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Wie lange hatte ich jetzt meine Zeit bei Brad verschwendet? Vielleicht so um die dreißig Minuten? Es war immer noch ziemlich hell draußen.
Er regte mich so oft, aber nur, weil er die Wahrheit ausgesprochen hatte. Das war gemein, dass ich meine Wut an Brad ausgelassen hatte, denn er hatte doch eigentlich nichts gemacht.
In so einer Situation konnte mir nur eine Sache helfen, Alkohol.
Ich ging zu einer Kneipe, die gleich in der Nähe der Mall war. Hier war ich noch nie und schon gar nicht alleine, was zum Vorteil war, denn hier würde mich niemand erkennen und ich konnte in Ruhe "nachdenken" und mich voll saufen.
In der Kneipe angekommen schaute ich mich erst einmal um, dass wirklich keiner hier war, den ich kannte. Der Raum war gefüllt mit alten Männern, die lauter Tattoos auf den Oberarmen tätowiert hatten und Lederjacken anhatten. Typische Motorradopas.
Die Luft hier war echt schlimm und stickig. Es roch nach alten Leuten, gemischt mit Alkohol und Schweiß. Widerlich.
"Was soll's sein, Kleiner?". Selbst der Barkeeper war ein alter Knacker. Konnte der überhaupt Getränke mischen?
"Einen Tequila Shot bitte.", sagte ich zu dem alten. Extra ein wenig lauter, damit er es auch wirklich verstand und mir nicht gleich einen Apfelsaft überreichte. Er nickte und machte sich an die Arbeit.
Ich verstand nicht. Wieso hatten mich Brads Worte so getroffen? Wenn es zum Beispiel Tom oder so gesagt hätte, hätte ich ihn gar nicht beachtet und die Worte einfach aus meinem Kopf geblockt, aber bei Brad war es anders ...
Brad war auch anders. Er erinnerte mich ein wenig an Oli. War das der Grund, warum ich Brad so mochte?
Keine Frage ich mochte Brad sehr. Alleine wegen dem Grund, dass er LoC mochte, was nichtmal Oli tat.
Brad war so intelligent, lustig und allgemein hatte er auch eine tolle Persönlichkeit. Er hatte viel "bester-Freund" Material.
Er sagte, dass er sein Leben langweilig fand. Mochte ja sein, aber eigentlich fand ich sein Leben gar nicht mal so schlecht. Gut in der Schule, Eltern die einen liebten, nicht sehr viele Freunde, aber dafür die richtigen. Ob er schon mal eine Freundin hatte? Das bezweifelte ich. Oder seine Freundin war doch diese Blondine, die immer bei ihm war.
Brad war so unschuldig und brav. Ein richtiger Good boy, im Gegensatz zu mir. Wir waren beide das typische Jungsklischee, was man unter "Good boy" und "Bad boy" verstand.
Wir beide passten nicht zusammen und lebten auf zwei ganz andere Welten und doch wollte ich seine Zuneigung haben und mit ihm befreundet sein.
"Hier dein Tequila, Junge.". Der alte überreichte mir meinen Shot, dabei wäre der Inhalt fast ausgekippt, da der alte leicht an den Händen zitterte. "Danke", bedankte ich mich knapp bei ihm.
Diese Kneipe mochte ich nicht, aber hey. Ich war hier nicht, um Spaß zu haben, sondern um mich zu betrinken und das alleine.
Schnell trank ich den Shot auf Ex. Meine Kehle brannte zwar danach, wie immer beim Tequila, aber das genügte mir noch lange nicht. "Noch einen bitte.", rief ich dem alten immer noch nüchtern zu.
Er nickte und machte sich wieder an die Arbeit. Der kleine Shot hatte fast nichts gebracht, denn noch immer war Brad in meinen Gedanken. Wieso dachte ich so oft an ihn? Ich sollte eher an meine Freundin Chloe denken, seine Schwester.
Die beiden sahen sich gar nicht ähnlich. Nicht mal von den Gesichtszügen oder vom Körperbau her. Man könnte glatt denken, dass einer von ihnen adoptiert war.
"Hier, der nächste.", sagte der alte und ich kippte mir dir Flüssigkeit ohne zu zögern rein. Das half schon ein wenig mehr.
"Zwei Wodka Shots bitte.", bestellte ich erneut. "Na schön.".
Hier in der Kneipe liefen richtig komische und alte Country Lieder. Nicht gerade mein Geschmack an Musik.
Hinten an der Ecke blieb mein Blick an zwei alte Schwule hängen, die gerade knutschten. Ich war noch nie homophob gewesen, aber weil das der Grund war, warum meine Eltern jetzt geschieden waren und mein Leben sich komplett änderte, hatte sich das jetzt ein bisschen geändert.
Trotz dieser Tatsache aber, war ich trotzdem der Meinung, dass man nicht "ein" Geschlecht liebte, sondern den Menschen.
"Zwei Wodka Sho-".
Und alle waren sie. "Junge Junge, nicht so wild hier ...".
"Noch nh' Whiskey, bitte.", gab ich benebelt von mir. Ich konnte nicht mehr wirklich frei denken. Was auch gut war.
"Wie du meinst.".
Bradley Kress, wieso war deine Gestalt immer noch in meinem Kopf?! Raus da, verdammt!
Zu diesem Moment kam eine Frau zu mir. Da ich angetrunken war, hatte ich keine wirkliche Erinnerung mehr, wie sie aussah, geschweige denn wie alt sie genau war. Davor saß sie auf dem Schoß eines alten Mannes. "Hey Süßer.", machte sie nicht an.
"Dein Whiskey.", sagte der alte ein letztes Mal.
Auch diesen Shot trank ich auf Ex. Ich glaube, dass ich noch nie so viel Alkohol auf einmal getrunken hatte. Aber zum Glück konnte ich relativ gut Alkohol vertragen.
Die fremde Frau zog mich zu einer Wand, wo weniger Leute waren ... und küsste mich. Der Kuss wurde immer feuchter und stärker. Ich brauchte diese Ablenkung, weswegen ich mitmachte und es mir so gar gefallen ließ.
Obwohl das Licht da nicht sehr hell war, konnte ich ihre Augenfarbe erkennen. Blau-Türkis mit gelben Funken.
"Brad ...", flüsterte ich in den Kuss rein und küsste die Frau noch stärker als zuvor.
Tzz, Damian was machst du da? Du hast doch eine Freundin!
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My sister's boyfriend || boyxboy
Teen FictionBrad und seine Schwester Chloe haben sich noch nie richtig gut verstanden und als Chloe auch noch vor ihren Eltern über ihren neuen Freund schwärmt, interessiert sich der kleine Bruder nichtmal im geringsten dafür, denn alle Freunde der beliebten Sc...