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[Oli-Bild]

„Tschüss!".

„Bis morgen!".

Schnell rannte ich noch das kleine Stück nach Hause. Laut meinem Handy war es jetzt „erst" zwanzig Uhr.

Und ich dachte es wäre später.

Unser Flurlicht schien hell in mein Gesicht. „Mom?".

„Hallo Bradley!".

„Tante Susan?!". Vor meiner Nase stand nicht meine Mom, sondern meine Tante Susan, die zwei Jahre älter war als meine Mutter. Obwohl wir gar nicht so weit voneinander entfernt wohnten, besuchte sie uns so gut wie nie. Also wieso ausgerechnet heute?

„Hey Brad.". Das war mein Cousin Oli. Oli ging ebenfalls auf meine Schule und war ein Jahrgang über mir. Dementsprechend war er in der Parallelklasse von Chloe und Damian.

Er gehörte so gar zu den Beliebten, obwohl er die meiste Zeit doch alleine aß und die Pausen verbrachte. Ab und zu sah man ihn aber dann doch bei den coolen Leuten.

In der Schule mieden wir uns, keine Ahnung wieso eigentlich, denn Oli und ich waren eigentlich gute Freunde. Unsere Freundschaft war aber in unserer Kindheit stärker.

„Hi.", ertönte noch eine andere Stimme aus dem Wohnzimmer und es war keine andere Person, als Devin.

Devin war der Halbbruder von Oli und schon über zwanzig, wenn ich nicht falsch lag. Trotzdem lebte er immer noch bei seiner Familie und hatte keine Arbeit.

Ich mochte ihn.

„Hi euch allen.", begrüßte ich die alle und verschwand in die Küche, wo ich erstmal die ganzen nochmal neu gekauften Lebensmittel auf den Tisch ablegte.

Ich hatte Glück, dass wir Besuch hatten und Mom mich nicht anbrüllte, dass ich so spät erst kam, denn sonst hätte das schlimm enden können.

PoV Damian

Hoffentlich würde das ganze hier nicht schlimm enden, denn ich war noch nie so spät nach Hause gekommen.

Für manche mochte das vielleicht nicht spät sein, aber für meine Mutter war alles über achtzehn Uhr schon spät.

Auch wenn ich mit meinen Freunden feiern ging, wurde es nie später als zwanzig Uhr.

Unglaubwürdig aber wahr.

Nur wenn sie mal nicht zu Hause war, kam ich mal später als achtzehn Uhr nach Hause. Das waren auch die Tage, wo ich soviel trinken konnte, wie ich aushielt, denn wenn meine Mom nach Hause kam, lag ich schon sturzbesoffen auf meinem Bett und hatte mich eingeschlossen. Coraline war dann ebenfalls in ihrem Zimmer, was auch sonst.

Vorsichtig steckte ich meinen Schlüssel in unser Schlüsselloch, bemerkte jedoch schnell, dass es keinen Sinn ergab, denn so oder so, würde man das Schlüsselklappern von innen hören.

Alle Lichter waren aus. Schlief meine Mom etwa schon? Ich hoffte es.

Mit leisen Schritten ging ich ins Wohnzimmer und tatsächlich lag meine Mom auf der Couch, wahrscheinlich betrunken, denn ich sah drei Bierflaschen auf dem Tisch liegen. Eine Flasche war so gar ausgekippt worden, weswegen der Inhalt jetzt auf unserem Teppich weilte. Der Geruch von Alkohol wehte mir in die Nase.

Ich beschloss mich nach oben zu gehen, denn noch einen längeren Blick auf meiner Mutter gerichtet, hätte ich nicht geschafft, denn der Anblick machte mich mehr als nur traurig.

„Damian? E-Es tut mir leid ...", nuschelte meine Mom mir noch unverständlich zu, obwohl ihre Augen geschlossen waren. Sie war also doch noch wach.

My sister's boyfriend || boyxboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt