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PoV Brad

"War das nötig gewesen?", fragte ich Emelie langsam. "Was meinst du?".

"Keine Ahnung ... Du bist immer so abweisend zu den allen.". Ich zuckte mit den Achseln. "Die haben ja auch nichts anderes verdient!", gab mir Emelie als Antwort. "Ich meine, die ärgern dich doch schon seit der Junior Highschool, oder etwa nicht?".

Das stimmte. Steve und James waren die schlimmsten von allen. Bei jeder kleinsten Sache, mussten die beiden erstmal ihren Senf dazu geben. Am schlimmsten war dabei Steve.

"Ja stimmt schon ... Aber ich gebe jedem Menschen eine Chance, sich der besten Seite zu zeigen.", sagte ich weise zu Emelie. Sie lachte kurz auf. "Da bist du ja ein sehr großzügiger Mensch, denn du gibst den allen ja ziemlich viele Chancen!".

Ich war einfach zu lieb für diese Welt.

"Meine Meinung nach, sollte man niemanden von diesen Möchtegern coolen Zwölftklässlern vertrauen. Nicht mal deiner Schwester, Brad.".

Bei diesen Worten musste ich nur an einer Person denken. Damian.

"Ach komm, manche sind gar nicht so schlimm ...".

"Damian etwa?". Emelie kannte mich einfach zu gut. "Er ist super nett Em! Außerdem sammelt er auch LoC Karten, ist das zu fassen?!", schwärmte ich fröhlich.

Eigentlich wollte ich Emelie das nicht erzählen, da sie das Spielprinzip eh nicht verstand und es idiotisch fand, Geld für "irgendwelche" Karten auszugeben, aber ich konnte mich einfach nicht zurückhalten.

"Ich finde den Typen trotzdem komisch. Die sind mir alle einfach nicht sympathisch. Da finde ich so gar Nicks Gruppe besser.", gab Emelie zu. Nicks Gruppe war auch eine beliebte, rebellische Truppe, die alle aber in meinem Alter waren.

"Weil du denen allen ja auch keine Chance gibst, nett zu sein!".

"Was sollte ich denn machen, deiner Meinung nach?", grinste sie.

"Keine Ahnung. Sei einfach mal nett, dass musst du echt mal üben Em!", lachte ich. Emelie musste ebenfalls lachen.

*

[Zu Hause]

"Mom? Du bist heute zu Hause?". Meine Mom saß gerade auf der Couch und las Zeitung.

"Ja, mein Chef ist krank, weswegen wir alle heute frei bekommen haben.", erklärte sie mir.

Ich schmiss meinen Rucksack auf den Boden, zog meine Schuhe und Jacke aus und wollte mich nach oben begeben, bis ...

"Du gibst heute Damian wieder Nachhilfe, oder Schatz?", hielt mich meine Mom zurück.

"Ja ...", rief ich ihr zu. Ich wollte jetzt nicht weiter darauf eingehen. Meine Mom fragte immer zu viele Sachen ...

In meinem Zimmer angekommen, setzte ich mich gleich auf meinen Schreibtisch und las mir meine Notizen durch, die ich für die heutige Stunde aufgeschrieben hatte. Da platzte meine Mom einfach in mein Zimmer herein.

"Wie läuft das hier eigentlich? Musst du dir den ganzen Stoff selber beibringen?", fragte Mom mich.

"Hmm.", meinte ich und nickte dabei leicht mit dem Kopf.

"Brauchst du dabei irgendwie Hilfe, Bradley?".

"Nein Mom, alles gut.".

"Bist du dir sicher? Du musst wissen Liebling, ich war in Mathe immer die Klassenbe-".

"Schon okay Mom! Ich brauche deine Hilfe echt nicht.", gab ich genervt von mir.

"Na gut. Wie du meinst ...". Ich hoffte wirklich so sehr, dass sie aus dem Zimmer endlich verschwinden würde. Ich liebte zwar meine Mom mehr als alles andere und es kam auch nicht oft vor, dass sie zu Hause war, aber sie verstand einfach nicht, wie Jungs in meinem Alter drauf waren.

Vorsichtig schloss meine Mom wieder die Tür.

Glück gehabt.

My sister's boyfriend || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt