PoV Damian
Sein Haus war nicht weit von meinem Haus entfernt. Ungefähr fünf Minuten musste ich laufen, bis ich zu Hause angekommen war.
Leise versuchte ich den Schlüssel in das Schlüsselloch zu stecken, was mir natürlich nicht gelang.
"Wo warst du?!", fragte meine Mutter besorgt, aber gleichzeitig auch wütend.
"Nirgendwo.", antwortete ich still.
"Sag mir die Wahrheit Damian!". Sollte ich es wagen?
"Bei meiner Nachhilfe.".
"Was für eine Nachhilfe?!".
"Für Mathe ... Mr. Hudge hat die-".
"-Und da kannst du mir nicht einmal Bescheid sagen, Damian?!".
"Es tut mir leid ...". Ich schaute sie erst gar nicht an.
"Wo willst du jetzt hin?!".
"In mein Zimmer ...", meinte ich traurig. Ich wusste, dass sie nicht gekocht hatte. Also bedeutete es auch, dass ich Mrs. Kress angelogen hatte. Meine Mutter würde es mir nicht erlauben, bei anderen Leuten zu essen.
Meine Mutter blieb still und ließ mich zum Glück gehen. So war sie immer drauf.
*
In meinem Zimmer angekommen, machte ich erstmal die Tür zu, schloss mich ein und kauerte zusammen, auf den kalten Boden.
Weinen war bei mir schon Alltag gewesen.
Seitdem meine Eltern sich getrennt hatten, veränderte sich meine Mutter. Sie wurde immer komischer, "gruseliger" und fürsorglicher.
Ich nahm es ihr nicht übel, denn welche Frau würde denn nicht verrückt werden, wenn der Ehemann den man über alles liebte, plötzlich zu einem sagte, dass man schwul sei und sie am nächsten Tag gleich verließ?
Coraline, meine Schwester, die zwei Jahre jünger als ich war, war ebenfalls nicht mehr die gleiche, wie vorher. Sie war depressiv geworden und blockte jeden ab, der sich auch nur mit ihr kurz unterhalten wollte.
Ich würde ihr gerne helfen, aber sie ließ mich nicht.
Und was aus mir wurde? Tja. Ich wurde der beliebte Fuckboy der Schule, der so gar Nachhilfe von einem Elftklässler bekam.
Über meine Vergangenheit und mein Leben wusste niemand Bescheid, was auch gut war. Ich redete nicht gerne darüber.
Langsam hatte ich keine Tränen mehr, verstummte und schniefte bloß.
Da meine Mom nicht mehr kochte, weil sie dachte, dass das Frühstück einem reichte fürs Leben (fragt mich nicht ...), schlich ich mich normalerweise immer aus dem Fenster und kaufte mir was draußen.
Da ich heute aber keinen richtigen Hunger hatte, ließ ich es sein.
Früher hatten wir keine Geldprobleme, aber da meine Mom arbeitslos war und mein Dad sich nicht mehr blicken ließ, überreichte uns meine Oma Pam immer Geld.
Oma Pam hatte ich lange nicht mehr gesehen. Ich liebte meine Oma. Bei ihr fühlte ich mich wohler als bei meinen Eltern, aber da sie jetzt immer noch in Pennsylvania lebte, sah ich sie so gut wie nie.
Mit schwachen Schritten machte ich mich auf den Weg zu meinem Bett. Mein Zimmer sah so unordentlich aus ... Ich hatte einfach keine Motivation zum aufräumen.
Wie konnte ich Brad überhaupt diesen Vorschlag gemacht haben, ihn zu mir einzuladen?! Noch niemand aus meiner Schule war bei mir zu Hause.
Alle dachten immer, dass der coole Damian Ross eine Villa mit heißen Putzfrauen hatte.
In meinen Träumen vielleicht.
Diese Leute wussten rein GAR NICHTS über mich.
Nichtmal meine "Liebe" zu LoC. Aber Moment ... Eine Person wusste darüber jetzt Bescheid.
Brad Kress.
Der Junge, mit dem ich schlafen musste.
Der Junge, den ich eigentlich ausnutzte.
Der Junge, der mich verstand und mich kannte.
DU LIEST GERADE
My sister's boyfriend || boyxboy
Teen FictionBrad und seine Schwester Chloe haben sich noch nie richtig gut verstanden und als Chloe auch noch vor ihren Eltern über ihren neuen Freund schwärmt, interessiert sich der kleine Bruder nichtmal im geringsten dafür, denn alle Freunde der beliebten Sc...