Kapitel 7

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Fili's POV

Als Maia mit ihrer Geschichte fertig war, war ich schockiert! Wie konnte man ihnen so etwas antun? Jetzt verstehe ich auch die Angst und Zweifel von Emilie! Ich bin ja so ein Idiot! Was habe ich nur getan!? Ich muss sie suchen und mich entschuldigen!

Die anderen wollten sich gerade auf die Suche nach ihr machen, doch ich stand auf und sagte ihnen, dass sie hier bleiben sollten und ich sie suchen und das klären werde. Das veranlasste die Gesellschaft dazu, sich hinzusetzten und Schlaf zu finden. 

Ich ging ein paar Meter in den Wald hinein, in den sie nur wenige Minuten zuvor gestürmt ist, als ich auch schon eine weinende, auf dem Boden sitzende Person fand. Es gab keine Zweifel das  es Emilie war. "Es tut mir leid", sagte ich ihr, doch sie erschrak sich nur und schaute schnell zu mir auf. Ich sah ihn ihre Augen, die voller Angst und Trauer waren und langsam rot vom Weinen wurden. "Fili, bitte geh weg! Lass mich, bitte!", schrie sie mich an, doch ihr bitte war voller Verzweiflung, so dass man hören konnte, wie sehr sie alleine sein wollte und leidete. "Nein, was mit dir geschehen ist war furchtbar! Und ich Idiot war nicht besser!" - "Nein, ist schon okay, es war mir zwar ziemlich unangenehm, aber du konntest es ja nicht wissen und vergleich dich niemals mit ihm." - "Dennoch hätte ich mich zügeln müssen, doch ich konnte nicht und das tut mir leid. Ich weiß, dass du jetzt sicher nichts mehr mit mir zu tun haben möchtest, doch ich wollte, dass du folgendes weißt: Egal was passieren wird, ich werde immer bei dir sein und helfen, dich bei Problemen unterstützen und bei Sorgen trösten. Du kannst mir vertrauen, auch wenn ich gerade schwach wurde, aber wer kann es mir bei dem Anblick denn schon verübeln", bei diesen Worten schenkte sie mir ein leichtes Lächeln und ich reichte ihr meine Hand um ihr aufzuhelfen. Als sie sich nach meiner Hand ausstreckte, zog sich automatisch ihr Ärmel nach oben und zum Vorschein kamen viele blaue Flecke und Narben. "War er das?", sagte ich voller wut. "Was? Oh, nein, das kommt vom Absturz", sagte sie verlegen, blickte zu Boden und krämpelte ihren Ärmel nach unten, doch ich stoppte sie, hob ihr Kinn hoch und sagte: "Lüg mich nicht an!" Ich zog den Ärmel wieder nach oben. "Ich kann nicht verstehen, wie man dir so etwas antun kann!" Dann krämpelte ich den Ärme wieder nach unten und küsste die Außenfläche ihrer Hand. "Es tut mir wirklich leid! Kannst du mir verzeihen? Ich werde so etwas nie wieder tun, versprochen!" Dann tat sie etwas für mich unerwartetes und umarmte mich und flüsterte mir ins Ohr: "Nie wieder ist eine sehr lange Zeit." Sie unterbrach die Umarmung und lächelte mich an. Dann begann sie in Richtung Rastplatz zu laufen und fragte noch schnell, ohne mich sich umzudrehen: "Kommst du?" Doch ich schaute ihr nur verdutzt hinterher, lächelte dann und lief ihr nach. 

Kaum waren wir am Rande unseres Lagers angekommen, folgte schon die nächste Überraschung. Als wir ankamen, sahen wir Kili und Maia eng umschlungen aneinander gekuschelt. Wir gingen näher an das Lager und plötzlich passierte das, was schon lange Viele hofften: Sie küssten sich! Man konnte sehen, wie glücklich die Beiden waren. Wenn es nur so einfach bei Emilie und mir wäre. Oh mein Gott was dachte ich nur da? Habe ich wirklich begonnen sie mehr zu mögen? Ich räusperte mich kurz, was die Beiden dazu veranlasste aufzuhören. "Was haben wir verpasst?", sagten Emilie und ich fast gleichzeitig und begannen bei dem Anblick der zwei Verliebten zu lachen. Maia grinste meinen Bruder nur an und legte ihren Kopf auf seine Schultern. "Du, mein lieber Fili, hast verpasst, wie dein Bruder der süßeste und romantischste Zwerg von ganz Mittelerde war!" Ich gab Kili einen spöttischen Blick, weshalb er errötete und zu Boden sah, aber sich dadurch noch einen Kuss von Maia erhaschte. "Alles in Ordnung mit dir?", fragte Balin Emilie besorgt. "Jaja, jetzt geht es mir schon viel besser", sagte sie und lächelte ihn an und blickte dann zu mir.

Emilie''s POV

Ich setzte mich neben Maia und Kili und versuchte einzuschlafen, Fili lag natürlich neben mir. Die anderen waren schon eingeschlafen, doch ich konnte noch nicht schlafen, genau wie Maia. Als ich mitbekam, dass sie noch wach ist, standen wir beide auf und gingen näher ans Feuer um zu reden. "Also Maia", ich lächelte sie an, "wie kam es zu dem Kuss?" Maia wurde sofort rot im Gesicht und erzählte mir alles, was in meiner Abwesenheit passiert war. Als ich erfuhr, was Kili ihr alles gesagt hatte, über Zwerge und ihre die Eine, kam ich ins grübeln. Vielleicht war ich ja Fili's Eine? Aber wie konnte das sein? Wir kannten uns kaum und ich war auch nicht wirklich was besonderes.. Ach, ich bilde mir nur wieder etwas ein.. Aber warum kümmert er sich dann die ganze Zeit um mich? Wollte er mit dem Kuss vielleicht herausfinden, ob ich seine Eine war? "Woran denkst du gerade?", unterbrach Maia meine Gedanken. "Hm? Was?" - "Ich habe dir gerade erzählt, was Balin uns vorhin über die Schlacht um Moria mit Thorin, Azog und vielen anderen tapferen Zwergen erzählt hat." Kaum war sie fertig mit ihrer Rede an mich, begann sie mir noch einmal die Geschichte um Moria zu erzählen. Ich hörte ihr zwar aufmerksam zu, hatte aber dennoch meine Gedanken bei meinen Fragen um Fili. "Du und Kili sehen sehr glücklich aus. Ich bin froh für dich", sagte ich und umarmte sie. Sie hatte es verdient glücklich zu sein und endlich Liebe zu empfinden. "Danke, das bin ich auch. Und aus dir und Fili wird sicher auch bald was", sagte sie und grinste mir ins Gesicht. "Mir und Fili? Was soll denn mit mir und Fili sein?" - "Ach komm schon, ich sehe doch wie du ihn anguckst und auch wie er dich anguckt." Bei diesem Gedanken begann ich zu grinsen, was Maia natürlich mitbekam. "Aha, dieses Grinsen sagt mehr als 1000 Worte", sagte Maia hämisch und stieß mich mit dem Ellenbogen in die Rippen. Ich grinste gleich noch mehr und errötete: "Du bist ein Idiot!" - "Aha, aha, wer ist denn da verliebt?", fragte Maia spöttisch. "Ach lass mich doch in Ruhe!", sagte ich lachend. "Ich bin froh, dass du glücklich bist und mir sicher, das Fili mehr als nur gut mit dir umgehen wird." - "Ja, ich weiß." 

Fili's POV

Als ich aufwachte war es noch dunkel und ich bemerkte, dass Maia und Emilie fehlten. Sie gingen gerade ans Feuer und setzten sich. Ich hörte, dass Kili auch munter war und mir ein Zeichen gab leise zu sein, damit wir hörten, was die beiden zu sagen hatten. Als ich hörte, was die Beiden über uns sagten, war ich geschockt und glücklich zu gleich. Ich war froh, dass Kili jemanden gefunden hatte, doch wie würde Thorin reagieren, wenn er erfährt, dass Kili's Eine Maia ist? Doch als ich zu ihm schaute, sah ich wie glücklich er war und das war das Wichtigste. Als ich ihn ansah, sah ich wie er strahlte und überglücklich war, das zu hören. Plötzlich hörte ich wie die Beiden über mich redeten! "Herzlichen Glückwunsch, Brüderchen!", sagte Kili und stieß mir seinen Ellenbogen in die Rippen, genau wie es Maia bei Emilie machte. "Noch ist nichts beschlossen." - "Für mich sieht es ziemlich beschlossen aus." - "Ich bin mir nicht sicher ob sie die Eine ist. Okay, bei mir war es genauso wie bei dir: Damals im Wald hatte ich schon ein ungewohntes Gefühl, als ob ich sie schon ein Lebenlang gekannt hätte, ohne sie zu kennen. Und wenn ich ihr aus dem Weg ging oder ihr misstraute, so fühlte es sich schlecht an. Ich war mir erst unsicher und konnte es nicht glauben, weshalb ich es prüfen wollte und sie küssen musste. Es fühlte sich so magisch an! So vertraut und langersehen. Es war ein komisches Gefühl." - "Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie es ist. Wie Maia schon sagte: Ich sehe auch wie du sie ansiehst, dieses Funkeln in deinen Augen. Ich habe mich schon entschieden: Maia ist meine Eine und sie ist mehr als nur eine Schwester für mich. Du musst jetzt nur entscheiden, ob Emilie für dich nur eine Schwester ist, oder doch mehr." Mit diesen Worten schloss Kili seine Augen, grinste noch kurz und schlief ein. Er hatte recht: Ich muss mich entscheiden! Aber wie?

~ Unexpected ~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt