My sister's boyfriend || boyxboy

35'

PoV Damian

Oh man ... Was war denn das?! Bin ich Brad etwa zu peinlich gewesen? Hatte er seiner kleinen Freundin noch gar nicht erzählt, dass wir den gestrigen Tag zusammen verbracht hatte?

Nun ja, ich würde es ihm auch nicht so übel nehmen, denn meinen Freunden würde ich ganz bestimmt nicht davon erzählen ...

„Bro!". Da kamen sie auch schon alle, was ein Zufall.

„Hey Jungs.". Wie immer kam der bekannte Handschlag.

„Was hast du denn bei Kress gesucht?". Kress? Ach richtig, die meinten Brad.

„Nichts. Ist nicht so wichtig ...".

„Hast du es mit ihm schon getrieben?", wollte James plötzlich wissen.

„Was getrieben Junge?".

„Was denn schon, Damian?! Hast wohl schon deine Bestrafung vergessen, was?".

Stille.

„Du hast die echt vergessen?". Nein, ich hatte die nicht vergessen, ich wollte sie nur aus meinem Kopf schaffen und hoffte damit, dass die Jungs es damit auch vergessen würden. Leider war das komplette Gegenteil geschehen, bei meinem Glück auch ...

„Ja, scheint so.", murmelte ich dennoch unverständlich und zuckte leicht mit den Achseln.

„Du musst sie aber immer noch erledigen.". Gott, wie mich Steve ankotzte! Der ekelte sich schon, wenn sich zwei Jungs auch nur umarmen würden. Wie hätte er sich denn dann gefühlt, wenn er schließlich mit einem Jungen schlafen musste?!

„Hörst du Damian?".

„JA! Ich habe gesunde Ohren, danke Steve!". Gereizt und mit leicht gerötet Wangen vor Wut ging ich zu meinem nächsten Unterricht.

„Was der wohl hat?", hörte ich noch Tom's Stimme sprechen.

*

„Alles klar?", fragte mich Oli. In Französisch saßen Oli und ich nebeneinander. Zum Glück hatte keiner dieser Gruppe von Schwachköpfen (meinen „Schulfreunden") eine Fremdsprache gewählt.

Ich nickte bloß. Meine Wut musste sich erst einmal wieder reduzieren.

„Echt? Scheinst ziemlich wütend drauf zu sein ...".

„Lass mich einfach in Ruhe Oli, okay?!".

„Ähh okay, wie du meinst ...". Toll jetzt schrie ich auch noch Oli an, obwohl er der Typ war, dem ich am meisten vertrauen konnte. Sollte ich mich ihm gegenüber öffnen?

„Tu-Tut mir leid man ... Ich bin einfach mega down gerade.", seufzte ich. Er streichelte mir den Rücken entlang.

„Schon okay, heul dich an mir aus, dazu hat man schließlich Freunde!".

Ich lehnte meinen Kopf tatsächlich an seine Schulter und schloss einfach die Augen ...

PoV Brad

„Nein? Nicht einmal „Das Schicksal ist ein mieser Verräter"?".

Gerade sprachen Emelie und ich über John Green. Darüber, dass ich noch keins seiner Filme gesehen hatte, geschweige denn eins seiner Bücher gelesen hatte.

„Nein, nicht mal das.", gab ich zu.

„Du bist unglaublich Kress!".

„Im positiven, oder negativen Sinne?".

„Natürlich im negativen! John Green ist eine lebende Legende ... Ich musste bei fast jedem Buch von ihm weinen!".

„Du bist ja auch ein Mädchen, Em ... Das schnell weint!".

„Was soll das denn jetzt heißen?! Also ehrlich, hör mir mal zu Brad. Das Ganze .....".

Ich hörte Emelie gar nicht mehr richtig zu, denn wir liefen gerade zu unserem Kunstraum und beim vorbeigehen der Räume entdeckte ich Damian in einem Fremdsprachenraum sitzen. Er lehnte seinen Kopf gerade an meinen Cousin an.

Seit wann waren die beiden denn so eng miteinander befreundet?

Wusste Damian überhaupt, dass Oli und ich verwandt waren?

Aber was mich am meisten zum nachdenken brachte war, warum ich plötzlich einen Krampf in meiner Brust bekam, als ich die beiden so eng beieinander sah.