• 37 •

257 16 11
                                    

  Als Linya am Sonntagmorgen aufwachte wusste sie nicht sicher wo sie sich gerade befand. Irgendetwas sagte ihr, dass sie nicht dort war wo sie eigentlich vorgehabt hatte zu sein, aber für den Moment war ihr das völlig egal. Sie kuschelte sich immer noch an die Person, die sie mit einem Arm festhielt und riss erst nach wenigen Minuten die Augen auf.
  "Das ist jetzt nicht wirklich passiert?!?", grummelte sie leise vor sich hin und verfluchte sich innerlich selbst.
  Allerdings wusste sie genau, dass das passiert war.
  Langsam rappelte sie sich auf und sah zu Kai, der immer noch schlief.
  "Na super, Linya! Schlaf doch gleich mit deinem Erzfeind, dann hättest du das auch schon abgehakt auf der Liste mit Dingen die kein normaler Mensch tut!", fluchte sie leise vor sich hin, dann musterte sie Kai.
  Immerhin sah er besser aus als gestern. Vorsichtig legte sie ihre Hand auf seine Stirn und presste ihre Lippen aufeinander. Das Fieber schien auch besser geworden zu sein. Etwas erleichtert über die Lage strich sie ihm nochmal sanft durch die Haare und biss sich dabei auf die Unterlippe.
  "Kannst du nicht immer so süß sein?", nuschelte sie nur, und ließ dann von ihm ab.
  Sie war sich erstmal nicht sicher, ob sie das gerade wirklich gesagt hatte.
  Einen Moment lang sah sie ihn noch an, dann kletterte sie aus dem Bett, nahm alle möglichen Sachen und huschte nach unten. Die ganze Zeit über rätselte sie darüber wie genau es eigentlich so weit kommen konnte. Sie war gestern einfach eingeschlafen und dabei hatte sie sich schon so auf Baekhyun's Bett gefreut nach dem Tag, und dann so etwas! Frustriert und vor allem verwirrt von der ganzen Situation. Wieder fragte sie sich, warum sie überhaupt hier war. Es war falsch. Und es nervte sie.
  Als sie nach zehn Minuten wieder hoch lief war sie sich sicher, dass das alles nur ein Versehen gewesen war und mehr nicht. Sie brauchte schließlich aus einer Mücke keinen Elefanten machen. Das war unnötig und übertrieben.
  "Morgen", nuschelte sie nur, als sie zurück ins Zimmer kam und sah, dass Kai schließlich auch aufgewacht war.
  "Morgen... Bist du schon lange wach?"
  "Keine zwanzig Minuten", sie setzte sich an den Bettrand.
  Kai rappelte sich auf und nahm die Medizin entgegen, die Linya ihm gab. Sie wartete schließlich einen Moment, dann musterte sie ihn genauer.
  "Geht es dir besser?", fragte sie leise.
  Er nickte nur langsam. Linya seufzte erleichtert, nahm ihr Müsli von dem Tablett, reicht Kai noch Tee, stieg über ihn und setzte sich wieder auf die freie Seite des Bettes.
  "Hast du Hunger?", fragte sie schließlich.
  "Nein. Nicht wirklich...", Kai schüttelte den Kopf.
  Linya verzog ihr Gesicht, dann rückte sie näher und hielt ihm ihren Löffel hin.
  "Ich bin krank?"
  "Ich nicht, und ich war die letzten 24 Stunden um dich herum, also stell dich nicht so an", murrte sie nur. "Und zwing mich nicht dich Zwangsernähren zu müssen. Taeyoung war auch nicht so begeistert davon. Glaub mir!"
  Kurz sah er sie an, dann ließ er es zu, dass Linya ihm jeden zweiten Löffel ihres Müslis hin hielt.
  "Ich verschwinde jetzt Mal schnell unter die Dusche, als stell keinen Mist an", meinte Linya, als sie wieder aufstand.
  "Ich gebe mir Mühe", meinte Kai nur mit einem schwachen Lächeln.
  "Schlaf einfach", murmelte Linya nur leise zurück, bevor sie aus dem Zimmer huschte.

  Am Mittag, nachdem Linya auch schon eine Kleinigkeit gekocht hatte machte sie sich daran Kai's Bett neu zu beziehen und etwas mehr Ordnung zu schaffen wieder solange er im Bad war. Sie entdeckte dabei auch ihr rotes Kissen. Sie hatte zwar mehr als genug davon, aber dass er es bis jetzt hier behalten hatte nervte sie immer noch. Trotzdem ließ sie es erstmal hier. Gerade als ihr Handy klingelte, was wohl am Morgen schon öfters passiert sein musste kam auch Kai zurück. Allerdings kam er nicht weit, da Linya ihn sofort wieder aus dem Zimmer schob und zurück ins Bad.
  "Bist du zu doof dir die Haare zu föhnen?", murrte Linya ihn an.
  "Wir haben 30 Grad draußen, Linya-ssi?!?"
  "Mir egal. Ich riskiere doch nicht, dass du weiterhin krank bist und ich noch schuld daran habe!", sie schnappte sich den Föhn.
  "Schon gut. Ich mache das", Kai nahm ihr den Föhn ab.
  Kurz sah Linya ihn noch warnend an, dann verschwand sie aus dem Zimmer. Im Schlafzimmer von Kai schnappte sie sich erstmal ihr Handy und sah endlich nach wer sie die ganze Zeit angerufen hatte. Baekhyun natürlich. Sie beschloss ihn später zurück zu rufen und jetzt lieber noch die paar Minuten Ruhe zu genießen, die sie bekommen konnte.
  "Danke", murrte sie als Kai zurück kam und sich wieder unter seine Decke verkrümmelte.
  "Ich muss dir doch danken."
  "Du musst gar nichts."
  "Linya, warum bist du wieder so sauer?", Kai lehnte sich an die Wand.
  "Warum?", sie sah ihn sauer an. "Weil es mich richtig ärgert, dass ich hier bin. Und Baekhyun hat mich schon fünfmal angerufen und ich hab es überhört und das alles ärgert mich! Wirklich!"
  "Tut mir leid. Ich bin garantiert nicht mit Absicht krank geworden." Kai sah weg.
  "Das mache ich dir nicht Mal zum Vorwurf, Jongin, aber warum bin ich hier und nicht deine bescheuerte Freundin zum Beispiel?", sauer verschränkte sie ihre Arme und sah an die gegenüberliegende Wand.
  Ihr ganzer Ärger war jetzt einfach aus ihr heraus geplatzt. Sie hatte es einfach nicht mehr länger zurück halten können.
  "Krystal?"
  "Hast du ne andere?", gab sie nur sauer von sich.
  "Nein..."
  "Also?!? Warum ist sie nicht hier?"
  "Linya..."
  "Ich will es gar nicht hören. Was zur Hölle sitze ich hier auch noch den ganzen Tag immer hier rum? Wie bescheuert bin ich denn eigentlich?"
  "Ziemlich."
  Jetzt sah sie ihn sauer an. Allerdings lächelte er nur amüsiert.
  "Was?", fauchte sie.
  "Du bist eifersüchtig, auf Krystal?"
  "NEIN!" Die Blonde war kurz davor ihm an den Hals zu springen oder gleich ganz zu gehen.
  "Linya, ich habe keine Freundin mehr."
  Jetzt hielt sie inne und sah ihn überrascht an.
  "Sorry...", brachte sie schließlich nach einigen Minuten heraus. Damit hatte sie nicht gerechnet
  "Schon okay", Kai winkte ab und legte sich schließlich wieder ganz hin.
  Verlegen schwieg Linya jetzt einfach, und musterte hin und wieder Kai, bis sie sich schließlich ihr Buch wieder schnappte und las. Kai machte währenddessen kein Auge mehr zu. Linya selbst war auch etwas angespannt und konnte sich kaum auf die Worte vor ihr konzentrieren.

EXO Next DoorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt