My sister's boyfriend || boyxboy

2'

[Chloe-Bild]

"Beeil dich Chloe!", rief ich von außen in das Badezimmer rein. Chloe brauchte immer Stunden im Badezimmer. Keine Ahnung was sie genau da drin machte, aber es regte mich zutiefst auf.

"Endlich!". Schnell putzte ich mir die Zähne und wusch mir mein Gesicht mit kaltem Wasser. Ich zog mich an und ging nach unten. Der Geruch von Pancakes wehte mir in die Nase.

*

"Guten Morgen Bradley!". Meine Mom machte gerade die letzten Pancakes. "Morgen.", sagte ich lustlos. Ich hasste den Montag.

Chloe verschlang ihre Pancakes schnell herunter. Komisch, normalerweise genoss sie ihre Pancakes immer vollkommen und mein Vater und ich mussten immer auf sie warten, denn sie wollte immer mehr essen.

"Verschling die nicht so Chloe, wir haben heute Zeit!", rief ihr mein Vater zu, der gerade in die Küche kam, meiner Mutter einen kleinen Kuss auf der Wange gab und seine Krawatte zu machte. "Ich aber nicht!". Chloe nahm eine Serviette und machte ihren Mund sauber. Wir guckten sie alle verwirrt an.

"Damian fährt mich. Er müsste gleich kommen!".

"Heißt das, dass du nicht mit mir und Brad mitfährst?". Mein Vater warf sich eine Weintraube nach oben und fing sie mit seinem Mund auf. Kindisch wie immer.

"Nein ...". Es klingelte an der Tür. "DAMIAN!". Schnell zog sich Chloe ihre Jacke und Schuhe an, schulterte ihren Rucksack und rannte schnell zur Tür hinaus. "Hab euch lieb!", rief sie uns noch zu (oder eher meinen Eltern) und verschwand aus der Tür.

"Dieser Damian hat also auch noch ein Führerschein ...", dachte meine Mom laut nach.

"Naja, wenigstens ist dein Lieblingssohn noch hier Mom!", grinste ich und machte es mich auf Chloe's Stuhl gemütlich. Das machte keinen Sinn, was ich da von mir gab, denn schließlich war ich ja auch ihr einziger Sohn.

"Haha, Bradley ...". Meinen Humor mochte meine ganze Familie. Ja, auch Chloe lachte ab und zu über meine Brad-Witze.

Ich nahm mir ein paar Pancakes und quatschte noch mit meiner Mom, bis es auch für mich Zeit war, mit meinem Vater zur Schule zu fahren.

*

"Brad!". Emelie rannte auf mich zu. Vielleicht war es doch ein wenig übertrieben mit dem "Ich habe keine Freunde", denn Emelie war eine gute Freundin von mir. Ja, ich würde so gar sagen, dass sie meine beste und einzige Freundin war in der Schulzeit.

Sie war vor ca. drei Jahren erst hierhergezogen. Wir verstanden uns sofort gut zusammen und wurden dann irgendwie zu besten Freunden.

Emelie war sehr hübsch und hatte super Noten. Keine Ahnung wieso sie nicht zu Nicks Gruppe gehörte (aka den Beliebten in meinem Jahrgang).

Ich wusste aber, dass sie sehr viele Typen in meiner Klasse heiß fanden, denn sie redeten ununterbrochen über Emelie in der Sportumkleidekabine. Alle verstanden nicht, wieso so ein hübsches Mädchen wie sie, ihre Zeit mit so einem Loser wie mir verschwendete. Aber das mussten sie ja auch nicht.

Obwohl Emelie wirklich sehr hübsch war, konnte ich keine Gefühle für sie entwickeln und sie auch für mich nicht. Warum auch, dass hätte unsere Freundschaft bloß zerstört.

"Was gibt's babygirl?". So nannte ich Emelie (natürlich nur aus Spaß).

"Wieso hast du mir nicht erzählt, dass deine Schwester seit neustem mit Damian geht?!". Emelie schüttelte mich mit ihren beiden Händen durch. "Ich wusste es ja auch erst seit gestern ...". Ich zuckte mit den Achseln. "Das ist gar nicht gut ...", sagte Emelie und versteckte dabei ihr Gesicht in ihren zierlichen Händen. "Wieso nicht?". Wir gingen zu meinem Spind, da wir gleich Bio hatten und meine Bücher immer in meinem Spind gelagert waren. "Naja, vielleicht weil SIE die größte Bit** ist und ER der größte Fuckboy?!".

Ich holte mein Biobuch heraus. "Ach wenn schon ... Selbst Chloe hat es verdient, glücklich zu werden.", meinte ich nur.

Ich machte meinen Spind zu und wollte in Richtung Bioraum gehen, da stoß ich mit jemanden zusammen. Mein Buch und mein Block fielen dabei herunter, die ich in den Händen hielt.

"Sorry ...", entschuldigte ich mich schnell und sah dabei gar nicht in das Gesicht, der jeweiligen Person, denn ich war zu sehr beschäftigt damit, meine losen Blätter von meinem Block wieder einzusammeln. Ich musste die echt alle mal einheften ...

"Schon okay ... Brad Kress.". Die Person hatte wahrscheinlich meinen Namen von meinem Biobuch aus abgelesen. Zum Glück hatte ich nicht meinen vollständigen Namen aufgeschrieben. Das wäre mir sehr peinlich gewesen.

Die Stimme der jeweiligen Person klang sehr männlich und tief. "Jetzt lerne ich dich auch mal kennen, Brad.". Endlich hatte ich alle Blätter wieder eingesammelt und konnte in sein Gesicht sehen. In das Gesicht von Damian Ross.