Fili's POV
Ich spürte, dass ich mich bewegte und versuchte mit aller Kraft meine Sicht zu verschärfen. Ich hörte Emilie's Stimme, sie war wütend. Die schwarze Sicht wurde zu einer verschwommenen Sicht. Emilie, ich konnte sie sehen! Wie gerne würde ich zu ihr gehen und sie in den Arm nehmen, damit dieser schlimme Albtraum endet. Ich musste ihr irgendwie zeigen, dass ich vergiftet bin und ich mich nicht wehren kann, doch das ist ja der Punkt, wie konnte ich es ihr zeigen, wenn ich mich nicht selbst steuern kann? Emilie schrie mich an und ich wollte ich könnte ihr alles erklären, doch ich ging plötzlich auf sie zu und schmiss sie aus meinem Raum! Warum tue ich ihr das an? Dann tat ich etwas was sie mir und ich selbst mir nie verzeihen werden: Ich schlug sie! Ich war schockiert von dem was ich tat und sie sah so hilflos aus. Ich versuchte mit aller Kraft zu ihr zu gehen, doch schaffte es nicht, als auch schon Kili und Maia auf uns zu rannten. Ich war wütend auf mich selbst und spürte wie Kili mich gegen die Wand drückte, dann wurde alles wieder schwarz um mich und es war als würde ich schlafen, doch ich spürte noch wie mein Körper sich bewegte.
Emilie's POV
Als ich am nächsten Tag aufwachte, war ich alleine im Zimmer. Ich stand auf, zog mich um und ging in das Esszimmer, weil die Zwerge sich dort am meisten aufhielten. Als ich ankam sah ich Maia mit Bofur und Balin an einem Tisch, die anderen waren im Raum verteilt. Maia zeigte mit einer Kopfbewegung in Richtung Balkon, wo Thorin mit Kili und Fili stand. "Was besprechen sie?", fragte ich Maia, doch Bofur antwortete: "Er wird sicher über euch reden, ihr vier Turteltauben!", er lächelte uns an, "Er wird sicher nicht sehr glücklich sein, dass ihr nicht von Adel seid, aber er wird sich sicher trotzdem für seine Neffen freuen!" Ich senkte meinen Kopf und sagte: "Aus den vier Turteltauben wurden nur noch zwei!", er sah mich geschockt an, "Fili hat seine Meinung schlagartig geändert, aber mir geht es gut. Das Leben geht weiter." Bofur sah mich traurig an, doch ich schenkte ihm ein Lächeln. Et legte eine Hand auf meine Schulter und sagte mir: "Fili ist ein Trottel, wenn er dich gehen lässt." Wir fingen an zu lachen. Maia strahlte überglücklich ihren Ring an, was Bofur mitbekam und voller Freude sagte: "Er hat doch nicht wirklich? Ihr habt? Oh mein Gott, wenn Thorin das erfährt! Ich freue mich für euch!" Er lächelte Maia an. "Bofur! Psst! Es muss doch nicht gleich jeder mitbekommen", sagte ich und steckte ihm ein Brötchen in den Mund.
Plötzlich kam Kili wütend auf uns zugelaufen und flüsterte Maia etwas ins Ohr. Man konnte seine Wut nicht nur sehen, sondern auch spüren. Maia weitete ihre Augen und nickte. Dann ging Kili in unser Zimmer. Ich sah auf den Balkon, auf dem nur noch Fili und Thorin standen. Er hatte eine Hand auf Fili's Schulter und schaute dann zu mir. Fili nahm seine Hand runter und ging. "Packt eure Sachen! Wir brechen auf! Gandalf wird später zu uns kommen, wir müssen uns beeilen!", sagte Thorin und ging an uns vorbei.
Kili's POV
Ich wurde durch ein Klopfen an der Tür geweckt und schlich leise zur Tür, damit ich Maia und Emilie nicht wecke. Als ich die Tür öffnete, stand Thorin vor mir. Er zeigte mir, dass ich ihm folgen soll und wir gingen in den Essenssaal auf einen Balkon, auf dem Fili schon wartete. "Was ist los?", fragte Fili. "Es geht um Maia und Emilie. Die anderen und ich haben bemerkt, dass aus euch langsam mehr als nur Freundschaft wird, dass ihr ein Auge auf sie geworfen habt" - "Selbst wenn, wo liegt daran das Problem?", unterbrach ich Thorin. Er schaute mich entgeistert an und sagte: "Es ist ein Problem. Ich soll auf euch aufpassen und habe hier das sagen und ich verbiete es euch! Ihr kennt sie kaum und sie haben keine Adelslinie. Das Volk wird sie nicht akzeptieren, sie sind einfach Menschen. Wir haben einen Ruf zu wahren, denn sie in den Dreck ziehen, sie wissen nichts von Traditionen und der Gleichen. Sie sind jung und unerfahren, sie werden nie ein Volk an eurer Seite leiten können! Wollt ihr unsere Linie etwa mit Füßen treten?" Ich war schockiert was er da sagte und wut machte sich in mir breit. "Du hast Recht! Sie sind nur eine Plage und Last! Ich, für meinen Teil, stimme dir vollkommen zu! Sie waren nur eine Ablenkung für zwischendurch, sie haben nichts zu bedeuten, mach dir keine Sorgen", sagte Fili plötzlich. "Ist das dein Ernst? Du hast sie geliebt und vieles noch mehr! Ich stimme dir keines Wegs zu! Ich liebe Maia und du wirst daran nichts ändern können und uns daran nicht hindern können! Mir ist egal was andere denken oder sagen werden! Ich weiß nicht was mit Fili los ist und warum er nicht meiner Meinung ist, aber stehe zu Maia und werde ihr treu bleiben, wie ich es versprochen habe!", sagte ich und Thorin sah mich geschockt an: "Hast du etwa!? Ich werde schon dafür sorgen, dass du zur Vernunft kommst, sonst wird es Konsequenzen für dich haben!" Doch ich ging schon stürmich von ihnen weg, denn sonst hätte ich mich nicht mehr zügeln können. Ich ging zu Maia und flüsterte ihr ins Ohr: "Er will uns auseinander bringen, doch das lass ich nicht zu! Ich liebe dich und werde bei dir bleiben, wie versprochen, auch wenn er mich verstoßen wird!" Dann ging ich fort in unser Zimmer.
Maia's POV
Wir versammelten uns alle an der Stelle, wo uns gestern der brünette Elb in Empfang genommen hatte um endlich weiter zu reisen. Wir bestiegen eine Berg und blickten ein letztes Mal auf Bruchtal. Vergessen werden Kili und ich es nie und hoffentlich bald wieder kommen. Nach einer Weile begann es zu regnen und wir mussten einen noch steileren Berg erklimmen. Der Pfad war sehr schmal und Bilbo wäre fast gestürzt. Zu unserem Glück, begann es zu Donnern und zu Blitzen. "Na toll. Noch mehr Unwetter!", sagte ich genervt. "Das ist kein Donnergrollen! Das ist eine Donnerschlacht, seht!", rief Balin und zeigte auf einen Steinriesen, der gerade aus einem der Felswände entstand. Er warf einen Stein auf uns und verfehlte uns nur knapp. Kili zog mich und Emilie schützend hinter sich. Plötzlich bewegte sich der Boden. Wir standen auf einem weiteren Steinriesen! Der Boden begann sich zu spalten, so dass Kili und ich von einander getrennt wurden. Ich wollte gerade zu ihm rüber, als mich Emilie's Hand aufhielt. Ich sah Kili verängstig an und lehnte mich dann zu Emilie. Unser Steinriese stand auf und kämpfte gegen die anderen Steinriesen. Er knallte mit seinem Knie gegen den Berg, so dass Emilie und ich, sowie die anderen, uns auf festem Boden in Sicherheit bringen konnten. Dann sah ich, wie unserem Steinriesen der Kopf angeschlagen wurde. Er sackte auf die Knie! Ich hielt meine Luft an und weitete meine Augen, denn die anderen waren immer noch auf einem der Knie! Ich schrie Kili's Namen und er sah mich besorgt an. "Ich liebe dich! Es wird alles gut!", formte er mit seinen Lippen. Dann prallte das Knie gegen die Felswand! Ich begann zu weinen und Emilie nahm mich in den Arm, sie weinte auch. Ich schrie so laut ich konnte seinen Namen und man konnte meinen Schmerz in dem Schrei spüren. Dann blickte Emilie sich um und fand Fili nicht. Er muss auch auf dem anderen Knie gewesen sein! Emilie weinte noch mehr und wir gingen mit den anderen an die Stelle, an der sie aufgeprallt sind. "Nein, Maia, schau dir das nicht an", sagte Emilie, doch ich rannte schon um die Ecke.
Was ich sah, brachte mich noch mehr zum Weinen. Sie waren am Leben! Ich rannte auf Kili zu, der sich den Dreck von den Sachen wischte, und umarmte ihn. Ich drückte ihn so fest es ging an mich und küsste ihn. Dann legte ich meinen Kopf auf seine Schultern und flüsterte ihm ins Ohr: "Mach das nie wieder! Tu mir das nie wieder an!" Dann lächelte ich ihn an und er küsste mich erneut.
Emilie's POV
Sie lebten! Sofort rannte ich zu ihnen und half ihnen auf. Ich musste schmunzeln, als ich sah wie überglücklich Maia war und man sah ihre Freude ihr an. Ihre Augen funkelten, wie noch nie zuvor. Dann schaute ich mich um ob jemand verletzt ist und zum Glück fand ich alle unversehrt. Ich ging zu Fili und wollte ihm auf helfen und fragte: "Ist alles okay? Ich habe mir Sorgen gemacht, ich kann es leider doch nicht so schnell abstellen wie du du, dieses Gefühl." Fili stand auf und sah mir in die Augen, sie sahen so kalt und leer aus. "Danke, aber mir geht es gut. Verschwende deine Sorgen lieber an andere und lass mich damit in Ruhe, ich kann nichts dafür", sagte er und ging an mir vorbei. Ich könnte ihm am liebsten den Hals umdrehen, doch ich konnte nicht. Wir gingen in eine Höhle, die Thorin gefunden hatte und legten uns schlafen. Gloin wollte ein Feuer machen, doch Thorin sagte nein, da man nie wusste, was für Kreaturen in Höhlen herumlungern und Höhlen selten unbewohnt sind. Ich legte mich etwas abseits von den anderen, da ich alleine sein wollte. Maia lag eng an Kili gekuschelt und schlief schon. Er legte eine Decke und einen Arm über sie. Dann legte er ihren Kopf vorsichtig auf seinen Schoß und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Bevor er einschlief, gab er ihr noch einen Kuss auf die Stirn. Am Ende waren nur noch Bofur und ich wach. Bofur war nicht nur ein lustiger, sondern auch ein vertrauensvoller und liebenswerter Zwerg, weshalb wir kurz über die letzten Tage redeten und auch er sagte, dass alles gut wird und er Fili noch nie so gesehen hatte. Nach einer Weile schlief ich ein.
Ich träumte gerade an die ersten Tage, als wir hier ankamen, als ich auch schon durch Thorin's laute und energische Stimme geweckt wurde. Noch ehe ich fragen konnte, was los ist, begann der Boden unter uns sich zu öffnen! Ich wusste ja von Anfang an, dass diese Reise kein Zuckerschlecken wird, aber trotzdem dachte ich mir: "Warum immer wir? Können wir nicht einmal für nur ein paar Tage ohne Probleme unsere Reise weiterführen? Ohne das etwas passiert und wir in Schwierigkeiten geraten? Können wir nicht einfach nur durch Wälder und Felder wandern und die Aussicht genießen, anstatt angegriffen und verfolgt zu werden, von Steinriesen fast zermalmt zu werden oder von Trollen gegrillt zu werden?"
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~ Unexpected ~
FanfictionEmilie und Maia flüchten vor ihren Vergangenheiten und geraten durch einen Flugzeugabsturz nach Mittelerde. Dort treffen sie auf 2 gutaussehende junge Zwerge namens Kili und Fili. Sie kommen mit auf die Reise zum Erebor und erfahren, dass sie noch e...