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„Welcher Freizeitpark?", fragte ich Damian. Hier in Michigan hatte ich noch nie zuvor einen Freizeitpark gesehen. Dementsprechend war ich auch noch nie auf einem.

Auch wenn es dumm klang, ein Traum von mir war es mal irgendwann Riesenrad zu fahren.

„Der hat erst seit neustem erst offen. Das Beste ist aber das alle Attraktionen kostenfrei sind!", freute sich Damian und zog mich immer noch ins Nichts in der Dunkelheit.

„Wie lange müssen wir denn jetzt noch laufen?". Meine Puste war schon fast weg. Im Ausdauerlauf war ich auch noch nie besonders gut, aber da Damian da war, bemühte ich mich besonders und gab mein Bestes beim rennen.

„Gleich. Du wirst schon sehen. Kannst du noch?".

Ich nickte eifrig, aber da es dunkel war und Damian mich beim Rennen nicht anschaute, bejahte ich schnell seine Frage.

„Wir sind da.". Meine Augen richteten sich nach vorne und tatsächlich, vor mir stand ein bunt beleuchteter Freizeitpark, wie in meinen Träumen.

„Wow.".

„Komm.".

Damian hielt immer noch meine Hand und ich folgte ihm glücklich hinterher.

„Was willst du zuerst machen?".

„Es ist mir egal, einfach irgendwas.", lachte ich glücklich. Ich fühlte mich super wohl. Das alles fühlte sich wie ein Kindheitstraum an, der in Erfüllung ging.

„Okay, dann lasst uns zur Schreckensmaus!", bestimmte Damian. Ich folgte ihm und war schon gespannt, was das denn jetzt genau war.

*

„Okay reicht, ich will nicht noch ein drittes Mal Breakdancer fahren!", rief Damian mir zu, ehe er sich auf eine Bank setzte.

„Ist gut.", lächelte ich. Ich setzte mich neben ihn. Mittlerweile waren die meisten Leute schon gegangen. Ein Freizeitpark für uns alleine, wie kitschig.

„Hey alles okay?", fragte ich Damian vorsichtig, denn er lachte nicht mehr.

„Ja, alles super.", meinte er, doch es klang nicht sehr überzeugend.

„Komm, lass uns Riesenrad fahren!", sagte er plötzlich und reichte mir seine Hand. Ohne zu zögern nahm ich sie und folgte ihm zum Riesenrad, der in vielen Farben die Nacht beleuchtete.

„Für zwei?", fragte uns der Mann an der "Kasse" oder wie man das auch sonst nennen wollte.

"Ja.", sagten Damian und ich sie aus einem Mund. Ich musste kurz lachen.

Der Mann öffnete die Kabine und wir stiegen zusammen rein.

„Ich bin noch nie Riesenrad gefahren ...", gab ich schüchtern zu. Damian nahm meine kalten Hände. „Es ist ein tolles Gefühl, die Stadt von oben besichtigen zu können.".

Ich schaute auf unsere Hände und dann in sein Gesicht. In sein unfassbar schönes Gesicht. Er hatte normalerweise eine sehr weiße Haut und da wir die ganze Zeit draußen waren, waren seine Wangen leicht rosa, von der Kälte.

Damian und ich starrten uns für eine sehr lange Weile bloß an und schwiegen. Es fühlte sich so an, als ob die Zeit stehen blieb.

Die Kabine ruckelte und fuhr dann tatsächlich nach oben. Ich erschreckte mich kurz und musste das erst einmal realisieren. Dabei hatten wir beide vergessen, dass wir immer noch unsere Hände hielten, aber als die Kabine nach oben sich bewegte, ließen wir uns sofort los.

Mein Blick durchstreifte Michigan von oben. „Es sieht wunderschön aus.", schwärmte ich.

„Oder?".

Keiner von uns beiden sagte ein Wort, sondern genossen bloß die Stille und die Aussicht. Ich schätzte mal, dass das Riesenrad schon vier Runden gedreht hatte.

Ich musste zugeben, dass ich ziemliche Höhenangst hatte, aber da Damian da war, hatte ich irgendwie nur halb so große Angst, als normal.

Als unsere Kabine aber ganz oben war, passierte das aller schlimmste. Wir blieben stehen.

„Was ist denn jetzt los?", fragte ich schon ein wenig angsterfüllt.

Wir schaukelten zwar umher, aber fuhren nicht mehr, wie normal im Kreis herum.

My sister's boyfriend || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt