Nun wusste ich echt nicht, wie ich mich verhalten sollte. Sollte ich traurig, oder doch eher glücklich darüber sein?
Ich entschied mich letztendlich für das zweite.
„Hey Damian, was ist los?", gähnte sie.
Coraline kam schlafgetrunken in das Wohnzimmer rein und sah mich fragend an.
„Hast du echt nichts mitbekommen?".
„Sollte ich denn?".
„Also wirklich GAR NICHTS?".
Sie zuckte mit den Achseln. „Weiß nicht was du meinst ... Und was hast du überhaupt mit deinem Gesicht gemacht?!".
Ich atmete erleichtert aus. Ein Glück, dass sie nichts von meiner „dunklen Seite" mitbekam.
Sie schlief ja wortwörtlich so fest, wie ein Stein!
„Hab mich im Schlaf gekratzt ...". Glaubwürdigste Ausrede 2018.
„Und ist ja eigentlich auch egal, ich habe tolle Neuigkeiten!".
„Schieß los!". Coraline ließ sich aufs Sofa plumpsen. Mit freudigen Gesicht schaute ich sie an. Ich konnte es kaum noch aushalten, ihr die tollen Neuigkeiten zu berichten!
„Okay, geh hoch und pack' alles wichtige ein, was du mitnehmen möchtest!".
„Wo geht's denn hin, wenn ich fragen darf?".
„Zu Dad! Er hat gestern angerufen. Coraline wir fahren nach Washington!".
Sie lachte leicht auf. „Eh Damian warte mal eine Sekunde ich komme nicht mit. Wo geht's hin? Nach Washington? Washington D.C?! Zu Dad?! Klär mich mal bitte auf!". Ich sah ein großes Fragezeichen in ihrem Gesicht.
„Kann ich dir alles im Auto erklären. Er ist schon unterwegs!". Coraline sah jetzt eher betrübt aus, als ratlos.
„Wie er ist schon unterwegs? Das war kein Scherz?!".
Ich rannte schnell zur Treppe. „Keine Fragen Coraline, ich muss packen!".
Coraline rannte mir schnell hinterher und hielt mich auf, indem sie meinen Arm festhielt. Seit wann hatte meine kleine Schwester mehr Armkraft als ich?
„Ahh tut weh Coraline ...".
„Wir können doch nicht einfach mit Dad mitfahren Damian!".
„Okay erstens, kannst du mich mal loslassen? Es tut höllisch weh ...".
Sofort ließ Coraline mich los.
„Und zweitens ... Wieso nicht?".
Sie stemmte die Arme ineinander und musterte mich verwirrt an. „Eh, vielleicht weil wir nicht einfach nach Washington ziehen können?!".
„Wieso nicht?".
Sie verdrehte die Augen. „Du willst mir doch nicht weiß machen, dass wir einfach mit irgendeinem Mann mitgehen!".
„Er ist unser Vater ...".
„Damian wir leben seit Jahren hier! Das hier ist unser zu Hause!". Sie deutete auf unser Haus.
„Du willst doch nicht ernsthaft weiter bei dieser Hexe leben!".
Kurze Stille.
„Damian, ich weiß, dass du ein paar Probleme mit Mom hast ...".
„Du doch auch!".
„Lass mich ausreden!".
„Sorry ...".
„Und ich weiß auch, dass du oft Streit mit ihr hast, aber ist sie immer noch deine Mutter! Sie ist die Frau, die uns geboren hat, großgezogen hat und-".
„-Wieso verteidigst du sie so Coraline?".
„Weil ich hier nicht weg will!".
Wieder Stille.
„Wieso nicht?".
„Willst du mich komplett veraschen Damian?! Mein Leben hat wieder irgendwie Sinn gefunden, meine Noten reichen fürs College aus, ich habe keine Alpträume mehr und das allerwichtigste, ich habe Freunde gefunden. Mein Leben könnte nie besser sein!".
Coraline schrie mich schon fast an.
„Sei nicht so egoistisch und denk nicht nur an dich! Wenn du gehst, dann ...".
„Ja was ist dann?!". Meine Wut brachte außer Kontrolle.
Coraline schaute mich beängstigend an und stand vom Sofa auf.
„ ... Dann werde ich dich vermissen.".
Scheiße, jetzt hatte ich sie auch noch ernsthaft zum weinen gebracht. Das war mir noch nie zuvor passiert.
Ich ging einen Schritt zu ihr, doch sie entfernte sich weiter.
„Aber du denkst ja nie an andere! Alles dreht sich immer nur um dich Damian! Damian Damian Damian! Ich hab es satt! Geh doch wenn du willst! Mir ist es jetzt auch egal ...".
„Coraline ...".
„Ich muss mich jetzt fertig machen, immerhin muss ich heute noch zur Schule!".
Sie stand auf und begab sich ins Badezimmer.
„Die Schule, die ich auch noch bis zum College besuchen werde!", fügte sie noch hinzu.
Ich atmete lange aus und massierte meinen Kopf.
Alle hassten mich. Selbst die einzige Person auf diesem Planeten, die mich so geliebt hatte, wie ich war, hasste mich auch. Ich war so ein Dummkopf!
Und sie hatte auch noch recht. Ich hatte nur an mich gedacht, nicht an die anderen.
Was sollte ich jetzt tun?
Sachen packen gehen?
Zur Schule gehen?
Mich bei Mutter entschuldigen?Ich hatte keinen Plan.
Ja, der Throwback dauert echt lange ...
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My sister's boyfriend || boyxboy
Teen FictionBrad und seine Schwester Chloe haben sich noch nie richtig gut verstanden und als Chloe auch noch vor ihren Eltern über ihren neuen Freund schwärmt, interessiert sich der kleine Bruder nichtmal im geringsten dafür, denn alle Freunde der beliebten Sc...