kann sie euch nicht beantworten. Das einzige, was ich weiß, ist das eine von euch eine wichtig Rolle bei der Bekämpfung von Smaug spielen wird und die andere hat eine genauso wichtige Rolle zu spielen, aber wobei war mir nicht möglich zusehen." Maia und ich nickten nur und beließen es dabei und ritten weiter, bis Thorin plötzlich verkündete, dass wir in 100 Metern unser Lager für die Nacht aufbauen werden.

Fili's POV

Als wir an dem Rastplatz ankamen, befahl Thorin, dass Bofur sich um die Pferde und Bombur sich um das Essen kümmern sollte. Während Kili mit Maia neben uns ihre Bettrollen für die Nacht vorbereiteten, legte Emilie sich neben mich, was mich sehr freute, da ich begonnen habe sie etwas zu mögen, weil wir in den letzten Tagen sehr viel geredet haben. Natürlich hatten ich und Kili über die beiden gesprochen, während wir ritten und er sagte mir, das er Maia schon sehr gern mochte und ich gestand, das Emilie auch nicht die Schlimmste ist, was uns beide zum Lachen brachte. Als Emilie sich neben mich setzte grinste ich sie an, doch sie rollte nur mit ihren Augen und grinste. "Nein, vergiss es, daraus wird nichts", hörte ich Maia sagen. "Worum geht es?", fragte ich. "Kili versucht schon die ganze Zeit um jeden Preis, dass ich einwillige das er mir einen Kuss geben darf." Plötzlich lachte die ganze Gesellschaft und Kili wurde rot und guckte zu Boden. Ich flüsterte ihm zu: "Tja Brüderschen, das wird wohl nichts" - "So leicht gebe ich nicht auf!", sagte er und drehte Maia zu sich, zog sie an sich und gab ihr einen Kuss, mitten auf die Lippen. Sie sah ihn geschockt an, doch schloss dann die Augen und genoss den Kuss.

Maia's POV

Er küsste mich? Er küsste mich!? Ich konnte es nicht fassen und wollte mich erst von ihm losreizen, doch dann begann ich den Kuss zu genießen. Es fühlte sich gut an und ein ungewohntes Gefühl breitete sich in mir aus. Nach kurzer Zeit, was für mich wie eine Ewigkeit war, löste er sich von dem Kuss und wir grinsten uns an und ich lehnte meinen Kopf gegen seinen. Plötzlich begannen alle Zwerge zu pfeifen und zu lachen. 


Als ich zu Emilie und Fili rüber sah, sah ich, wie Fili Emilie auf die Schulter tippte und sich zu ihr beugte. Anscheinend wollte er die Gelegenheit nutzen und das selbe machen wie Kili, doch wie ich Emilie kannte, würde es Zeit brauchen, eh sie wieder mit jemanden küssen und lieben würde, was ich auch verstand, nachdem was ihr erster und letzter Freund mit ihr anstellte. Ich konnte verstehen, dass es dauert, eh sie wieder den Mut hat, jemanden zu vertrauen und das Gefühl von Geborgenheit, Führsorge und Zweisamkeit wieder mit Liebe in Verbindung zu bringen. "Nein, Fili", sagte sie nur schnell und legte einen Finger auf seine Lippen. Die Beiden waren schon sehr süß zusammen und Fili musste erfahren, was passiert war, damit er sie versteht und darauf eingehen kann. Fili wollte nicht aufgeben und hielt sie fest an den Armen und wollte sie zu sich ziehen. "Fili, nein, bitte lass mich", sagte Emilie und begann zu zittern, als er sie berührte. Ich sah in Fili's Augen, dass er ihr unbedingt einen Kuss geben wollte, weil er sie liebte, doch in Emilie's Augen, sah ich nur Angst und Schmerz. Plötzlich presste er seine Lippen auf ihre und ich sah wie Emilie Panik bekam. "Fili, bitte lass sie in ruhe!", sagte ich schnell und Kili sah mich besorgt an und als Fili nicht der Geichen tat, rief er mit lauter Stimme: "FILI!" Auf einmal drückte Emilie sich von ihm weg, sie weinte, und schlug mit den Händen gegen seine Brust dabei. Automatisch erhob Fili seine Hande um zu symbolisieren, dass alles okay und jetzt vorbei ist, und sagte: "Was ist denn? Ich dachte es würde dir gefallen?", doch Emilie sah nur die Hände, die sich über ihr erhoben und zuckte zusammen und wich nach unten aus. Plötzlich kamen ihr wieder die Bilder und so auch die Erinnerungen in den Kopf und sie sackte weinend auf die Kniee zusammen. Als ich zu ihr gehen wollte, ignorierte sie mich und stand auf und rannte Richtung Wald. Fili stand nur verdutzt da und schaute verwundert in die Runde. "Es ist keine gute Art ein Mädchen zu zwingen sie zu küssen..", sagte Thorin und Fili entgegnete: "Ich dachte sie empfindet das selbe für mich und das sie es mögen würde.. Ach vergesst es, wenn sie nicht will, soll es mir egal sein! Soll sie sehen, was sie davon hat!" Mit diesen Worten wollte Fili gehen. Er lief um einen Felsen und war schon fast verschwunden, als ich mich zu Wort meldete: "Es gibt einen Grund warum Emilie und ich nicht über unsere Kindheit bzw. Vergangenheit sprechen wollen. Das liegt daran, dass wir, im Gegensatz zu euch, keine guten Erfahrungen gemacht haben. Bei mir war es so, dass meine Mutter gleich nach meiner Geburt starb. Mein Vater war voller Trauer und Hass zu gleich, wenn er mich sah. Er hat mich 7 Jahre lang wie Dreck behandelt und mir das Gefühl gegeben unnütz zu sein und so kannte ich nie das Gefühl von Liebe und Führsorge oder wie es war in einer richtigen Familie zu leben. Hatte ich Fragen oder Probleme so ging ihn das nichts an und er schickte mich weg. Wenn ich nach Mutter fragte, antwortete er nicht. Meine Kindheit bestand nur darin in die Schule zu gehen und dann den restlichen Tag alleine in meinem Zimmer zu sein, voller Probleme und Fragen. Als ich 8 wurde, wurde ihm alles und vor allem ich ihm zu viel und er ging fort. Ließ mich einfach zu Hause alleine und verschwand. Deshalb wurde ich in ein Waisenhaus geschickt, wo Kinder ohne Eltern hinkommen, doch dort fand ich weder Freunde noch hat mich eine Familie adoptieren wollen, weil ich ihnen allen zu ängstlich und verstört war, denn damals litt ich sehr unter diesen Umständen. Ich lernte Emilie damals in der Schule kennen und wurden beste Freunde. Ihr konnte ich alles erzählen, was mir Kraft gab, und sie konnte mir alles sagen, doch im Waisenhaus konnte sie mich nicht sehr oft besuchen. Als ich 16 Jahre alt wurde, begannen Emilie und ich unsere Flucht zu planen. Sie aus ihrem Leben und ich aus dem Waisenhaus. Die Flucht ist uns gelungen, doch am Flughafen angekommen, verpassten wir unseren Flug und wie es weiter ging wisst ihr ja." Ich lächelte in die Runde, doch bekam nur traurige und mitleidige Blicke zu, "es geht mir gut", sagte ich lachend, "jetzt habe ich euch und ihr gebt mir ein Familiengefühl und vieles mehr!" Plötzlich sprangen alle auf und umarmten mich. "Wir fühlen uns geehrt", sagte Bofur und verbeugte sich, "nicht nur, dass du uns diese Geschichte anvertraut hast, sondern auch, dass wir die Ehre haben, Teil deiner Familie zu sein. Wir werden alles geben um dich glücklich zu machen und um dich zu schützen. Und Emilie natürlich auch! Wie war eigentlich ihre Geschichte?" - "Sie hatte einst einen Freund in unserer Welt. Es war ihr Erster und sie war so glücklich, unerfahren und dumm zu gleich. Sie liebte ihn über alles, doch er behandelte sie wie Abschaum. Er beleidigte sie, er schlug sie, verprügelte sie, verletzte sie, quälte sie und all solche Sachen. Doch wie die Liebe nun einmal war, traute Emilie sich nicht sich von ihm zu trennen, aus Angst, aber auch daher, dass sie ihn besser kannte und liebte. Doch nach einiger Zeit wurde sie schlauer, selbstbewusster und erwachsener und sie empfand außer Hass nichts mehr für ihn. Sie beschloss wegzulaufen und floh mit mir. Viele schlechte Erinnerungen hat sie seitdem und deshalb viel es ihr schwer euch zu trauen, weil sie Angst hatter verletzt zu werden. Doch neben den Erinnerungen bleiben auch die Wunden." Die anderen waren geschockt und wollen sich auf die Suche nach Emilie machen, doch Fili stand schon auf und sagte, dass er sie suchen geht und alleine mit ihr sprechen und sich entschuldigen will. Die Zwerge nickten und legten sich schlafen, da es dunkel wurde. Ich legte mich zu Kili und kuschelte mich eng an ihn heran. Er hielt mich fest an ihn und legte einen Arm um mich und sagte: "Es tut mir leid was ihr und dir passiert ist und ich werde alles dafür geben, dass du dich heimisch, glücklich, geborgen und geliebt fühlst." - "Geliebt?", fragte ich ungläubig. "Ja geliebt und das mehr als alles andere, auch wenn wir uns noch nicht lange kennen. Es ist bei uns Zwergen so, dass es nur eine Bestimmte im Leben gibt und man spürt es sofort, wenn man sie sieht. Sie ist die Eine, die man wahrlich liebt und es ist wie Liebe auf den ersten Blick. Sobald man in der nähe seiner Einen ist, fühlt es sich an als ob man der glücklichste Mensch auf der Welt wäre und man hat sofort eine Bindung zu ihr und den Drang sie mit allem was man hat zu beschützen. Es gibt nur wenige Zwergenfrauen und bis jetzt hatte nur Gloin das Glück seine Eine zu finden. Hat man sich gefunden, gibt es zwei Wege: Entweder sie liebt dich auch, dann müssen die Beiden durch einen Schnitt ihr Blut vereinen um die Zusammengehörigkeit zu Symbolisieren und sich ein Versprechen geben, das ewige Liebe und Treue beinhaltet. Aber wenn sie ihn nicht liebt, so ist sie wie eine Schwester für ihn und er gibt alle damit es ihr gut geht und beschützt sie mit seinem Leben. Ich hoffe das alles geht dir nicht zu schnell, Maia, aber ich glaube du bist meine Eine. Als ich dich zum ersten Mal damals im Wald sah, fühlte es sich schon anders an, als sonst, wenn ich Zwergenfrauen traf. Es war ein unbekanntes, und doch so schönes Gefühl. Ich kannte dich noch nicht und wollte deshalb unbedingt, dass du uns begleitest, weil ich meine Eine nicht verlieren wollte, auch mit dem Risiko, dass sie mich nicht liebte, aber eine Chance bestand trotzdem." Als er das sagte, fühlte es sich an als ob Schmetterlinge in meinem Bauch wären. Zum ersten Mal im Leben fühlte ich so etwas und bekam das Gefühl geliebt und gebraucht zu werden. Es war ein wunderschönes Gefühl! Auch wenn ich noch nicht genau wusste ob es sich so genau anfühlte wusste ich es: Ich liebte ihn! Er guckte traurig zu Boden und ich wunderte mich wieso? Doch dann bekam ich mit, dass ich ihm noch nicht geantwortet habe. Doch dieses Gefühl konnte ich nicht mit Worten beschreiben, weshalb ich mich entschied, es genauso wie er zu machen: Ich hob sein Kinn hoch und küsste ihn. Er lächelte in den Kuss hinein und wir genossen den Kuss. Wir wurden durch ein Räuspern von Fili und Emilie unterbrochen. "Was haben wir verpasst?", sagten beide gleichzeitig und begannen zu lachen. Ich schaute nur zu Kili und grinste. So glücklich habe ich mich noch nie in meinem Leben gefühlt!

Okay ich hoffe es war nicht zu schlimm oder zu langweilig, weil ich echt viele Schreibblockaden hatte :D Naja das ist dabei raus gekommen und wir hoffen, dass es euch gefallen hat und im nächsten Kapitel was sicher morgen kommen wird, kommt dann Emilie's und Fili's POV.

LG

Sabrina und Laura :*

~ Unexpected ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt