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[Damian-Bild]

Macht euch Musik an ☺️~

Wieso war mir vorher nie aufgefallen, wie eisig blau seine Augen doch waren? Das war ja nicht mehr normal.

Vor Aufregung hatte ich völlig ausgeblendet, dass ich gerade vor ihm weinte. Vor Damian Ross, in einem Riesenrad, was gerade stehen blieb, weinte. Wie ein Kleinkind.

Aber irgendwie, fand ich es nicht mehr so schlimm, denn mir wurde langsam bewusst, dass Damian ein guter Junge war und anders als die anderen Beliebten war. Er war liebenswürdig und hatte einen weichen Kern.

Außerdem hatte er vielleicht eine nicht-so-tolle Vergangenheit und war vielleicht deswegen zum Alkoholkonsum gewechselt.

Ich blinzelte einmal um erstmal zu realisieren, dass wir uns beide die ganze Zeit mal wieder nur anstarrten.

„Bitte Bradley, hab keine Angst. Ich weiß, dass du es schaffst, stark zu sein.". Da war er wieder, mein komischer Name. Aber aus Damian's Mund klang es nicht schlimm, weswegen ich einfach nur schwieg und nickte.

„Damian?".

Ich glaubte, dass mir Damian schon so sehr Vertrauen geschenkt hatte, dass ich es einfach fragen musste.

"Ja?". Sein Griff um meinen Wangen blieb immer noch stark, aber nicht zu stark, damit es wehtat.

„Hat es einen Grund, wieso du so viel Alkohol trinkst, um glücklich zu sein und was sagen eigentlich deine Eltern dazu?".

PoV Damian

Ich hielt immer noch Brads Wangen, die ich aber in diesem Moment wieder losließ. Hatte er mich gerade wirklich um mein Leben gefragt?

Wie sollte ich ihm antworten? Einfach alles sagen, was mir einfiel?

„Lange Geschichte ...", meinte ich nur.

„Tut mir leid, ich hätte nicht fragen sollen.", entschuldigte er sich. Nein um Himmelswillen, wieso entschuldigte sich der Typ immer wieder?! Er hatte noch nie was falsches gesagt ...

„Okay ich erzähl dir alles ...", versuchte ich tapfer von mir zu geben, aber meine Stimme versagte ein wenig bei dem "alles". War auch mal höchste Zeit mit jemanden darüber zu reden ... Vielleicht würde es mir ja helfen.

„Alles begann mit meiner Geburt ... Nein Spaß.". Brad musste lachen, was ich eigentlich auch damit erreichen wollte. Die Stimmung wurde besser durch diesen dummen Satz.

„Okay, also mein Vater verließ meine Mutter vor ca. fünf Jahren ...", begann ich.

„Er hatte das ganze Geld für die Familie, weswegen wir danach so gut wie pleite waren. Aber dank meiner Oma, Pam, können wir wenigstens noch unser Essen bezahlen.". Ich spielte mit meinen Händen herum.

„Seit der Trennung änderte sich meine Mutter sehr stark, sie wurde immer komischer zu mir und meiner Schwester Coraline. Coraline ist Siebzehn ...".

„Wie ich.", mischte sich Brad ein, aber er setzte schnell ein „sorry, kannst weitermachen." dazu.

Ich lächelte. „Auf jeden Fall änderte sich Coraline ebenfalls ... Sie wurde depressiv.".

Meine Stimme zitterte und ich glaubte, dass ich weinen musste.

„Früher haben wir jeden Sonntag einen Filme Abend gemacht, mit Popcorn und so ... Meistens schauten wir uns Disney Filme an ...", schwärmte ich von der Vergangenheit.

„Disney Filme sind die Besten.", sagte Brad. Ich nickte ihm zu. Seine Tränen waren wieder getrocknet.

„Auf jeden Fall schließt sie sich immer in ihrem Zimmer ein und lässt Niemanden an sich ran ... Sie ...". Meine Stimme versagte.

Jetzt war Brad derjenige gewesen, der mich in den Arm nahm.

„Sie hatte schon versucht Selbstmord zu begehen ...", schluchzte ich jetzt in Brads Schulter und ließ meinen Kummer in den ganzen Jahren frei.

„Damian ... Du musst nicht mehr weiter erzählen, wenn du dich nicht mehr in der Lage dazu fühlst.", sagte Brad mitfühlend.

„Nein es ... Es geht schon ...", schniefte ich.

„Versuch mit ihr zu reden, auch wenn sie dich abblockt. Leute in meinem Alter wollen zwar in Ruhe gelassen werden, aber freuen sich wenn es eine Person gibt, mit der man reden kann, glaub mir.", sprach Brad.

„Ich werde es versuchen ... Danke Brad.".

Er lächelte mir aufmunternd zu. Inzwischen war es schon dunkel, wie die Nacht draußen.

„Tu mir einen Gefallen Damian ...".

„Welchen?".

„Hör auf mit dem Trinken ... Es schadet dir nur. Du brauchst nicht so einen Giftstoff, um zu leben ...". Er hatte Recht, aber wenn man schon in diesem Kreislauf gefangen war, konnte man nicht so schnell wieder da raus gehen.

„Ich werde es versuchen.", antworte ich ihm aber trotzdem.

„Du brauchst Liebe, um zu leben und die gibt dir ja meine Schwester bestimmt schon genug ...". Das ich nicht lachte.

„Ich will Chloe nicht.", gab ich zu. Die Wahrheit auszusprechen tat wie immer soo gut.

„Was?! Wieso nicht?".

„Ich weiß auch nicht ... Wir passen einfach nicht zusammen. Außerdem machen wir nur rum die meiste Zeit. Ich weiß rein gar nichts über sie. Ich möchte mit einer Person zusammen sein, die mich versteht, Humor hat, ich vertrauen kann und mit der Person reden kann ...", sagte ich leise.

„Ich auch.", gab mir Brad als Antwort.

Also entweder waren wir beide blind auf beiden Augen, oder einfach nur blöd.

My sister's boyfriend || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt