Kapitel 25
Happily - One DirectionSmile - The Vamps
Something Good Can Work - Two Door Cinema Club
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Es war neun Uhr in der Früh, als das Sonnenlicht durch meine Vorhänge drang und mich weckte. Ich blinzelte mit meinen Augen, bis ich das Gefühl hatte endgültig wach zu sein. Ich wollte nicht all zu viel von meinem Tag verlieren, außerdem war es Samstag. Ich hatte mir zwar nichts vorgenommen, aber mir würde schon etwas einfallen. Mum schlief noch, also machte ich mir nur ein Müsli und durchblätterte grob die Zeitung. Ich war kein Fan davon Zeitung zu lesen, aber nicht, weil ich nicht gerne las, sondern weil die ganzen Nachrichten einen deprimierten und irgendwann könnte man selbst nicht mehr an das wenig gute in der Welt glauben. Warum wurden nur schlechte Nachrichten weitergegeben? Warum wurde nicht von Dingen berichtet, wo man anschließend glücklich sein konnte, zur Gesellschaft zu gehören. Wahrscheinlich wurde es nicht als wichtig genug angesehen, aber ich hasste es.
Ich entschied mich den Tag zum Trainieren zu nutzen und heute Vormittag bei Mark in der Tanzschule vorbeizuschauen. Ich wusste, dass er heute einen Workshop im Jazz Dance für Kinder und Jugendliche veranstaltete und er hatte mir angeboten mal vorbei zu schauen.
Ich machte mich also im Schnelldurchgang fertig und sammelte meine Tanzsachen zusammen, falls ich mich entschied mitzumachen. Ich beschloss allerdings noch zu warten, bis Mom wach war, da ich sie jetzt schon länger nicht gesehen hatte, obwohl wir im gleichen Haus wohnten.
Ich setzte mich solange mit einem Buch in den Garten. "Wenn du stirbst zieht dein ganzes Leben an dir vorbei", so war der Titel. Ich hoffte, dass es bei meinem Vater nicht so war. Ich hoffte er konnte sein zu kurzes Leben irgendwoanders jetzt weiterführen. Das war das einzige, was ich mir noch für ihn wünschte.
Ich merkte gar nicht wie die Zeit verging, doch auf einmal stand Mom im Garten und wünschte mir einen guten Morgen. Wir redeten eine Weile über belanglose Themen und wie ihr Abend gestern war. Dann erzählte ich ihr, dass ich Mark besuchen würde und sie freute sich, dass ich etwas unternahm.
Eine halbe Stunde später nur befand ich mich im Bus auf dem Weg zum Studio. Vor mir saß ein Mann, mit dem Rücken mir zugewandt und las Zeitung. "BOMBENANSCHLAG AUF EINKAUFSZENTRUM IN BRIGHTON - IMMER NOCH VERMISSTE" Mehr konnte ich zwar nicht lesen, aber auf einmal dämmerte es mir. Ich hatte mir keine Gedanken gemacht, als ich es das erste Mal letztens Abends im Fernseher mitbekam. James lebte in Brighton. Nicht direkt in Brighton, aber in einem kleinen Vorort in Brighton. Was, wenn ihm etwas passiert war? Hätte er Bescheid gesagt? Hatte er überhaupt die Chance mir Bescheid zu sagen? War ihm etwas passiert? Oder seiner Familie? Vielleicht war ihm auch nichts passiert, weil er nicht einmal in Brighton wohnte und ich war wieder einmal nur pessimistisch. Ich hatte keinen blassen Schimmer, was er gemacht hätte und ich wusste auch nicht, wie ich herausfinden sollte, ob ihm etwas zugestoßen ist, wenn er sich nichtmal langsam melden würde. Ja, vielleicht hatte er im Moment größere Sorgen, aber er wusste auch genau, wie ich es hasste, wenn Leute sich nicht bei mir meldeten. Er wusste, wie skeptisch ich geworden war, seit das mit meinem Dad passiert ist.
Auf einmal holte mich die elektronische Stimme aus meinen Gedanken, als ertönte: "Nächster Halt: Lindenhof". Ich sammelte mich schnell und stand dann auf, damit ich nicht meine Haltestelle verpasste. Ich war froh, gleich im Studio angekommen zu sein, so würde ich abgelenkt werden und Spaß haben. Ich könnte mir zu Hause immer noch genug Sorgen machen und recherchieren.
Ich betrat die Tanzschule und sofort waren meinen Sorgen wie weggeblasen. Viele Kinder waren gekommen und riefen aufgeregt durcheinander und bestaunten einander ihre Kostüme. Sie lachten und kicherten und sahen alle so...so glücklich aus. Sie sprangen herum und versuchten sich mit angestrengtem Blick und Zunge zwischen den Zähnen die Schritte zu merken. Manche waren schon richtig gut und ich wünschte mir für sie, sie würden etwas aus ihrem Talent machen. Ich drängte mich langsam und möglichst unauffällig zum Ende des Saales, wo die Regale standen und ich meine Tasche abstellen konnte. Ich stellte mich hinten in die Ecke, wo ich niemanden störte und tanzte mit. Es machte Spaß einmal etwas leichtes zu tanzen, wo man einfach los lassen konnte und sich nicht mit schwieriger Technik und Ausdruck beschäftigen musste. Es fühlte sich so unbeschwert an und egal wie sehr ich die Herausforderung liebte, liebte ich auch, wenn ich einfach drauf los tanzen konnte. Noch eine halbe Stunde lernten die Kinder die Schritte und durften dann eine kleine Pause machen. Mark kam auf mich zu und umarmte mich.
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Tanzen ist Träumen mit den Füßen
Fiksi RemajaTanzen war ihr Leben, doch niemand wusste davon. Bis zu dem Tod ihres Vaters hatte sie niemand tanzen gesehen. Doch mit dem Tod und dem ehemaligen Traum ihres Vaters änderte sich ihr komplettes Leben. Doch als sie James traf, drohte ihr Ziel aus den...